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Zu Gast am Hofe Esterházy |
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Neu gestaltete Führungen durch das Schloss Esterházy Eisenstadt (stadt) - Das prachtvolle und fürstliche Ambiente des Schlosses Esterházy lädt BesucherInnen zu einer faszinierenden Reise in die Welt der Fürsten Esterházy ein. Die Fürstenfamilie galt nicht nur als einflussreiches und wohlhabendes Adelsgeschlecht, sondern auch als anerkannter Mäzen der Künste. Im Mittelpunkt am fürstlichen Hof standen neben der Wissenschaft und der bildenden Kunst vor allem das Theater und die Musik.Die prunkvollen Räume und ihre festliche Ausstattung lassen für BesucherInnen die fürstliche Vergangenheit und das Leben am Hof der Esterházy lebendig werden. Ein Rundgang durch die permanente Esterházy-Ausstellung, den Haydnsaal oder durch die Repräsentationsräume und die Schlosskapelle vermittelt interesssante Einblicke in die höfische und musikalische Tradition am Fürstenhof und gibt einen Eindruck von den hochkarätigen Gesellschaften der damaligen Zeit. In der permanenten Esterházy-Ausstellung erfahren die BesucherInnen Interessantes über die Geschichte der Fürstenfamilie Esterházy, von den Ursprüngen der Familie Esterházy im beginnenden 17. Jahrhundert über die kulturellen und gesellschaftlichen Ereignisse bis in die Welt der Gegenwart. Anhand zahlreicher Leihgaben wird die Familie Esterházy als eines der wohlhabendsten und einflussreichsten Adelsgeschlechter im Königreich Ungarn und ihre Rolle als anerkannte Förderer, Sammler und Mäzene der Künste vorgestellt. Die Ausstellung widmet sich weiters dem Leben und Wirken des ‚genius loci‘ Joseph Haydn. Kostproben der musikalischen Tradition am Hofe Esterházy erhalten die BesucherInnen durch Einspielungen der „Harmonia Caelestis“, des berühmtesten Kirchenmusikwerkes von Paul I Fürst Esterházy sowie durch Barython-Kompositionen von Nikolaus I Fürst Esterházy, die das Esterházy Ensemble im Feber dieses Jahres im Schloss aufgenommen hat. Im Haydnsaal, der Originalwirkungsstätte des Komponisten, können sich die BesucherInnen durch eine Hörprobe von Haydns berühmtesten Werken von der ausgezeichneten Akustik überzeugen. Zum diesjährigen Saisonstart wurden die Führungen durch das Schloss Esterházy neu gestaltet: Das Führungspersonal schlüpft in die historische Rolle des Hofmeisters und heißt die BesucherInnen als Gäste am Hofe Esterházy herzlich willkommen. Weniger Daten und Fakten stehen im Vordergrund, vielmehr werden die BesucherInnen in die Führungen einbezogen und dürfen diese selbst mitgestalten. Der Hofmeister, einer der beiden Zeremonienmeister des Spanischen Hofzeremoniells, begrüßt die BesucherInnen zu Beginn der Schlossführung. Die Begrüßung der Gäste nach dem höfischen Zeremoniell zählte am fürstlichen Hof zu seinen damaligen Aufgaben. Um korrekt gekleidet zu sein, bittet er die BesucherInnen anschließend, ihn beim Ankleiden seiner Livreé behilflich zu sein. Im Rahmen der Führung erzählt der Hofmeister nicht nur historisch Wissenswertes über die Familie Esterházy und den Komponisten Joseph Haydn; er gibt auch genaue Einblicke in das damalige Leben am Hof und schildert u.a. wie die Fürsten ihren Tag verbracht haben. Er lässt die BesucherInnen gerne „hinter die Kulissen“ blicken und plaudert von seinen persönlichen Erlebnissen am Hofe. Auch von den Aufgaben des (Vize)Hofkapellmeisters Joseph Haydn weiß er einiges zu berichten und gibt im Originalwortlaut eine Kostprobe aus Haydns Dienstvertrag. Neben Haydns Aufgaben wird in diesem Dienstvertrag u.a. beschrieben, wie sich sowohl Haydn als Vizekapellmeister als auch seine Musiker zu kleiden hätten oder wie sie ihre Haare tragen sollten. Aktiv eingebunden werden die BesucherInnen u.a. im barocken Schlaf- und Gästezimmer, wo Sie eine Duftprobe von Körper- und Badeölen, die nach altem Rezept zubereitet wurden, nehmen können. Der Hofmeister erklärt dabei die Aufgaben einer Kammerzofe, zu denen auch die Herstellung der Duftwässerchen und das Beduften des Badewassers und der Kleidung gehörten. Auch das Geheimnis der Fächersprache können die BesucherInnen während der Führung lüften.Wer diese Sprache verstand, wurde leicht Zeuge so mancher Liebesgeflüster, ohne dass die hohen Herrschaften auch nur ein Wort miteinander wechselten. Sowohl Damen als auch Herren bedienten sich der unauffälligen Geheimsprache, die durch diverse Haltung und Stellung der Fächer übermittelt wurde. Der Hofmeister verrät den Gästen im Rahmen der Führung gerne ein paar dieser Tricks und die BesucherInnen können sich anschließend selbst mittels der Fächersprache verständigen. Besonders amüsant gestaltet sich aber die Aufzählung der damals vorherrschenden Tischsitten. Bei der fürstlich gedeckten Festtafel zitiert der Hofmeister in Originalsprache die Tischregeln. Man traut dabei meist seinen Ohren nicht, welch strenge Vorschriften in der damaligen Zeit eingehalten werden mussten. Da heißt es u.a. „item nit nach jedem Bissen trinken, alßdann man so zu frue voll wird, den Humpen aber jeder Spaiß nur einmalen halbet aus leeren, item vorhero aber den Schnautzbart und das Maul sauber wischen.“ Es war keine leichte Aufgabe für den Hofmeister, darauf zu achten, dass die Tischmanieren auch von allen eingehalten wurden. Informationen: http://www.schloss-esterhazy.at |
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