Groß Gold für Reinhold Bocklet  

erstellt am
25. 05. 04

Ehrung für bayerischen Ex-Minister und Gegner der Sanktionen gegen Österreich
Graz (lk) - „Danke für manches gute Wort, das Sie für Österreich in schwierigen Zeiten eingelegt haben. Das haben wir nicht vergessen!“ Mit diesen Worten überreichte Landeshauptmann Waltraud Klasnic in der Grazer Burg das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark an Dr. Reinhold Bocklet, bayerischer Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten a.D. Klasnic bezog sich dabei auf die entschiedene Haltung Bocklets zu den EU-Sanktionen gegen Österreich, die er im Februar 2000 „als einen unglaublichen und beispiellosen Akt der Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines demokratischen Rechtsstaates“ verurteilte. An der Feier nahmen u.a. auch Landtagspräsident Reinhold Purr, EU-Abgeordneter Univ. Prof. Dr. Reinhard Rack, Nationalrat Dr. Vincenz Liechtenstein und Landesschulratspräsident a.D. Univ. Prof. Dr. Bernd Schilcher teil.

Reinhold Bocklet wurde am 5. April 1943 in Schongau-Lech in Deutschland geboren. Nach seiner Matura im Jahre 1962 studierte er Rechtswissenschaft und Politische Wissenschaft in München und arbeitete anschließend als Referent in der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit in der Bayerischen Staatskanzlei. 1979 wurde er für fast eineinhalb Jahrzehnte zum Mitglied des Europäischen Parlaments gewählt und war ab 1989 agrarpolitischer Sprecher der EVP-Fraktion. Im Juni 1993 holte der bayerische Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber den damals 50 Jahre alten Europaabgeordneten und Agrarexperten Reinhold Bocklet als neuen Landwirtschaftsminister in sein Kabinett. Nach der Landtagswahl 1998 wechselte Bocklet als Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten in die Staatskanzlei.

Reinhold Bocklet gehörte dem bayerischen Regierungs-Kabinett bis vergangenen Oktober an. Nahezu zehn Jahre war Bocklet, der sich immer für mehr Rechte und Eigenverantwortung der Regionen eingesetzt hat, Mitglied im EU-Ausschuss der Regionen, zuletzt hielt er die Funktion des Ersten Vizepräsidenten inne.
     
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