Ende der Kampfhandlungen und humanitärer Zugang vordringlich
Wien (bmaa) - "In der Region Darfur im Westen des Sudan haben wir es heute mit einer der schlimmsten
humanitären Katastrophen zu tun. Seit dem Beginn der Kämpfe im Februar 2003 sind rund eine Million Sudanesen
auf der Flucht. Beim Großteil der Flüchtlinge handelt es sich um Frauen und Kinder. Ich habe daher veranlasst,
dass Österreich 200.000 Euro an humanitärer Hilfe für diese vertriebenen Menschen zur Verfügung
stellt. Damit zählt Österreich zu den ersten Helfern für die Opfer dieser menschlichen Katastrophe.
Denn wer schnell hilft, hilft bekanntlich doppelt", erklärte Außenministerin Benita Ferrero-Waldner
am Montag (07. 06.). Diese österreichische humanitäre Hilfe soll raschest
möglich den hundert Tausenden sudanesischen Flüchtlingen im Grenzgebiet im Tschad sowie den Binnenflüchtlingen
und Vertriebenen in weiten Teilen der Region von Darfur über vor Ort tätige Organisationen zu Gute kommen.
Von Österreich wurde dieser humanitäre Hilfsbeitrag in Höhe von 200.000 Euro bei einer Geberkonferenz
der Vereinten Nationen am 3. Juni in Genf offiziell angekündigt. Darüber hinaus trägt Österreich
natürlich auch anteilsmäßig seinen Anteil von ca. 2,5% zur humanitären Hilfe der Europäischen
Union für diese Region bei: Von Seiten der EU wurden vom zuständigen Kommissar Nielson 10 Mio. Euro zur
raschen und effizienten Linderung der humanitären Katastrophe in Darfur sowie 4 Mio. Euro für die Flüchtlinge
im Tschad zur Verfügung gestellt. Mit diesem Hilfspaket wird die bereits zuvor für Darfur beschlossene
humanitäre Nothilfe der Europäischen Kommission in Höhe von 9,2 Mio. Euro weiter aufgestockt.
Ferrero-Waldner hatte sich bereits beim Rat der Außenminister erfolgreich für eine starke EU-Position
die Lage im Sudan betreffend eingesetzt, in der ernste Sorgen über die Entwicklungen in Darfur ausgedrückt
werden. Auch bei der jüngsten Sitzung des Rates für Fragen der österreichischen Integrations- und
Außenpolitik stellte die Außenministerin die Sudan-Problematik auf die Tagesordnung und erklärte:
"Aus meiner Sicht sind zur Zeit die Einhaltung des Waffenstillstandes, die Entwaffnung der Milizen und der
humanitäre Zugang zu den Hilfsbedürftigen in Darfur die vordringlichsten Probleme."
Benita Ferrero-Waldner begrüßte gleichzeitig die sich abzeichnenden Fortschritte zu einer Befriedung
der Region. Die Unterzeichnung eines Abkommens in Addis Abeba vor wenigen Tagen, das unter starker Mithilfe der
Europäischen Union und der Afrikanischen Union zustande gekommen ist, bedeutet zwar noch nicht die Lösung
des Darfur-Problems, sollte jedoch den humanitären Hilfseinrichtungen endlich die Möglichkeit zu humanitärer
Hilfe einräumen und in der Folge den Vertriebenen die Chance auf eine Rückkehr in ihre Dörfer geben.
Hier wird die österreichische Hilfe einen bedeutenden Beitrag leisten können. |