Ehrung für bayerischen Ex-Minister und Gegner der Sanktionen gegen
Österreich
Graz (lk) - „Danke für manches gute Wort, das Sie für Österreich in schwierigen Zeiten
eingelegt haben. Das haben wir nicht vergessen!“ Mit diesen Worten überreichte Landeshauptmann Waltraud Klasnic
in der Grazer Burg das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark an Dr. Reinhold Bocklet, bayerischer
Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten a.D. Klasnic bezog sich dabei auf die entschiedene Haltung
Bocklets zu den EU-Sanktionen gegen Österreich, die er im Februar 2000 „als einen unglaublichen und beispiellosen
Akt der Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines demokratischen Rechtsstaates“ verurteilte. An der Feier
nahmen u.a. auch Landtagspräsident Reinhold Purr, EU-Abgeordneter Univ. Prof. Dr. Reinhard Rack, Nationalrat
Dr. Vincenz Liechtenstein und Landesschulratspräsident a.D. Univ. Prof. Dr. Bernd Schilcher teil.
Reinhold Bocklet wurde am 5. April 1943 in Schongau-Lech in Deutschland geboren. Nach seiner Matura im Jahre 1962
studierte er Rechtswissenschaft und Politische Wissenschaft in München und arbeitete anschließend als
Referent in der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit in der Bayerischen Staatskanzlei. 1979 wurde
er für fast eineinhalb Jahrzehnte zum Mitglied des Europäischen Parlaments gewählt und war ab 1989
agrarpolitischer Sprecher der EVP-Fraktion. Im Juni 1993 holte der bayerische Ministerpräsident Dr. Edmund
Stoiber den damals 50 Jahre alten Europaabgeordneten und Agrarexperten Reinhold Bocklet als neuen Landwirtschaftsminister
in sein Kabinett. Nach der Landtagswahl 1998 wechselte Bocklet als Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten
in die Staatskanzlei.
Reinhold Bocklet gehörte dem bayerischen Regierungs-Kabinett bis vergangenen Oktober an. Nahezu zehn Jahre
war Bocklet, der sich immer für mehr Rechte und Eigenverantwortung der Regionen eingesetzt hat, Mitglied im
EU-Ausschuss der Regionen, zuletzt hielt er die Funktion des Ersten Vizepräsidenten inne. |