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WienMuseum: Migrationsziel Wien |
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Wien - "Interventionen" heißt eine Reihe, die in Zukunft in der Schausammlung im Wien Museum
Karlsplatz für Abwechslung sorgen wird. "Es geht darum", so Direktor Wolfgang Kos, "der vorgegebenen
Präsentation von Exponaten zusätzliche Angebote hinzuzufügen. Das können ergänzende Texte
oder Objekte sein, um etwa gezielt auf bestimmte Aspekte der Geschichte hinzuweisen oder die ständige Sammlung
zu kommentieren." Manche der Interventionen sind wie Implantate auf kleinem Raum (etwa "Wiener Stolz"
rund um das Stadtmodell), andere – wie jene über 2000 Jahre Zuwanderung – erstrecken sich über alle drei
Geschosse des Museums. Mit markanter Grafik werden die zusätzlichen Texte und Vitrinen akzentuiert. Dass Menschen die Heimat verlassen und in der Fremde Arbeit suchen, gibt es nicht erst seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts. Künstler, Wissenschaftler, Baumeister und Architekten etwa wurden im Mittelalter an die Höfe Europas berufen und gestalteten die Kultur des ihnen fremden Landes mit. Auch Handwerker zählten in der vorindustriellen Epoche zu einer der mobilsten Gruppen, insbesondere die wandernden Gesellen bildeten ein flexibles Arbeitspotential, das seine Handwerkskunst über die Ländergrenzen hinweg trug. Den größten Teil der Zuwanderer machten allerdings die Arbeitsmigranten aus, die in den Dokumenten und Tagebüchern am wenigsten erwähnt werden: Aus Süd- und Osteuropa strömten die Handwerker, kleinen Kaufleute, Arbeiter und Hausangestellten herein auf der Suche nach Brot und Arbeit. Wien war in seiner gesamten Geschichte – und ist es bis heute noch – von vielfältigen Wanderungsbewegungen geprägt. Nicht nur wurde die Stadt von den Römern gegründet. Durch seine günstige Lage entwickelte sich Wien im Mittelalter zu einem wichtigen Handelszentrum des Donauraums. Kaufleute, Handwerker und Studenten kamen besonders aus Süddeutschland, Italien, Ungarn und den südslawischen Nachbarländern. Der Große Humanist Enea Silvio Piccolomini, ein italienischer Adeliger aus Siena und spätere Papst Pius II, schreibt um 1452 über Wien: „Nur wenige sind in der Stadt, deren Vorfahren den Nachbarn bekannt sind; alte Familien gibt es kaum, Zuwanderer überwiegen.“ Das Wien Museum Karlsplatz widmet unter dem Titel „Migrationsziel Wien“ den frühen Phasen der wirtschaftlichen Zuwanderung nach Wien die erste Intervention in der Schausammlung. Im Zusammenhang mit der Ausstellung „gastarbajteri“ sind vom 22. Jänner bis 27. Juni 2004 – also um einiges länger als die „gastarbajteri“-Ausstellung – ausgewählte Objekte zum Thema Arbeitsmigration zu sehen. Informationen: http://www.wienmuseum.at/ |
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