Boom an den Thermen – Aktuelles zur Seewinkeltherme
Eisenstadt (blms) - Der Boom an Thermen im mittleren und südlichen Burgenland brachte dem Burgenland
mit 2,5 Millionen Nächtigungen ein Nächtigungsplus von fünf Prozent für das Jahr 2003. Um auch
dem Nordburgenland den Schritt zur Ganzjahresurlaubsregion zu erleichtern, wird eine eigene Seewinkeltherme geplant.
In einer Pressekonferenz am Dienstag (25. 05.), gemeinsam mit Tourismuslandesrat Karl
Kaplan und den Bürgermeistern der Seewinkelgemeinden Illmitz und Podersdorf, LAbg. Josef Loos und Ök.Rat
Johann Ettl, stellvertretend für die Bürgermeister der 14 Seewinkelgemeinden, zog Landeshauptmann Hans
Niessl eine Zwischenbilanz zu diesem Projektvorhaben.
Landeshauptmann Niessl stellte gleich eingangs fest, dass die Region Neusiedlersee die meisten Nächtigungszahlen
im Burgenland aufweist und mit derzeit einer Million Nächtigungen einen Rückgang in den 90er Jahren wieder
aufholen konnte. Trotz heftigster Bemühungen und einem reichhaltigen Freizeitangebot konnte sich die Region
nicht als Ganzjahresurlaubsland positionieren. Daher haben sich 14 Gemeinden zusammengeschlossen und das Projekt
Seewinkeltherme gestartet. Die Seewinkeltherme soll eine touristische Ergänzung zum bereits bestehenden Angebot,
jedoch keinesfalls ein Konkurrenzunternehmen zu den bereits bestehenden Thermen im Burgenland sein, so Niessl weiter.
Die Kosten der Bohrung werden von der WiBAG zu 86 Prozent und den interessierten 14 Seewinkelgemeinden zu je einem
Prozent getragen. Zum Unterschied zu den anderen Thermenstandorten im Burgenland, soll die Errichtung und Betreibung
der Therme ausschließlich von Privatinvestoren erfolgen.
LH Niessl: „Unser Ziel im Bereich des Tourismus ist, das Land Burgenland als Ganzjahresurlaubsland zu positionieren.
Im Mittel- und Südburgenland ist uns dies bereits gelungen, im Nordburgenland soll nunmehr dieser wichtige
Schritt gesetzt werden.“ Hinsichtlich der Errichtung der Seewinkeltherme sind für Landeshauptmann Niessl drei
Voraussetzungen zu erfüllen: Erfolgreiche Bohrungsergebnisse, ein positives Ergebnis der Machbarkeitsstudie
sowie entsprechende private Investoren für die Finanzierung.
Landesrat Karl Kaplan: „In meiner Zeit als Tourismuslandesrat wurden über 1.100 Förderverträge abgeschlossen.
Das zeigt deutlich, dass die Tourismuswirtschaft zu einem wichtigen Standbein in der Wirtschaftspolitik geworden
ist. Ziel aller Seewinkelgemeinden muss es sein, neue Gäste, insbesondere aus den neuen EU-Nachbarländern,
ins Land zu ziehen, und nicht Gäste von anderen Thermenstandorten abzuwerben, so LR Kaplan weiter, denn: „Nur
warmes Wasser anbieten ist zu wenig.“ Es freut ihn daher besonders, dass er am Beginn der Überlegungen zur
Errichtung einer Seewinkeltherme dabei sein durfte und wünscht den Gemeinden, der Region, dem Land viel Glück
und Erfolg.
Bürgermeister LAbg. Josef Loos erklärt zur Standortbestimmung, dass nur das Vorliegen sämtlicher
Voraussetzungen (Machbarkeitsstudie, Bohrung, Verkehrsproblematik, Landschaft) den tatsächlichen Thermalstandort
rechtfertigt. Nach derzeitigem Wissensstand ist von einem Standort der Therme auf dem Gemeindehotter von Frauenkirchen
auszugehen. So wichtig die Errichtung einer Seewinkeltherme für das Schlechtwetterangebot und die Verlängerung
der Saison für den Seewinkel und seine Gäste ist, so darf keinesfalls auf die Bevölkerung vor Ort
vergessen werden, die auch Ruhe und Erholung im Wellness- und Gesundheitsbereich sucht.
Der Bürgermeister von Podersdorf, Ök.Rat Johann Ettl gibt zu Bedenken, dass es in den Gemeinden rund
um den Neusiedlersee bereits viel bestehende Infrastruktur gibt. Viele Pensionen wurden auf Drei- und Viersterneniveau
ausgebaut, weshalb eine Verlängerung der Saison durch den Thermenbetrieb auch für die Vermieter äußerst
wichtig ist.
Dazu LH Niessl: „Die Therme ist somit auch gleichzeitig die beste Förderung für die vielen kleinen Zimmervermieter.“ |