Inflationsraten der erweiterten EU   

erstellt am
19. 05. 04

Statistik Austria veröffentlicht erstmals gemeinsam mit EUROSTAT die Inflationsraten in der EU-25
Wien (statistik austria) - EUROSTAT veröffentlicht am Dienstag (18. 05.) zum ersten Mal die Harmonisierten Verbraucherpreisindizes der neuen Beitrittsländer und den Gesamtindex der EU-25.

Mit dem Beitritt von Estland, Lettland, Litauen, Polen, der Tschechischen Republik, der Slowakischen Republik, Ungarn, Slowenien, Malta und Zypern (griechischer Teil) besteht die EU seit 1. Mai 2004 nunmehr aus 25 Mitgliedstaaten, in der rund 450 Mio. Einwohner leben. Schon seit einigen Jahren werden in den neuen Mitgliedstaaten HVPIs berechnet, welche nun gemeinsam mit den HVPIs der anderen 15 Mitgliedstaaten ab Mai 2004 monatlich veröffentlicht und von EUROSTAT zu einer wichtigen Kennziffer (EU-25) aggregiert werden. Die Gewichtung jedes einzelnen Landes entspricht dabei dessen wirtschaftlicher Bedeutung und wird den Werten des privaten Konsums aus der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung entnommen. Zu Vergleichszwecken wird noch bis Ende 2005 das EU-15 Aggregat berechnet.

Den höchsten Wert innerhalb der gesamten EU hat die Slowakische Republik mit 7,8%, gefolgt von Ungarn mit 7,0%, die dritte Stelle teilen sich Slowenien und Malta mit je 3,6%. Die niedrigste Jahresinflationsrate hat Litauen mit -0,7%, gefolgt von Finnland mit -0,4% und Zypern mit 0,1%.

Inflationsrate in der EURO-Zone: 2,0%
Die Inflationsrate in der Euro-Zone ist im April mit 2,0% gegenüber den Vormonaten wieder gestiegen (März 1,7%, Februar 1,6%). In fast allen Ländern der Währungsunion ist die Inflationsrate gestiegen, nur in Irland gefallen und in Italien, Österreich und Finnland gleich geblieben, der Wert des Vereinigten Königreich ist bis jetzt noch nicht verfügbar.

In der EU-15 ist die Teuerung im April mit 1,8% (März 1,5%, Februar 1,5%) ebenfalls höher als im Vormonat.

Die Inflationsrate der 12 Länder der Währungsunion (VPI-EWU) bleibt weiterhin eine wichtige Information zu den europäischen Preisniveaus.

Die HVPIs und die nationalen Indizes zeigt nachstehende Tabelle:

Verbraucherpreisindex

Nationaler
(VPI)

Harmonisierter (=EU-)
(HVPI)
1)

April 2004

März 2004

April 2004

Belgien

1,9

1,0

1,7

Deutschland

1,6

1,1

1,7

Finnland

-0,4

-0,4

-0,4

Frankreich

2,1

1,9

2,4

Griechenland

2,9

2,9

3,1

Irland

1,4

1,8

1,7

Italien

2,3

2,3

Luxemburg

2,1

2,0

2,7

Niederlande

1,4

1,2

1,5

Österreich

1,6

1,5

1,5

Portugal

2,7

2,2

2,4

Spanien

2,7

2,2

2,7

VPI-EWU (Währungs- union, EU-12) 2)

-

1,7

2,0

Dänemark

0,8

0,4

0,5

Estland

1,3

0,7

1,5

Lettland

5,0

4,7

5,0

Litauen

-0,6

-0,9

-0,7

Malta

0,5

3,6

Polen

1,8

2,3

Schweden

0,3

0,4

1,1

Slowakische Republik

8,0

7,9

7,8

Slowenien

3,5

3,5

3,6

Tschechische Republik

2,3

2,1

2,0

Ungarn

6,9

6,6

7,0

Vereinigtes Königreich 3)

1,1

Zypern

0,5

0,1

0,1

EU 25 (EVPI) 4)

-

-

EU 15 (EVPI) 5)

-

1,5

1,8

Island

2,2

1,0

1,5

Norwegen

0,4

-0,4

0,4

VPI-EWR 6)

-

1,5

1,8

Schweiz

0,5

-

-

USA

-

-

Quelle: EUROSTAT, Statistische Ämter, Internet, Statistik Austria

  1. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) zielt darauf ab, für alle EU-Staaten die Inflationsrate möglichst vergleichbar zu messen. Seit 1997 werden HVPIs, welche nach Konzept und Berechnungsformel harmonisiert sind, von EUROSTAT und von den EU-Staaten veröffentlicht. Mit Jänner 2000 wurde der Berichtsumfang der HVPIs erweitert, er enthält nunmehr auch die Bereiche Gesundheit, Erziehung und Sozialschutz. Seit 2001 sind auch Krankenhausdienstleistungen und Seniorenheime enthalten.
  2. VPI-EWU: (Euro-Inflationsrate): Gewichtetes Mittel der HVPIs der 12 Teilnehmerstaaten an der Europäischen Währungsunion (Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland seit 2001, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal, Spanien).
  3. Seit November 2003 ist der nationale Index (RPI) des Vereinigten Königreiches durch den CPI ersetzt worden, der identisch mit dem HVPI ist
  4. EU-25 (EVPI): Ab Mai 2004 wurde die Europäische Union um zehn Mitgliedstaaten (Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakische Republik, Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn, Zypern) erweitert.
  5. EU-15 (EVPI): Europäische Union bis April 2004 ( Währungsunion, sowie Dänemark, Schweden und Vereinigtes Königreich).
  6. VPI-EWR: Das gewichtete Mittel der HVPIs aller EWR-Staaten.
     
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