Stadträtin würdigte Weitblick und soziales Gewissen des früheren Finanzministers
Wien (rk) - Das "Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien"
überreichte Wiens Stadträtin Mag. Renate Brauner am Montag (25. 05.) dem Bundesminister
a.D. Dkfm Ferdinand Lacina. In ihrer Laudatio würdigte Brauner den früheren Finanzminister als einen
Mann, der für Österreich, aber auch für Wien unendlich viel getan hat und mit seinem Weitblick und
seinem sozialen Gewissen "zentral dafür verantwortlich ist, dass Österreich so gut dasteht, wie
es sich heute präsentiert".
Zahlreiche Ehrengäste wie der designierte Bundespräsident Dr. Heinz Fischer mit seiner Gattin, Landeshauptmann
Dr. Michael Häupl, die Bundesminister a.D. Dr. Rudolf Streicher und Dr. Rudolf Edlinger, die StadträtInnen
Prim. Dr. Elisabeth Pittermann-Höcker und Dr. Andreas Mailath-Pokorny sowie der Klubvorsitzende LAbg. Christian
Oxonitsch waren zu der Ehrung gekommen.
Der Lebenslauf von Dkfm. Ferdinand Lacina im Detail
Geboren im Dezember 1942 in Wien, studierte der nunmehrige Bundesminister a. D. an der Hochschule für
Welthandel und beendete das Studium 1965 mit dem Grad eines Diplomkaufmanns.
Im Jahr 1964 trat er in den Dienst der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien und war dort im Rahmen
der Wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung vorwiegend mit industriepolitischen Aufgaben betraut. Als Vertreter
der genannten Interessensvertretung wurde er in eine Reihe von Aufsichtsorganen bei österreichischen Wirtschaftsunternehmen
und Förderungsinstituten entsandt. Im Jahr 1974 wurde er in den Beirat für Wirtschafts- und Sozialfragen
berufen und wirkte im Rahmen dieses Gremiums in mehreren Arbeitsgruppen mit, die sich mit Fragen der Industrie-
und Strukturpolitik sowie mit Problemen kleiner und mittlerer Betriebe beschäftigten.
Im November 1978 wurde Diplomkaufmann Lacina zum Leiter der Abteilung für Finanzplanung der ÖIAG bestellt,
die Finanzierungsaufgaben für den gesamten verstaatlichten Bereich zu erfüllen hatte.
Im April 1980 berief ihn der damalige Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky in sein Büro, wo er als Kabinettchef
für Koordinationsaufgaben in wirtschaftlichen Angelegenheiten verantwortlich war. Nach Beendigung dieser Tätigkeit
wurde er 1982 Staatssekretär im Bundeskanzleramt, wo er auch in dieser Funktion den Bundeskanzler in Wirtschaftsfragen
unterstützte. Zu seinen Aufgaben gehörten außerdem Fragen der Entwicklungszusammenarbeit, Probleme
der internationalen Technologie-Kooperation sowie der Wirtschaftspolitik. Im September 1984 berief ihn der damalige
Bundeskanzler Dr. Fred Sinowatz als Bundesminister für Verkehr und öffentliche Wirtschaft in die Regierung
und 1986 folgte er Dr. Franz Vranitzky als Bundesminister für Finanzen.
Neben seiner politischen Tätigkeit ist Lacina Autor zahlreicher Beiträge für gewerkschaftliche und
wirtschaftspolitische Zeitschriften und gemeinsam mit Oskar Grünwald verfasste er im Jahr 1970 eine umfangreiche
Untersuchung über Auslandskapital in der österreichischen Wirtschaft. Als Wirtschaftspolitiker ist Dkfm.
Ferdinand Lacina auch gefragter Vortragender und Gesprächspartner unter anderem in der Reihe "Post graduate
Management" an der Wirtschaftsuniversität Wien.
Im April 1995 schied er aus der Bundesregierung aus und war von Mai bis März 1996 Konsulent der Montana AG,
Wien. Im April 1996 wurde er zum Vorstandvorsitzenden der GiroCredit AG gewählt; nach der Fusion dieses Unternehmens
im Oktober 1997 mit der Erste Bank der Österreichischen Sparkassen AG stand er dieser als Konsulent zur Verfügung.
Seit Mai 2001 ist er Konsulent der Bank Austria Creditanstalt AG.
Dkfm. Ferdinand Lacina, Bundesminister a.D., wurde heute, Montag, in Würdigung seiner hervorragenden Leistungen
das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien verliehen. |