Mit Hilfe des leistungsfähigen Statistikprogramms "R" sagen WissenschaftlerInnen
Erdbeben oder Börsenkurse voraus und erforschen das menschliche Genom oder musikalische Klangbilder. Sie treffen
sich vom 20. - 22. Mai an der Technischen Universität (TU) Wien.
Wien (TU) - WissenschaftlerInnen aus nahezu allen Disziplinen benutzen das Statistik- programm "R"
zur graphischen Veranschaulichung und Auswertung komplexer Daten. Vom 20. bis 22. Mai 2004 treffen sich erstmals
über 200 WissenschaftlerInnen aus fünf Kontinenten zur ersten "R"-Benutzerkonferenz, um über
neue Entwicklungen in den unterschiedlichsten Bereichen zu berichten.
Das Themenspektrum der Vorträge und Diskussionen reicht dabei von der Meteorologie bis zur Finanzwissenschaft,
von der Medizin und Genomforschung bis zur Ökologie oder der Luftverkehrstechnik bis zur computergesteuerten
Erkennung von Musikinstrumenten und bietet einen in dieser Form wohl einzigartigen Ausschnitt interdisziplinärer
Forschung. So wird demonstriert, wie die Vorhersage von Erdbeben auf Grund seismologischer Messungen praktiziert
wird und wie lokale Wetterberichte für die Landwirtschaft in Trentino (Italien) erstellt werden. Eines der
Schwerpunktthemen sind ökologische Fragestellungen, hier werden etwa die Festlegung von Fischereiquoten oder
die Zählung von Wildtieren diskutiert. Die Erforschung von Klimaveränderungen, die Analyse von Finanzdaten,
wie etwa Börsenkursen und die Ausbildung von StudentInnen sind weitere Bereiche des Themenspektrums.
Ein Schwerpunkt der Tagung sind die Vorträge der Hauptentwickler des Statistikprogramms "R" aus
Auckland, Zürich, Kopenhagen, Wisconsin, Oxford, Minneapolis und Wien. Seit fast zehn Jahren arbeiten diese
Wissenschaftler an "R", dessen Name sich aus den Anfangsbuchstaben der Vornamen zweier Mitglieder des
Entwicklerteams ableitet, und stellen, vergleichbar mit dem freien Betriebssystem Linux, die Ergebnisse ihrer Arbeit
allen Interessierten frei zur Verfügung. Hunderte Freiwillige tragen durch Zusatzpakete zur Weiterentwicklung
bei. Viele von ihnen treffen sich auf dieser Tagung zum ersten Mal. Wien war in der Vergangenheit eines der Zentren
dieser Entwicklung, seit 1999 fanden drei "R"-Entwicklerkonferenzen an der TU Wien statt. |