Anschober: Oberösterreich muss vom Öl unabhängiger werden
Linz (lk) - "Die derzeitige Preisentwicklung bei Öl ist nach Meinung
vieler Experten nur ein Vorgeschmack: mit der Verknappung des Öls - der Förderhöhepunkt wird in
den nächsten Jahren erwartet und dann schrittweise abnehmen - wird schrittweise auch der Ölpreis in den
nächsten Jahren und Jahrzehnten deutlich steigen. Je abhängiger eine Wirtschaft vom Öl ist, desto
stärker wird sie von diesen Preisentwicklungen negativ betroffen sein. Es ist daher ein Gebot wirtschaftlicher
Vernunft und Unabhängigkeit, schrittweise diese Abhängigkeit zu verringern. Durch mehr Energieeffizienz
und damit eine Einsparung beim Energieverbrauch und durch den massiven Umsteig auf Ökoenergie", sieht
Energie-Landesrat Rudi Anschober die Linie der neuen Landes-Energiepolitik neben dem unbestrittenen Nutzen für
Klima und Umwelt auch durch die aktuellen Preisentwicklungen und neuen Prognosen über die Ölreserven
bestätigt.
Anschober: "Weltweit und auch in Österreich geht dieser Umstellungsprozess jedoch viel zu langsam. So
hat in Österreich seit 2001 laut aktuellem EU-Evaluierungsbericht der Anteil Erneuerbarer Energie am Gesamtenergieverbrauch
sogar von 70 auf 68 Prozent abgenommen. Österreich ist damit weit von seinen energiepolitischen Zielen entfernt
und droht diese glatt zu verfehlen."
Anschober appelliert daher an den Wirtschaftsminister, "endlich für berechenbare und attraktive Rahmenbedingungen
für die Ökoenergie zu sorgen. Die aktuelle Verunsicherungspolitik, mit der alle paar Monate die Investoren
und Projektbetreiber durch ein Infragestellen der Tarife und des Ökostromgesetzes abgeschreckt werden, muss
endlich gestoppt und einem langfristig beibehaltenen Ökostromgesetz weichen. Nur so können auch wir in
Oberösterreich den derzeitigen Boom weiter verstärken und ausbauen."
Energie-Landesrat Anschober setzt in Oberösterreich sehr erfolgreich auf 3 Säulen der Landesenergiepolitik:
"Mit Hochdruck arbeiten wir erstens am Landes-Energieeffizienzprogramm, das ich im Herbst fixieren möchte.
Ziel ist die Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Energieverbrauch. Zweitens haben wir das bisher größte
Ausbauprogramm der Ökoenergie in Oberösterreich ausgelöst: 48 neue Biogas-Kraftwerke (das ist heuer
ein Zuwachs um 160%), 5 Biomasse-Großkraftwerke, Effizienzsteigerung bei hunderten Kleinwasserkraftwerke,
Ausbauoffensive im solaren Bereich wie in keinem zweiten Bundesland, erste große Betriebe stellen auf erneuerbare
Energie um - heuer gelingt der Ökoenergie in Oberösterreich der Durchbruch. Und die dritte Säule
ist die Versorgungssicherheit und damit die Verringerung der Abhängigkeit vom Öl und das Belassen der
Wertschöpfung in der Region. Die Ausbauoffensive bei der Ökoenergie ist ökologische Notwendigkeit,
wirtschaftspolitische Vernunft und eine Zukunftschance für Oberösterreich." |