Bozen (lpa) - Die Tagung der italienischen Paläontologischen Gesellschaft, die am vergangenen Wochenende
zum ersten Mal im Naturmuseum Südtirol stattgefunden hat, zog über 100 Fossilien-Experten aus ganz Italien
an. Der gemeinsame Ausflug der Forscher zum Bletterbach in Radein wurde von zwei Fossilfunden gekrönt, die
nun im Naturmuseum Bozen und am Museo Tridentino in Trient untersucht werden.
Vom Paläozoikum über Vergleichsstudien, Mikroorganismen und Pflanzen bis hin zu versteinerten Wirbellosen
und Wirbeltieren verschiedener Art wurde am Wochenende im Naturmuseum gesprochen. In 31 Vorträgen referierten
die Experten über jüngste Fossilienfunde.
Großes Interesse seitens der Forscher gab es für die neuesten Ergebnisse des Forschungsprojekts am Kühwiesenkopf,
das von der Brixner Paläontologin Evelyn Kustatscher (Universität Ferrara) erforscht und vom Naturmuseum
finanziert wurde. Der Koordinator des Naturmuseums, Vito Zingerle, zeigte sich erfreut über das unerwartet
starke Teilnehmerecho. "Und als ob wir es so eingerichtet hätten, fielen den Forschern auf der Exkursion
zum Butterloch am Bletterbach in Radein, natürlich gleich zwei Fossilien aus der Epoche des oberen Perm, also
vor 260-250 Millionen Jahren, ins Auge: die Versteinerung einer seltenen Konifere und außergewöhnlich
gut erhaltene Reptil-Tierspuren". Beide Fossilien werden nun in den Naturmuseen von Bozen bzw. Trient wissenschaftlich
bearbeitet. |