BM PRÖLL: Kinder im Straßenverkehr besser schützen   

erstellt am
08. 06. 04

Startschuss für Österreich weites Pilotprojekt für „Schulisches Mobilitätsmanagement“
Graz (bmlfuw) - „Kinder sind die Leidtragenden im Straßenverkehr. Nicht nur durch Verkehrsunfälle, sondern auch durch Abgase und Lärm sind sie einer erhöhten Gesundheitsgefährdung ausgesetzt. Das Lebensministerium hat mit dem Pliotprojekt „Schulisches Mobilitätsmanagement“ die Initiative ergriffen und einen Wettbewerb „SchülerInnen planen Mobilität für die Zukunft“ ausgeschrieben. Die heute ausgezeichneten acht Schulprojekte beweisen, dass Mobilität für die Kinder und Jugendlichen ein wichtiges Thema ist und dass es viele Möglichkeiten gibt, Schulwege sicherer, gesünder und umweltfreundlicher zurückzulegen.“ Dies erklärte Umweltminister Josef Pröll am Montag (07. 06.) bei der Eröffnung des Startsymposiums zum Autofreien Tag 2004, der unter dem Motto „Junge Wege – sicher, gesund und umweltfreundlich“ steht, in Graz.

Die in Graz erfolgte Auszeichnung von Schülerinnen und Schülern für die besten Projektideen für sicherere Schulwege und neue Mobilitätsangebote ist der Startschuss für das Modellvorhaben „Schulisches Mobilitätsmanagement“. 16 Pilotschulen werden an dem von Lebensministerium, Gesundheitsministerium, Verkehrsministerium, Bildungsministerium sowie vom Fonds Gesundes Österreich und dem Verkehrssicherheitsfonds getragenen Projekt teilnehmen. Die Pilotschulen erhalten in den kommenden zwei Jahren professionelle Mobilitätsberatung zur Verbesserung der Verkehrssicherheit am Schulweg und im Schulumfeld. Die im Modellvorhaben gesammelten Erfahrungen sollen ab 2005 die Grundlagen für ein Österreich weites Beratungsprogramm für Schulisches Mobilitätsmanagement liefern.

Risikogruppe Kinder
Besonders Kinder unter 15 Jahren leiden am stärksten unter den Sicherheitsrisiken des Autoverkehrs. Durch das völlig andere Gesichtsfeld und Reaktionsvermögen können Kinder die Geschwindigkeiten von Fahrzeugen nicht richtig einschätzen. Im letzten Jahr sind überdurchschnittlich viele Kinder auf Österreichs Strassen getötet worden: Von 2002-2003 stieg die Zahl der bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommenen Kinder von 25 auf 37. Da der kindliche Körper in der Entwicklungsphase empfindlicher ist, stellen auch die Schadstoffkonzentrationen in Bodennähe und der übermäßige Lärm hohe Gefahrenpotenziale für die Gesundheit unserer Kinder dar. Aus Angst vor Unfällen und aus Bequemlichkeit bringen immer mehr Eltern ihre Sprösslinge im privaten PKW zur Schule. Eine der Folgen: immer mehr Kinder leiden an Übergewicht.

Für mehr umweltfreundliche Mobilität und weniger PKW-Verkehr hat das Lebensministerium die Österreichischen Bundesbahnen als klima:aktiv Partner gewonnen.
Im März wurde der „Kyoto-Express“ der ÖBB als Botschafter für den Klimaschutz auf die Schienen gestellt. Umweltminister Pröll und rund 60 Schülerinnen und Schüler aus Wien, Brunn, Bad Vöslau und Langenlois sind heute mit diesem „Klimaschutz-Express“ zum Symposium angereist.

Schutz für Kinder im Verkehr ist grenzenlos
Das Lebensministerium unterstützt die neue pan-europäische Initiative der WHO zum Schutz der Kinder, den Kinder-Umwelt-Gesundheits-Aktionsplan für Europa (engl. CEHAPE). Dieser Aktionsplan wurde erfolgreich unter österreichischer Vorsitzführung verhandelt und wird bei der kommenden WHO-Ministerkonferenz der Gesundheits- und Umweltminister vom 23.-26. Juni 2004 in Budapest verabschiedet werden. Der CEHAPE ist die neue internationale Vereinbarung für die Verbesserung der Umwelt- und Gesundheitssituation der Kinder in ganz Europa. Durch die federführende Rolle Österreichs ist es gelungen, wichtige österreichische Anliegen wie die kindergerechte Verkehrs- und Siedlungsgestaltung, die Forderung nach rascher Einführung von Partikelfiltern und Lärmschutzmaßnahmen in den Handlungsprioritäten des CEHAPE zu verankern.

Es müssen alle Anstrengungen unternommen werden, eine raschere Vorlage von verschärften Partikelstandards für PKW seitens der EU-Kommission zu erreichen. Auch dafür liefert der CEHAPE gewichtige Argumente. Auf Initiative des Lebensministeriums und der OMV sind bereits 80 Prozent der am österreichischen Markt befindlichen Kraftstoffe weitgehend schwefelfrei (Schwefelgehalt kleiner 10mg/kg). Das ist eine wichtige Voraussetzung für den Einsatz von Partikelfiltern und anderer Technologien zur Reduktion von Dieselrusspartikeln.
Einen weiteren Eckpunkt der Initiativen des Lebensministeriums stellt die Kampagne „Ecodriving“ dar. In Zusammenarbeit mit den österreichischen Fahrschulen soll möglichst frühzeitig den künftigen Autofahrern klimaschonendes und spritsparendes Fahren vermittelt werden.

Der Europaweite Autofreie Tag am 22. September 2004 wird ganz unter dem Schwerpunkt „Schutz unserer Kinder“ stehen und „Junge Wege – sicher, gesund und umweltfreundlich“ zum Motto haben. Der autofreie Tag ist eine ideale Gelegenheit, um die persönlichen Vorteile von verstärkter körperlicher Fitness und Gesundheit durch vermehrtes Zufußgehen und Radfahren sowie die Vorteile des Öffentlichen Verkehrs als komfortable und sichere Alternative zum oft stress- und risikoreichen Autofahren ins Bewusstsein zu rufen, betonte Umweltminister Pröll. „Ich lade die Österreichischen Städte und Gemeinden zur Teilnahme am Autofreien Tag 2004 ein und bin überzeugt davon, dass das 2003 aufgestellte Rekordergebnis von 175 teilnehmenden Kommunen heuer übertroffen werden kann“, so der Minister abschließend.
     
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