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Thema EU-Wahl |
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erstellt am
08. 06. 04
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Molterer: Stenzel vertritt Österreichs Interessen am besten
ÖVP legt Sicherheitskonzept für Europa vor
Wien (övp-pk) - "Die TV-Konfrontation der Spitzenkandidaten zur Wahl zum Europäischen
Parlament hat eindeutig gezeigt, dass Ursula Stenzel jene Politikerin ist, die Österreichs Interessen in Brüssel
am besten vertritt", sagte ÖVP- Bundesparteiobmann-Stellvertreter und Klubobmann Mag. Wilhelm Molterer
am Montag (07. 06.) in einer Pressekonferenz. Stenzel gelte auch bei den Wählerinnen
und Wählern als die vertrauenswürdigste Kandidatin. Zudem sei sie, gemeinsam mit Franz Fischler und Wolfgang
Schüssel, auf der Liste der kompetentesten österreichischen EU-Politiker zu finden.
Die ÖVP vertrete im Hinblick auf die Wahlen zum Europäischen Parlament klare inhaltliche Botschaften.
An der Spitze dieser Botschaften stehe die Bitte an die Österreicherinnen und Österreicher, von ihrem
Wahlrecht Gebrauch zu machen. Das Europäische Parlament sei DIE demokratische parlamentarische Einrichtung,
die die Möglichkeit biete, Entscheidungen auf europäischer Ebene zu gestalten und zu beeinflussen, so
Molterer. Bereits jetzt habe das Europäische Parlament viele Rechte, die nach Verabschiedung der neuen Verfassung
noch vermehrt würden. "Daher ist es wichtig, dass dieses Europaparlament gestärkt wird. Nicht nur
durch die zu beschließende neue Verfassung, sondern vor allem durch das Votum der Wählerinnen und Wähler",
so Molterer weiter.
Eine der wichtigsten und dringendsten Fragen auf europäischer Ebene sei die Frage der Sicherheit. Diese sei
ein "großes" Anliegen der Bürger und daher eine der wichtigsten Aufgaben der EU. Die ÖVP
habe ein Sicherheitsprogramm für Europa ausgearbeitet, das wesentliche Weichenstellungen für die europäische
Sicherheitspolitik beinhalte:
- Eine rasch einsetzbare Kerntruppe Europapolizei (Europäisches Polizeicorps) solle im Bereich der organisierten
Drogenbekämpfung, dem Schlepperwesen und anderen aktuellen Problemstellungen die notwendigen Antworten liefern.
- Eine integrierte europäische Grenzschutzpolizei, die getroffene Beschlüsse im Bereich des Asylwesens
rasch umsetzen kann.
- Eine Stärkung von EUROPOL solle besser auf die Herausforderung der grenzüberschreitenden Kriminalität
eingehen können.
- Die Schaffung des Postens eines Europäischen Staatsanwaltes.
- Ein Europäisches Strafgesetzbuch, das auf die neuen Herausforderungen im Bereich der Kriminalität
eingehe.
- Eine gemeinsame europäische Terrorbekämpfung.
Die ÖVP sei der Überzeugung, dass es Bereiche gebe, wo "mehr Europa" erforderlich sei. Hier
sei das Thema Sicherheit beispielhaft genannt, ebenso wie das Thema Arbeitsmarkt und Wirtschaft. In anderen Bereichen
sei "weniger Europa" erforderlich. So müsste etwa gegen den Zentralismus vorgegangen, und Initiativen
zur Stärkung der Subsidiarität getroffen werden.
"Die ÖVP legt den Wählern ihr Europakonzept mit gutem Gewissen vor und geht mit der vetrauenswürdigsten
und kompetentesten Spitzenkandidatin, Ursula Stenzel, an ihrer Spitze zuversichtlich an die Wahl am kommenden Sonntag
heran", so Molterer abschließend.
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Swoboda ruft zu nationalem Konsens in Anti-Atompolitik und Verkehrspolitik auf
Wien (sk) - SPÖ-EU-Spitzenkandidat Hannes Swoboda will sich durch die "Verunglimpfungs-
und Verleumdungskampagnen" von Schwarz-Blau nicht von seinem sachlichen Kurs abbringen lassen und forderte
im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit SPÖ-Bundesparteivorsitzendem Alfred Gusenbauer und dem Bundeskanzler
a. D. Franz Vranitzky am Montag (07. 06.) alle österreichischen Abgeordneten zum
Europäischen Parlament dazu auf "im Interesse Österreichs" in Europa in drei Punkten nationale
Positionen zu vertreten: "In der Anti-Atompolitik, der umweltorientierten Verkehrspolitik und in der Frage
der Stärkung der budgetpolitischen Rechte des europäischen Parlaments."
"Obwohl sich das heute niemand mehr in den Mund zu nehmen traut" sah Swoboda als "wesentliches Ziel"
die Realisierung von Vollbeschäftigung in Europa. "Dazu brauchen wir eine europäische und eine österreichische
Budgetpolitik, die die Beschäftigung und die Schaffung von Arbeitsplätzen in den Mittelpunkt stellt",
wurde Swoboda konkret. "Besonders betroffen" zeigte sich der SPÖ-EU-Spitzenkandidat über die
Tatsache, dass "die Konservativen" die außerordentlich hohe Jugendarbeitslosigkeit in Europa und
deren extrem steigende Tendenz in Österreich schlichtweg missachten. Es könne nicht sein, dass Europa
zuschaue, wie die Arbeitslosigkeit ständig steigt, die Löhne kontinuierlich sinken und die Sozialstandards
herabgesenkt werden, kritisierte Swoboda.
Besonderes Augenmerk legte Swoboda auf die Situation der Frauen, die besonders in Österreich einer gravierenden
Diskriminierung ausgesetzt seien. Der SPÖ-EU-Spitzenkandidat wies in dem Zusammenhang auf die Kritik der Europäische
Kommission bezüglich der diskriminierenden Gehaltssituation für die Frauen in Österreich hin - und
setzte nach: "Das ist ein inakzeptabler Zustand."
Der "Verteidigung und Bewahrung der europäischen Lebenskultur" räumte Swoboda in seinem "Kampf
für ein soziales Europa" einen besonderen Stellenwert ein. "Es geht mir dabei nicht nur um die kulturelle
Vielfalt Europas, sondern auch um die Grundversorgung, wie Erziehung, Gesundheit, Wasser und den öffentlichen
Nahverkehr", erklärte der SPÖ-EU-Spitzenkandidat. Diese Grundversorgung müsse in öffentlicher
Verantwortung bleiben, ist sich Swoboda sicher - und tritt vehement gegen deren Privatisierung auf. Es sei "nicht
akzeptabel", dass den Ländern und Gemeinden durch diese Liberalisierung- und Privatisierungspolitik wichtige
Rechte weggenommen werden.
"Europa muss eine Friedensunion bleiben, die der Schaffung und Erhaltung von Frieden verpflichtet ist und
in der die Neutralität Platz haben muss", stellte Swoboda die sicherheitspolitische Position der SPÖ
klar - und grenzte sich damit von der "Linienlosigkeit" der österreichischen Regierung in dieser
Frage ab. Der SPÖ-EU-Spitzenkandidat richtete seine Kritik nicht nur auf die schwarz-blaue Aufweichung der
militärischen Neutralität, sondern auch auf den schwarz-blauen Kurs der Gesinnungsneutralität im
Irak-Krieg.
"Eine ÖVP, die sich nicht mehr auf so wichtige Geister wie Kuntschak, Figl und Raab stützt und auf
Stimmen von Busek, Neisser und Fischler nicht mehr hört ist eine ÖVP, die europapolitisch nicht mehr
aktiv sein kann und die Interessen Österreichs auf europäischer Ebene nicht mehr vertreten kann",
stellte Swoboda abschließend fest. |
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Haunschmid: Investitionen in den Tourismus unterstützen - nicht behindern!
Kreditsperre ist falsches Signal an die Tourismuswirtschaft
Wien (fpd) - "Mit der EU-Erweiterung wurde die heimische Tourismuswirtschaft einem verstärkten
Wettbewerb ausgesetzt. Dadurch sind mehr Anstrengungen zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur und mehr
Investitionen in die Tourismusbetriebe notwendig. Die vom oberösterreichischen Landeshauptmann Pühringer
verfügte 15-prozentige Kreditsperre ist das falsche Signal an die Tourismuswirtschaft und deshalb für
diesen Bereich aufzuheben", verlangte die freiheitliche Tourismussprecherin EU-Kandidatin Ulrike Haunschmid
am Montag (07. 06.).
Investitionen in die Tourismusbetriebe seien dringend notwendig, die Unternehmen müßten ausbauen und
bräucthen dazu nicht nur Kredite, sondern auch Hilfen der öffentlichen Hand. Die Kreditsperre treffe
Oberösterreichs Tourismuswirtschaft hart. Haunschmid verwies darauf, daß mit den neuen EU-Ländern
Konkurrenten zur heimischen Tourismuswirtschaft aufträten, die geringere Steuern und Abgaben zu entrichten
hätten, aber auch deutlich geringere Arbeitskosten aufwiesen. "Während heimische Arbeitgeber rund
23,60 Euro je geleistete Stunde zahlen müssen, betragen die Kosten für tschechische Unternehmer 3,90
Euro, in der Slowakei 3,06 Euro und in Polen 4,48 Euro."
"In der Vergangenheit hat die heimische Tourismuswirtschaft aufgrund der früheren Steuergesetzgebung
nur wenig Eigenkapital bilden können. Die Investitionen sind aber notwendig, um mit einem gehobenen Standard
den Gästen ein qualitativ hochstehendes Angebot geben zu können. Deshalb soll die Kreditsperre für
Tourismusinvestitionen aufgehoben werden", verlangte Haunschmid. |
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Moment des Innehaltens in der Eskalation verbaler Gewalt nötig
Voggenhuber: Gusenbauers Vergleich ist Beleidigung der großteils jüdischen Opfer
von Pogromen - Schüssel muss Regierungsparteien mäßigen
Wien (grüne) - "Es muss nun einen Moment des Innehaltens geben. Die gegenwärtige Eskalation
verbaler Gewalt zerstört jede Form der politischen Verständigung und jede angemessene Auseinandersetzung
über die Geschichte dieses Landes", so Johannes Voggenhuber, Spitzenkandidat der Grünen. "Ich
kann den Zorn der SPÖ über die Pervertierung der Debatte über die Sanktionen und die Versuche seitens
von ÖVP und FPÖ, den Nationalismus aufzuwühlen, verstehen. Doch die heutige Aussage von Alfred Gusenbauer,
wonach während der Rede von Broukal im Parlament eine 'absolute Pogrom-Stimmung' geherrscht habe, ist eine
Beleidigung der großteils jüdischen Opfer von Pogromen durch die Jahrhunderte", so Voggenhuber.
Die derzeitige Auseinandersetzung werde immer gespenstischer und sei eine Instrumentalisierung der Geschichte jenseits
der historischen Wirklichkeiten. "ÖVP, SPÖ und FPÖ sollen sich aus der gegenseitigen Verklammerung
befreien. Elemente des Hasses sind unüberhörbar und ein Spiel mit den Brüchen der 1. Republik wird
sichtbar. Sie beginnen den inneren Frieden aufs Spiel zu setzen", so Voggenhuber
"Bundeskanzler Schüssel, der jahrelang zu den unerhörtesten Aussagen des Herrn Haider geschwiegen
hat und jetzt an der Empörungsschraube über die SPÖ weiterdreht, soll endlich die Verantwortung
übernehmen und Worte der Mäßigung gegenüber den entgleisenden Regierungsparteien finden",
so Voggenhuber. |
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