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EU-Wahlkampf |
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erstellt am
02. 06. 04
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Cap
für U-Ausschuss über mangelhafte Präsenz der Regierungsmitglieder bei EU-Räten
»Österreichische Minister schwänzen EU-Räte«
Wien (sk) - Einen "Vorschlag an die Regierungsparteien" unterbreitet der gf. SPÖ-
Klubobmann Josef Cap am Dienstag (01.06.): Eingerichtet werden sollte ein Untersuchungsausschuss,
der die mangelhafte Präsenz österreichischer Regierungsmitglieder bei EU-Räten und die schlechte
Umsetzung von EU-Richtlinien in Österreich untersucht. Zur Forderung der FPÖ nach einem U-Ausschuss zu
den Sanktionen erinnerte Cap daran, dass es einen entsprechenden Antrag schon einmal gegeben habe, und zwar im
Jahr 2000 von den Grünen - er wurde damals von ÖVP und FPÖ abgelehnt.
Am 9. Februar 2000 hatten die Grünen den Antrag auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses eingebracht,
der sich mit der außenpolitischen Isolation Österreichs beschäftigen sollte - nur ÖVP und
FPÖ stimmten damals dagegen, erinnnerte Cap. Seit der schwarz-blauen Regierung habe es 43 gescheiterte Anträge
auf U-Ausschuss gegeben, nur der zu "Euroteam" wurde eingesetzt. Zum Thema U-Ausschuss verwies Cap weiters
auf die rechtlichen Grundlagen: "Der Nationalrat und der Bundesrat sind befugt, die Geschäftsführung
der Bundesregierung zu überprüfen, deren Mitglieder über alle Gegenstände der Vollziehung zu
befragen und alle einschlägigen Auskünfte zu verlangen" (Art. 52 Bundesverfassung), zitierte der
gf. Klubobmann. Ob dies bedeute, dass es für einen U-Ausschuss bezüglich Swobodas angeblicher Rolle in
der Sanktionszeit keine rechtliche Grundlage gäbe? Dies hänge davon ab, wie ein solcher Antrag formuliert
sei, "wie breit er gefasst ist".
"Unser Vorschlag ist jedenfalls, einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss einzurichten über die
mangelhafte Tätigkeit österreichischer Minister in den EU-Räten und deren Auswirkung auf Österreich."
Cap bezog sich dabei auch auf eine in der "Presse" veröffentlichte EU-Statistik, wonach Österreichs
Regierungsvertreter bei der Anwesenheit in EU-Räten an vorletzter Stelle stehen. "Sie schwänzen",
so Cap. Weiters sei die Regierung auch bei der Umsetzung von EU-Richtlinien säumig: Bis zu 100 Richtlinien
seien nicht umgesetzt, schätzt Cap. "Das ist das Gegenteil von 'Österreich stark vertreten'",
verwies er auf den Wahlsogan der ÖVP. Für den gf. SPÖ-Klubobmann stellt sich mit der mangelhaften
Präsenz und der Säumigkeit bei der Umsetzung von EU-Recht "eine katastrophale Situation der Tätgikeit
der österreichischen Regierung innerhalb der EU und daher auch eine absolut mangelhafte und schwache Vertretung
österreichischer Interessen in der EU" dar. "Und das ist wohl aufklärungswürdig",
so Cap.
Überfällig wäre laut Cap auch ein U-Ausschuss zum Thema "Eurofighter" und den Beschaffungsvorgang.
Nicht nur, dass der Bordcomputer offenbar nicht funktioniert und der "Eurofighter droht, mehr unter als über
der Erde zu fliegen", wollten nun auch die Briten - "bisher die Treusten in diesem Rüstungskonsortium"
- die erste Generation des Fliegers nicht. "Das ist doch ein klassicher Fall für einen Untersuchungsausschuss",
so Cap.
Scharf kritisierte Cap "die Verleumdungskampagne" gegen SPÖ-EU-Spitzenkandidat Hannes Swoboba, "einen
der angesehensten Europapolitiker", der auch für die Funktion des Präsidenten des Europaparlamentes
immer wieder genannnt werde. Für Cap ist es "unfassbar", dass sich der österreichische Bundeskanzler
für diese Verleumdungskampagne hergibt, und er forderte eine Entschuldigung von Schüssel; auch VP-Spitzenkandidatin
Stenzel müsse sich gegen diese "Rufmordkampagne" aussprechen. Es sei unverständlich, wenn man
einerseits vier Jahre lang im EP immer wieder mit Swoboda auch zusammenarbeitet, und sich dann an einer solchen
Rufmordkampagne gegen ihn beteiligt.
Abschließend wies Cap auf die heutige Sitzung der Präsidialkonferenz hin, in der die SPÖ die rasche
Einberufung des Kulturausschusses und die Anwesenheit von KHM-Direktor Seipel und Ministerin Gehrer verlangen wird.
Es gehe um die Offenlegung des Rechnungshof-Rohberichts, in dem es u.a. um Sicherheitsmängel im Zusammenhang
mit dem Saliera-Raub und Berichte über private Kunstkäufe Seipels vom Museum gehe. |
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Lopatka: Cap soll aus Swoboda-Brief keine Heldensage machen
Frage nach Rolle von SPÖ-Vertretern bei den ungerechtfertigten Sanktionen ist gerechtfertigt
Wien (övp-pd) - "SPÖ-Klubobmann Josef Cap soll aufhören, von der legitimen Frage
nach der Rolle Hannes Swobodas im Zusammenhang mit den ungerechtfertigten Sanktionen gegen Österreich abzulenken",
sagte ÖVP-Abg.z.NR Dr. Reinhold Lopatka am Dienstag (01. 06.).
Es sei verständlich, dass es der SPÖ nicht angenehm sei, gerade jetzt im EU-Wahlkampf an das fragwürdige
Verhalten ihres Spitzenkandidaten zur Zeit der Sanktionen erinnert zu werden. Aber das "unkontrollierte Um-sich-schlagen"
des SPÖ-Klubobmannes könne nicht darüber hinwegtäuschen, dass "Swoboda, so wie andere
SPÖ- Vertreter bis hinauf zum Vorsitzenden", sich mit den ungerechtfertigten Sanktionen einverstanden
erklärt hätten, so Lopatka. Dabei sei der in den letzten Wochen diskutierte Brief des Europaabgeordneten
auch "kein einmaliger Ausrutscher gewesen".
"Im Gegenteil, der nunmehrige Spitzenkandidat der SPÖ hat sich wiederholt und eindeutig für die
Sanktionen ausgesprochen." So haben die Salzburger Nachrichten im Februar 2000 unter anderem über Swoboda
berichtet: "Ich bitte dieses Europa, Österreich zu helfen. Unterstützen Sie das österreichische
Volk gegen diese Regierung", zitierte Lopatka. Diese und andere Aussagen seien ein hinlänglicher Beweis
dafür, dass Swoboda die ungerechtfertigten Sanktionen als richtig empfunden habe. "Von einem Kampf gegen
die Isolation Österreichs, den Swoboda laut Cap geführt hat, sind solche Aussagen jedenfalls meilenweit
entfernt." Statt aus der Diskussion um den Swoboda-Brief eine Heldensage zu machen, solle die SPÖ lieber
die wirklich interessante Frage beantworten, wie sie ihre damalige Rolle heute sehe, forderte Lopatka. "Die
Bundesregierung 2000 wurde nicht durch einen Putsch, sondern auf Grund des mehrheitlichen Wählerwillens gebildet.
Daher ist es legitim, Swoboda aufzufordern, endlich klar Stellung zu seinem damaligen fragwürdigen Verhalten
zu beziehen. Wir alle haben ein Recht darauf zu erfahren, ob er heute auch wieder so gegen das eigene Land arbeiten
würde." |
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Scheibner: Untersuchungsausschuß grundsätzlich »taugliches Mittel«
Causa »Swoboda und insbesondere der SPÖ zur EU-Sanktionenzeit« gehört
aufgeklärt
Wien (fpd) - Ein Untersuchungsausschuß wegen der Haltung der SPÖ
zur Zeit der EU-Sanktionen sei grundsätzlich ein "taugliches Mittel", meinte FPÖ-Klubobmann
Herbert Scheibner am Dienstag (01. 06.).
Swoboda und die SPÖ hätten mit ihren damaligen "gegen Österreich Agitieren" unserem Land
einen enormen Schaden zugefügt. "Hier wurde parteipolitisch gegen ein ganzes Land vorgegangen. So etwas
hat es vorher in der Geschichte Österreichs noch nie gegeben", betonte Scheibner.
Es seien daher in diesem Fall alle politischen Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Causa "Swoboda
und insbesondere der SPÖ zur EU-Sanktionenzeit" aufzuklären, so Scheibner. |
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Es war keine Stellungnahme der Grünen verfügbar |
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