|
||
Anteil erneuerbarer Energien in Industrieländern gesunken |
erstellt am |
|
FAO fordert verstärkte Nutzung von Biomasse in Entwicklungsländern Bonn/Wien (aiz.info) - Der Anteil erneuerbarer Energieträger am weltweiten Energieverbrauch ist entgegen allen internationalen Absichtserklärungen in den vergangenen Jahren gesunken. Nach den jüngsten Zahlen der Internationalen Energie-Agentur (IEA) deckten 2001 alle erneuerbaren Energien weltweit zusammen 13,5% der verbrauchten Primärenergie. Bis zum Jahr 2020 soll der Anteil in der EU auf 25% klettern. Dies fordern NGOs und Umweltorganisationen von der Weltkonferenz über erneuerbare Energie, die gestern in Bonn begonnen hat, laut APA. In den westlichen Industrieländern insgesamt kamen vor drei Jahren nur 5,7% des Energieverbrauches aus Quellen wie Sonne, Wind und Wasser. Zwischen 1970 und 1992 war der Anteil noch von 4,6 auf 6% gestiegen. Carlos Magarinos von der UN-Organisation für industrielle Entwicklung (UNIDO) verlangte weiters, die Industrieländer müssten ihre erneuerbaren Energien ausbauen, damit die Preise für diese Technologien sinken könnten. Wichtigste Energiequellen bleiben Öl, Kohle, Erdgas und Atomenergie Wichtigste Energiequelle ist nach wie vor Öl mit einem 35%igen Anteil an den verbrauchten Energieträgern, gefolgt von 23,4% für Kohle, 21,2% für Erdgas und 6,9% für Atomenergie. Nach IEA-Definition umfassen erneuerbare Energiequellen Wasserkraft, Sonnenenergie, Windkraft, Erdwärme und Biomasse. Weniger Investitionen in Entwicklung sauberer Energiegewinnung Seit 1990 ist der Verbrauch von Energie aus regenerativen Quellen jährlich um 1,7% gestiegen, während der Gesamtverbrauch im Schnitt um 1,4% zulegte. Der Anteil erneuerbarer Energiequellen an der Stromerzeugung sank dagegen zwischen 1990 und 2001 laut IEA von 19,3 auf 18,1%. Zugleich werde weniger in die Forschung und Entwicklung sauberer Energiequellen investiert, kritisierte die IEA. Während nach dem Ölpreisschock in den 70er-Jahren noch durchschnittlich 8,4% der Energie-Investitionen in Biomasse und Erdwärme gesteckt wurden, ging der Anteil in den 90er Jahren auf 7,7% zurück, berichtet der Nachrichtendienst AFP. Vor allem Sonne, Wind und Gezeiten Zuletzt profitierten der Energie-Agentur zufolge vor allem Verwerter "neuer" Energieträger wie Sonne, Wind und Gezeiten von den Investitionen, die den Rückgang bei den "traditionellen" erneuerbaren Energiequellen jedoch nicht wettmachen konnten. Mehr als 70% der Investitionen in erneuerbare Energien entfallen demnach auf die USA, Japan und Deutschland. Biomasse steuert 10,5% zum weltweiten Energieverbrauch bei Die weitaus bedeutendste erneuerbare Energiequelle ist Holz, gefolgt von Wasserkraft und Erdwärme. Die Biomasse ist die vielfältigste erneuerbare Energiequelle und steuert 10,4% zum weltweiten Energieverbrauch bei. Biomasse reicht von der Holz-, Stroh- und Dungverbrennung bis hin zu Rapsöl und Biogas (Methan), das aus Gülle gewonnen wird. Der Anteil von Biomasse ist nur so hoch, weil in den Entwicklungsländern vor allem Holz als Energiequelle genutzt wird. Beispielsweise Afrika gewinnt die Hälfte seiner Energie aus Holz. Großes Wachstumspotenzial sehen Experten dagegen in der modernen Energiegewinnung aus Biomasse. Wasserkraft, Erdwärme, Geothermie, Sonne, Wind und Gezeiten Der Anteil der Wasserkraft liegt bei 2,2%. Drittgrößte Quelle für erneuerbare Energie ist die Erdwärme oder Geothermie, jedoch mit einem Anteil von weniger als 0,5%. Experten schreiben ihr aber ein hohes Zukunftspotenzial zu. Mit den so genannten "neuen" erneuerbaren Energieträgern Sonne, Wind und den Gezeiten wird gerade ein Anteil von 0,1% des weltweiten Energieverbrauches gedeckt, geht aus der IEA-Studie hervor. Mit Solarenergie wird vor allem Wasser erwärmt oder Strom gewonnen. Die Stromgewinnung ist verhältnismäßig teuer, kann sich aber lohnen, wenn es keinen Netzanschluss gibt. Einmal installiert, kann der Strom gerade in Entwicklungsländern dort erzeugt werden, wo er gebraucht wird, und vermeidet so die Abhängigkeit vom Stromnetz und von Kohle und Öl. In den nächsten 15 Jahren 2 Bio. US-Dollar in erneuerbare Energien investiert Die Investitionen in erneuerbare Energien könnten nach einer Studie der Vereinten Nationen in den nächsten 15 Jahren 2 Bio. US-Dollar (EUR 1,6 Bio.) betragen. "Es gibt ein enormes Potenzial für Geschäfte", sagte Andrew Dlugolecki, ein Autor der Studie des UN-Umweltprogramms UNEP, heute in Bonn. Voraussetzung für Investitionen seien allerdings klare politische Rahmenbedingungen. FAO fordert verstärkte Nutzung von Biomasse in Entwicklungsländern Die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) rief Entwicklungsländer zu einer verstärkten Nutzung von Energie aus Biomasse, Erdwärme, Sonne und Wind auf. In vielen Ländern werde Bioenergie immer noch zu sehr vernachlässigt. Die Förderung von Bioenergie müsse auch stärker in land- und forstwirtschaftliche Programme integriert werden. Bioenergie wird aus Holz und Holzkohle, Pflanzen wie Zuckerrohr, Raps und land- oder forstwirtschaftlichen Abfallprodukten gewonnen. |
||
zurück | ||