Mehr Eheschließungen, aber Geburtendefizit   

erstellt am
19. 05. 04

Zahl der Eheschließungen, Geburten und Sterbefälle des Jahres 2003 ohne große Überraschungen
Wien (statistik austria) - Nach Berechnungen der Statistik Austria stieg die endgültige Zahl der Eheschließungen nach 2002 auch im Jahr 2003 erneut leicht auf 37.195 an (+1,7%). Diese Zahl ist allerdings immer noch die viertniedrigste seit dem Ende des 2. Weltkrieges. Die endgültige Zahl der Neugeborenen sank um 1.455 auf 76.944, der nach 2001 zweitniedrigste Wert, während sich die Zahl der Sterbefälle um 1.078 auf 77.209 erhöhte.

Die Bilanz aus Geburten und Sterbefällen fiel damit für das Jahr 2003 negativ aus. Das Geburtendefizit betrug allerdings lediglich minus 265 Personen (2002: +2.268). Weiters war ein Anstieg der Unehelichenquote bei den Neugeborenen auf die Rekordmarke von 35,3% zu beobachten. Die Säuglingssterblichkeitsrate blieb auch 2003 unter fünf Promille.

Eheschließungen
Die endgültige Zahl der im Jahre 2003 geschlossenen Ehen betrug 37.195 und war damit um 625 oder 1,7% höher als im Vorjahr. Überdurchschnittliche Zunahmen gab in den Bundesländern Wien (+6,2%) und Oberösterreich (+2,4%). In Niederösterreich (+1,4%) und Salzburg (+0,6%) waren ebenfalls leichte Steigerungen zu verzeichnen. In Kärnten waren genau so viele Trauungen wie im Vorjahr. Rückgänge weisen die Statistiken für die Bundesländer Tirol (-1,0%), Steiermark (-1,6%), Burgenland (-2,4%) und Vorarlberg (-3,8%) auf.

Geburten
Im Jahr 2003 kamen in Österreich 76.944 Babys zur Welt, um 1.455 weniger als im Vorjahr (-1,9%). Den stärksten Rückgang verzeichnete Vorarlberg (-5,9%), gefolgt von Salzburg (-4,8%), Niederösterreich (-2,9%) und Oberösterreich (-2,6%). Geringer als im Bundesdurchschnitt waren die Abnahmen in Tirol (-1,8%), der Steiermark (-0,9%) und in Kärnten (-0,5%). Nur in zwei Bundesländern waren leichte Zuwächse zu verzeichnen: in Wien (+0,4%) und im Burgenland (+0,3%).

Die Zahl der unehelich Geborenen stieg von 2002 auf 2003 von 26.495 um 2,4% auf 27.141, während jene der ehelich Geborenen von 51.904 um -4,0% auf 49.803 zurückging. Dadurch erhöhte sich die Unehelichenquote im Jahresabstand von 33,8% auf 35,3%, d.h. um 1,5 Prozentpunkte. Auch im Jahr 2003 waren die Unehelichenquoten traditionellerweise in den Bundesländern Kärnten (49,8%) und der Steiermark (45,1%) am höchsten. Über dem Bundesdurchschnitt lag diese Quote auch in Tirol (38,5%), Oberösterreich (38,0%) und in Salzburg (37,6%). Der Anteil nicht verheirateter Mütter betrug dagegen in Niederösterreich 28,9%, in Wien 28,8%, im Burgenland 27,5% und in Vorarlberg 26,9%.

Sterbefälle
Die endgültige Zahl der Gestorbenen betrug 2003 österreichweit 77.209 und war damit um 1.078 oder 1,4% höher als im Vorjahr. Die Säuglingssterblichkeit lag 2003 zwar mit 4,5 Promille über dem Vorjahreswert (4,1 Promille), blieb aber trotzdem bereits zum siebenten Mal en suite unter fünf Promille.

Nur ein Bundesland konnte 2003 weniger Sterbefälle verzeichnen, und zwar Kärnten (-2,3%). Deutlich mehr Sterbefälle als im Bundesdurchschnitt gab es in Vorarlberg (+5,0%), gefolgt von der Steiermark (+2,8%), Oberösterreich (+2,4%) sowie Salzburg und Tirol mit je +2,3%. Geringfügige Steigerungen waren in Niederösterreich (+1,2%), dem Burgenland und in Wien (jeweils +0,4%) zu verzeichnen.

Geburtenbilanz (Geburtenüberschuss bzw. –defizit)
Da sich die Geburtenzahl im vergangenen Jahr um 1.455 verringerte und gleichzeitig die Zahl der Sterbefälle um 1.078 anstieg, verwandelte sich der Geburtenüberschuss von 2.268 im Jahr 2002 in ein Geburtendefizit (Definition: Lebendgeborene minus Gestorbene) von 265. Die vier westlichen Bundesländer, und zwar Tirol (+1.731), Oberösterreich (+1.228), Vorarlberg (+1.220) und Salzburg (+896) konnten Geburtenüberschüsse verzeichnen. Die anderen Bundesländer, allen voran Niederösterreich (-2.142), gefolgt von der Steiermark (-1.465), dem Burgenland (-831), Wien (-494) und Kärnten (-408) wiesen jeweils Geburtendefizite auf.

Extremwerte und Kuriositäten
Auch im Jahr 2003 bringt die Bevölkerungsstatistik wieder einige Extremwerte und Kuriositäten zu Tage. So hatten je ein Mann und eine Frau bei ihrer Trauung bereits acht Eheschließungen hinter sich. Bei einer Braut vergingen 47 Jahre seit der Lösung ihrer Vorehe und bei einem Mann waren es 46 Jahre. Die älteste Braut war stolze 93 Jahre alt, der älteste Bräutigam 89 Jahre. Eine Frau schloss ihre Ehe mit einem um 48 Jahre älteren Mann, ein Mann heiratete eine um 43 Jahre ältere Frau. Bei elf Eheschließungen waren Braut und Bräutigam jeweils auf den Tag genau gleich alt.

Die jüngste Mutter des Jahres 2003 war erst 13 Jahre (ein Fall), die zwei jüngsten (verheirateten) Väter 17 Jahre alt. Die älteste Mutter war 50 Jahre alt (ein Fall), der älteste Vater war 85 Jahre alt – er ist gleichzeitig der Ehepartner seiner um 58 Jahre jüngeren Gattin. Zwei Mütter gebaren im Alter von 49 Jahren Zwillinge. Drei Frauen brachten ihr bereits 12. Kind zur Welt. In einem Fall sind seit der letzten Geburt bereits 27 Jahre vergangen. Österreichweit gab es 41 Drillingsgeburten sowie eine Vierlingsgeburt. Insgesamt drei Babys waren bei der Geburt bereits über 60 cm groß und sieben Neugeborene brachten über 5.500 Gramm auf die Waage.

Die älteste Frau war beim Ableben bereits im 110. Lebensjahr, der älteste Mann war um 3 Jahre jünger.
     
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