St. Pölten (nlk) - „Um Mitarbeitern in der Alten- und Akutpflege und allen mit der medizinischen Betreuung
befassten Berufsgruppen eine ethische Entscheidungshilfe zu bieten, wurde das EthikForum NÖ initiiert“, erklärte
LH-Stv. Liese Prokop am Dienstag (25. 05.). Durch die ethische Reflexion von Anfragen
wolle man gewährleisten, dass alle Heimbewohner und Patienten gemäß ihrer Patientenautonomie gepflegt,
behandelt und betreut würden, so Prokop über die Aufgabe des EthikForums Niederösterreich.
Die Kommission berät in ethischen Anfragen und trägt so zur Förderung des Wohls von Patienten und
Heimbewohnern bei. Fragen könnten sowohl von Institutionen (Krankenanstalten und Pflegeheime) oder auch im
Namen von Patienten an die Kommission gerichtet werden. Für Prokop liegen die Schwerpunkte hier vor allem
auf Fragen des Umgangs von Pflegemitarbeitern und ihren Patienten, auf der würdevollen Betreuung und auf der
Wahrung der Intimsphäre. Auch Therapiebegrenzung, das Sterben in Würde oder der Umgang mit freiheitsbeschränkenden
Maßnahmen seien wichtige Themen. In all diesen Fragen bräuchten die Mitarbeiter der Pflege Beratung
und Entscheidungshilfe zu ihrer oft körperlich und auch psychisch schwierigen Tätigkeit, betonte Prokop.
Zu Datenschutz und Vertraulichkeit seien die Kommissionsmitglieder selbstverständlich verpflichtet.
Beim Ethikforum handelt es sich um ein unabhängiges, interdisziplinär ausgerichtetes, zwölfköpfiges
Gremium, dem Krankenschwestern und Pfleger, Heimärzte, Vertreter von Sachwalterschaft und Patientenanwaltschaft
ebenso angehören wie Pflegeheimleiter, Mitglieder von Selbsthilfegruppen oder unmittelbare Patientenvertreter. |