Burgstaller: Pilotstudie wurde mit 111.000 Euro finanziert / Haslauer: Wichtig für internationale
Wettbewerbsfähigkeit
Salzburg (lk) - Salzburg zähle zu einem der attraktivsten Universitätsstandorte Österreichs
und könne eine Vielzahl von Forschungsaktivitäten vorweisen. Das Land wolle daher diese Schwerpunkte
stärken, aber auch die Entwicklung neuer Forschungsaktivitäten in Grundlagen orientierten und wirtschaftsnahen
Bereichen fördern und die Teilnahme an nationalen und europäischen Programmen zur Forschungsförderung
unterstützen. Das betonte Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller am Montag (24. 05.)
bei einem gemeinsamen Informationsgespräch über die Errichtung des ersten Christian-Doppler-Labors in
der Salzburger Kapitelgasse mit Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer.
Haslauer ist es ein besonderes Anliegen, dass wissenschaftliche Kompetenzen mit innovativem Know-how der Salzburger
Unternehmen verbunden werden. Dazu zählen nicht nur Forschungsprojekte, sondern vor allem langfristig angelegte
Kompetenzzentren in innovativen Bereichen der Wissenschaft und der Wirtschaft, betonte Haslauer.
Bei Programmen zur Forschungsförderung gehe es nicht nur darum, einen hohen Anteil an Fördergeldern des
Bundes oder der Europäischen Union zu gewinnen, sondern vor allem auch um die Sicherung der Qualität
in der Forschung, die Stärkung innovativer Forschungsbereiche sowie deren Vernetzung mit der Wirtschaft, führte
Landeshauptfrau Burgstaller weiter aus. Der Wissenschafts- und Forschungsrat des Landes hat im Oktober 2003 das
Ergebnis seiner einjährigen Arbeit der Öffentlichkeit präsentiert. Die Maßnahmen zur Umsetzung
sind bedarfs- und zielorientiert und setzen sowohl an den Stärken als auch an den Schwachpunkten der Forschung
in Salzburg an. Eine für Salzburg zukunftsweisende und strategisch wichtige Empfehlung des Rates war es, in
Salzburg zumindest ein Christian-Doppler-Labor zu errichten. Um dieses Ziel möglichst rasch zu erreichen,
hat das Land mit Geldern der Wissenschaft eine Pilotstudie, die die Grundlage für das jetzt genehmigte Christian-Doppler-Labor
bildet, mit 111.000 Euro finanziert.
Ziel solcher Labors ist es, langfristige Kooperationen zwischen der Wissenschaft und der Wirtschaft zu unterstützen.
Die Erkenntnisse werden der Grundlagenforschung dem Kooperationspartner aus der Wirtschaft zur Verfügung gestellt,
die Forschungsergebnisse in der Entwicklung neuer Technologien angewendet. Es handelt sich dabei aber nicht um
die Finanzierung einer Laboreinrichtung im klassischen Sinn, sondern um die Finanzierung eines bis zu siebenjährigen
anspruchsvollen Forschungsprojektes nach internationalen Standards. Doppler-Labors werden je zur Hälfte vom
Bund und durch einen oder mehrere Wirtschaftspartner finanziert. Salzburg war bislang auf der „Förder-Landkarte“
der Christian-Doppler-Gesellschaft ein „weißer Fleck“.
Haslauer: Neue Bereiche in der Forschung unterstützen
Für Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer hat der von Landeshauptmann a. D. Dr. Franz Schausberger
eingerichtete Wissenschafts- und Forschungsrat mit der Präsentation seiner ersten Umsetzungsmaßnahmen
zweierlei gezeigt: Erstens, dass vorhandene Stärken ausgebaut werden müssen, um international wettbewerbsfähig
zu sein, und zweitens, dass in gleicher Weise auch die Forschung in neuen Bereichen zu unterstützen und mit
der Wirtschaft abzustimmen sei. Haslauer befürwortet daher sowohl die Empfehlung des Wissenschafts- und Forschungsrates
des Landes Salzburg als auch die Entscheidung der Doppler-Gesellschaft, in Salzburg ein Doppler-Labor zu errichten:
„Es ist vor allem positiv, dass im Doppler-Labor zum Thema ‚Biomechanics and Skiing’ ein Fachbereich gefördert
wird, für den Salzburg in dreierlei Hinsicht ein idealer Standort ist: Zum einen betrifft es einen innovativen
Forschungsbereich von Univ.-Prof. Dr. Erich Müller am Institut für Sportwissenschaften der Universität
Salzburg, in dem sich Prof. Müller durch seine Leistungen internationale Anerkennung erworben hat. Zum anderen
ist es dem Land gelungen, Dr. Michael Schineis, Geschäftsführer der Firma Atomic, eines führenden
Salzburger Unternehmens der Schi-Industrie, für eine Beteiligung an einer langfristigen Forschungskooperation
zu gewinnen. Und nicht zuletzt ist dieser Fachbereich für Salzburg auch aus der Sicht des Fremdenverkehrs
bedeutend. Wir können stolz darauf sein, dass die Forschungsarbeiten auf diesem Fachgebiet künftig in
Salzburg geleistet werden.“
Der Schwerpunkt des ersten Doppler-Labors in Salzburg liege daher an der sehr wettbewerbsfähigen Schnittstelle
zwischen der Grundlagenforschung in der Biomechanik, das heißt der körperlichen Beanspruchung der Gelenke
und Muskeln beim Schifahren, und den für die Wirtschaft erforderlichen und umsetzbaren Kenntnissen und Erkenntnissen,
die daraus gewonnen werden, um z. B. die technische Ausstattung von Schiern und Bindung zu optimieren und die Gefahr
von Verletzungen zu reduzieren, sagte Haslauer. „Durch diese spezielle Kooperation ergibt sich für die beteiligte
Firma ein Wettbewerbsvorteil, der heute von entscheidender Bedeutung ist. In diesem Labor werden daher sehr innovative
Forschungen, deren Ergebnisse und Auswirkungen für die Wirtschaft und Volkswirtschaft bedeutend höher
sein werden und heute noch nicht abgeschätzt werden können, durchgeführt“, unterstrich Landeshauptmann-Stellvertreter
Haslauer die Bedeutung der Kooperation. Mit der Errichtung des ersten Doppler-Labors in Salzburg sei eine Weichenstellung
für Salzburg gelungen. |