Regierungschefs von Kärnten und Veneto verstärken Kooperation bei Verkehr, Tourismus,
Bildung und Gesundheit
Venedig (lpd) - Grenzüberschreitende Kooperationen sowie die Bildung einer Europaregion standen
am Mittwoch (26. 05.) im Mittelpunkt eines Treffens zwischen Landeshauptmann Jörg
Haider und dem Präsidenten der italienischen Region Veneto, Giancarlo Galan, in Venedig. In diesem Sinne wurde
ein Arbeitsvertrag festgelegt, der laut Haider beim Gegenbesuch Galans am 22. Juni in Kärnten offiziell gemacht
werden soll. Schwerpunkte der bilateralen Zusammenarbeit liegen vor allem in den Bereichen Verkehr, Tourismus,
Bildung und Gesundheit.
Erstmals würden Europäische Regionen in dieser Form und in diesem Umfang zusammenarbeiten, meinten Haider
und Galan zur Europaregion Euregio, an der neben Kärnten und Veneto auch Friaul-Julisch Venetien sowie Teile
Sloweniens und Kroatiens beteiligt sein sollen.
Bisher habe es eher grenzüberschreitende Kooperationen zwischen Städten bzw. Gemeinden gegeben, erklärte
Haider und meinte, dass ein mühevoller Prozess zur Bildung der Euregio bevorstehe, bei dem man gemeinsam die
treibende Kraft sein wolle. Die Zusammenarbeit soll laut Haider auf der Ebene eines Vertrages oder durch eine gemeinsame
Gesellschaft der Regionen gestaltet werden. Durch die Euregio erwartet er sich künftig ein stärkeres
Wirtschaftswachstum in den beteiligten Regionen als im übrigen Europa: „Wir haben die Chance gemeinsam zu
prosperieren!“
Zur Umsetzung des Vorhabens benötigten die Regionen noch die Bewilligungen der nationalen Regierungen. Seitens
Österreichs gebe es dafür keine Einwände, so Haider. Er sei überzeugt, dass Präsident
Galan die notwendige Unterstützung aus Rom erhalten werde.
Galan betonte ebenfalls die Wichtigkeit des Projektes der Regionen. Er hoffe, dass die EU vermehrt Mittel für
grenzüberschreitende Kooperationen bereitstelle. Wichtig sei, dass kooperierende Regionen weiterhin Strukturfondsmittel
und andere Förderungen zugeteilt bekämen, die der Integration des Binnenmarktes dienen. Ebenfalls angesprochen
wurde beim Treffen der Regierungschefs ein Kooperationsabkommen, welches der Veneto und Friaul-Julisch Venetien
kürzlich ähnlich jenem von Kärnten und Friaul verabschiedet haben.
Beim Treffen, bei dem auch Assessore Floriano Pra und der Generalsekretär für Planung, Adriano Rasi Caldogno,
anwesend waren, präsentierte der Kärntenr Landeshauptmann das Verkehrs-Infrastrukturprojekt Koralmbahn,
das in Verbindung mit der italienischen Pontebbana ein echte Alternative zum Korridor V der EU darstelle werde.
Man werde sogar früher als die EU diese bedeutende Verbindung nach Ost- bzw. Südosteuropa fertiggestellt
haben und daraus große Vorteile ziehen können. Weiters wurde über ein gemeinsames Straßenprojekt
für die venezianische Provinz Belluno gesprochen. An einer Kooperation zwischen den Flughäfen Klagenfurt
und Marco Polo Venedig zeigten sich beide Seiten ebenfalls sehr interessiert. Dieses Thema müsse aber erst
konkretisiert werden, so Haider. |