Verbund steigert mittels Kapitalerhöhung von 150 Mio. Euro seinen Anteil an Italien-Joint
venture Energia SpA auf 37,5 Prozent
Wien (verbund) - Der Verbund, Österreichs größter Stromdienstleister, setzt seinen
Erfolgskurs am italienischen Energiemarkt konsequent fort. So wurde im Verbund-Aufsichtsrat eine Kapitalerhöhung
in der Energia um 150 Mio. Euro für die weitere Entwicklung des Joint Ventures genehmigt. Der Verbund wird
damit zukünftig seine Anteile an der Energia SpA um 17 Prozent auf durchgerechnet 37,5 Prozent erhöhen.
Die Mehrheit hält die von der DeBenedetti Gruppe kontrollierte Industrieholding CIR-Group.
Für einen weiteren Ausbau der Geschäftsaktivitäten in einem der interessantesten Strommärkte
Europas in der erfolgreichen Partnerschaft mit der CIR-Group sprechen eine Vielzahl von Gründen:
Mit einem Strombedarf von 320 Terawattstunden im Jahr 2003 (TWh) ist der italienische Strommarkt der viertgrößte
in der Europäischen Union.
Italien weist eine hohe Importabhängigkeit auf. Die Stromimporte Italiens betrugen 2003 51 TWh, was beinahe
der Gesamtproduktion aller österreichischen EVUs entspricht.
Die italienischen Strom-Großhandelspreise liegen um rund 50 Prozent über dem EU-Durchschnitt und sogar
um ca. zwei Drittel über dem österreichischen Preisniveau.
Die Italienischen Unternehmen zeigen eine hohe Bereitschaft, ihren Stromanbieter zu wechseln. Die Wechselrate großer
Industriekunden ist mit über 50 Prozent beinahe doppelt so hoch wie jene in Österreich.
„Unser Italien-Engagement, das wir vor rund fünf Jahren durch die Gründung des Joint ventures Energia
gemeinsam mit der CIR-Group von Null weg aufgebaut haben, hat sich in den letzten Jahren ausgezeichnet entwickelt.
Und wir sind davon überzeugt, daß wir durch die Aufstockung unserer Anteile an der Energia unserer Italien-Erfolgsgeschichte
ein weiteres wichtiges Kapitel hinzufügen können“, zeigt sich Dipl.-Ing. Hans Haider, Generaldirektor
des Verbund, angesichts der bestehenden Faktenlage zuversichtlich.
Wie steil der Aufstieg tatsächlich ist, beweist das Faktum, dass die Energia mittlerweile einer der bedeutendsten
Anbieter am freien italienischen Strom- und Gasmarkt ist und bei der Belieferung industrieller Stromkunden an vierter
Stelle rangiert.
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor am italienischen Strommarkt ist die Verfügbarkeit eigene über Erzeugungskapazitäten.
Hierzu hat Energia durch den Erwerb der ehemaligen Produktions-gesellschaft der ENEL Interpower - heute: Tirrenopower
- einen wichtigen Schritt gesetzt.
Energia verfolgt aber auch den Bau neuer Produktionseinheiten. Bereits im Bau befindet sich ein Gaskraftwerk mit
einer Leistung von 760 Megawatt (MW) in Termoli. Ein weiteres Gaskraftwerk gleicher Leistung in Modugno nahe Bari
steht kurz vor der Baugenehmigung.
Mitten im Genehmigungsverfahren befindet sich darüber hinaus noch ein gleich großes thermisches Kraftwerk
in Aprilia. Die geplante Erzeugung aller drei Anlagen wird bei rund 16 TWh Strom liegen. (Zum Vergleich: Das Kraftwerk
Dürnrohr verfügt über eine installierte elektrische Leistung von knapp 760 MW und erzeugt ca. 4
TWh Strom p.a.).
Insgesamt wird die Energia in Italien bis 2007 über rund 23 TWh Strom aus eigener Produktion verfügen,
was rund drei Viertel der Stromproduktion des Verbund in Österreich entspricht. (2003: Verbund-Gesamterzeugung
rd. 28 TWh).
Im Verbund erwartet man sich aus dem verstärkten Italien-Engagement ab 2007 erhebliche Dividendenflüsse
im zweistelligen Millionen-Bereich mit stark steigender Tendenz.
Im Zuge der Anteilserhöhung hat sich der Verbund von seinem italienischen Partner zahlreiche zusätzliche
Rechte, wie z.B. Dividendengarantien und verstärkte Vertretung in den Gremien, auch satzungsmäßig
garantieren lassen. |