Wien (rk) - In einem Workshop zum Thema "Österreichkonvent und
Gemeinden" der am Donnerstag (27. 05.) in Bregenz stattfand, erläuterte Mag.
Ulrike Schebach-Huemer die Position des Österreichischen Städtebundes gegenüber dem Österreichkonvent.
Eine Forderung sei eine neue regionale Kooperation zwischen den Gemeinden. Gemeindeverbände sollten von der
Verfassung so organisiert werden, dass sich Gemeinden auch bezirks- und landesübergreifend für gemeinsame
Investitionen zusammenschließen können. Der Städtebund fordere auch die Übertragung weiterer
Kompetenzen auf Städte und Gemeinden. Alle österreichischen Gemeinden könnten dann unabhängig
von ihrer Größe Verwaltungsangelegenheiten wie Passwesen, Jagdkarten und Ausstellung von Führerscheinen
selbst erbringen. Dem Ausbau der Bezirkshauptmannschaften als "All zuständige Behörden der Staatlichen
Verwaltung" erteilte Schebach-Huemer eine klare Absage. Jede Stadt solle aber ab etwa 10.000 Einwohnern das
Recht auf ein eigenes Statut erhalten, womit eine Übernahme der Aufgaben der Bezirksverwaltungsbehörden
verbunden wäre. Der Städtebund spreche sich auch dafür aus, dass Recht auf eine optimale Versorgung
mit Leistungen der Daseinsvorsorge wie etwa Energie und Trinkwasserversorgung in der Verfassung als Staatszielbestimmung
zu verankern. Beispiele aus Europa, wie etwa die Privatisierung der Trinkwasserversorgung in Großbritannien,
würden zeigen, dass Einsparungen negative Auswirkungen auf die Qualitätskriterien hätten.
Auf dem Gebiet der Gesetzgebung erhob sie die Forderung, dass Städte und Gemeinden bei Gesetzesinitiativen
von Form von Begutachtungsrechten mitwirken sollten. Weiters solle das Wahlalter auch auf Bundes- und Landesebene
auf 16 Jahre gesenkt werden. |