Caritas: Mindestens 1.500 Tote in Haiti - Ausbruch von Epidemien befürchtet
Wien (cariatas) - Mit Unterstützung von vielen freiwilligen HelferInnen verteilen die lokalen
und internationalen Caritas-MitarbeiterInnen seit Freitag ununterbrochen Kleidung, Nahrungsmittel, Moskitonetze,
Matratzen und Bettwäsche an die Überlebenden der Flutkatastrophe in Haiti. An das Krankenhaus der am
schwersten betroffenen Stadt Jimani wurden bereits in großer Zahl Medikamente geliefert. Den Menschen fehlt
es an allem. Für die dringend nötigen Hilfsmaßnahmen plant das internationale Caritasnetzwerk Hilfsmaßnahmen
in der Höhe von 400.000 Euro, die mit Spenden finanziert werden. Weitere Gelder für die betroffenen Menschen
in der Dominikanischen Republik werden folgen.
Die österreichische Caritas-Mitarbeiterin Monika Kalcsics, die seit gestern mit einem internationalen Caritas-Hilfsteam
vor Ort im Einsatz ist, berichtet: "Derzeit haben wir genügend Sachspenden von den Menschen hier und
auch von internationaler Seite, aber wir brauchen dringend Geldspenden. Denn in drei bis vier Wochen wird sich
niemand mehr an das tragische Schicksal der Flutopfer hier erinnern. Dann müssen die Menschen das einkaufen,
was sie jetzt dank der spontanen Hilfe als Sachspende bekommen." Das Verteilnetz der Caritas funktioniere
sehr gut, da die MitarbeiterInnen direkt zu den Menschen in ihre Behausungen gehen und erheben, wer welche Hilfe
benötigt, um dann die nötigen Sachspenden zu verteilen. Damit werde sichergestellt, dass die Güter
rasch zu den richtigen Leuten kommen.
Kalcsics ist heute in der am schwersten betroffene Stadt Jimani, um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen:
"Drei Bezirke sind völlig im Schlamm untergegangen. Da ist kein einziges Haus mehr zu sehen. Ein durchdringender
Leichengestank liegt über der ganzen Stadt. Bei dem feucht-tropischen Klima mit täglich 30 bis 35 Grad
drohen jetzt Seuchen auszubrechen. Wir müssen die Menschen vor einem Gesundheitsfiasko bewahren", warnt
Kalcsics.
Caritas-MitarbeiterInnen schätzen, dass allein in Haiti, dem mit Abstand ärmsten Land in Lateinamerika,
mindestens 1.500 Menschen umgekommen sind. Die materiellen Schäden können bislang noch nicht beziffert
werden. Allein in der haitianischen Stadt Mapou sind Caritas-MitarbeiterInnen zufolge 1.300 Häuser in den
Fluten versunken.
Für die Nothilfe in Haiti und in der Dominikanischen Republik bittet die Caritas dringend um Spenden: PSK
7.700.004, BLZ 60.000. Kennwort: Flutkatastrophe Karibik |