Wien (sv) - Angesichts der alarmierenden Zahlen über rauchende Jugendliche - fast jeder zweite 15-Jährige
raucht, jeder fünfte 13-Jährige greift zur Zigarette - richtet der für die Krankenversicherung im
Hauptverband zuständige Geschäftsführer Dr. Josef Probst einen dringenden Appell an Gesundheitsministerin
Maria Rauch-Kallat, eine nationale Anti-Tabak-Strategie zu akkordieren.
Die erforderlichen Maßnahmen sind seit langem bekannt - schließlich hat Österreich die Rahmenkonvention
für die weltweite Tabakkontrolle (FCTC - Framework Convention on Tobacco Control) am 28.08.2003 mitunterzeichnet.
Damit diese Rahmenkonvention jedoch rechtlich bindend wird, müssen mindestens 40 Staaten diese ratifizieren.
Österreich hat dies bis dato noch immer nicht geschafft, und die Frist für die Ratifizierung läuft
am 29. Juni aus.
Maßnahmen zur Sicherung der Gesundheit unserer Jugendlichen dürfen nicht zugunsten der Tabakindustrie
auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger
fordert deshalb die sofortige Ratifizierung der FCTC sowie die Umsetzung folgender Maßnahmen zur Sicherung
des Gesundheitszustandes unserer Bevölkerung:
- ein umfassendes Tabakwerbeverbot
- Abschaffung der Zigarettenautomaten
- Durchsetzung des Nichtraucherschutzes und Schaffung rauchfreier Zonen
- Verkaufsbeschränkungen mit entsprechenden Kontrollen
- drastische Tabakssteuererhöhungen
- Bekämpfung des Zigarettenschmuggels
Es liegt auf der Hand, dass eine wirksame Tabakkontrolle nicht von der Gesundheitspolitik allein erreicht werden
kann, finanz- und wirtschaftspolitische Maßnahmen sowie die Verbraucherschutzpolitik sind ebenso essentiell.
Probst betont erneut, dass eine Erhöhung der Tabaksteuer auch zur nachhaltigen Sicherstellung der Finanzierung
des österreichischen Gesundheitssystems herangezogen werden soll.
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