Klagenfurt (lpd) - Über 70 Prozent der Mittel bereits in Projekten gebunden, Kärnten nimmt Vorreiterrolle
ein Mehr als 70 Prozent der vorhandenen EU-Fördermittel sind bereits in Projekten gebunden. Kärnten nimmt
damit eine Vorreiterrolle in Österreich ein. Das sagte EU-Referent Landesrat Josef Martinz am Montag (07. 06.) bei einer Pressekonferenz. Positive Halbzeit-Bilanz konnte der EU-Referent bezüglich
der INTERREG- und LEADER+-Programme ziehen. „Das EU-Parlament hat Kärnten Mittel zur Verfügung gestellt,
damit wir in Form von Projekten und Programmen unseren ländlichen und grenznahen Raum stärken. Kärnten
hat die Mittel jetzt zur Halbzeit maximal ausgeschöpft, weil die Regionen massiv eingebunden worden sind und
die Koordination wie Kooperation der Referate maximal ausgenutzt worden sind“, sagte Martinz.
Kärnten ist Nettobezieher, das heißt von der EU fließen mehr Mittel nach Kärnten als umgekehrt.
Insgesamt seien für die Strukturperiode 2000 bis 2006 750 Millionen Euro für Kärnten verfügbar.
„Jährlich heißt das, dass wir in alter Währung fast eine Milliarde Schilling nach Kärnten
holen“, rechnete Martinz vor. Das Volumen der bisher 310 INTERREG- und LEADER+-Projekte betrage 55 Millionen Euro,
die Förderhöhe dabei mache 22 Millionen Euro aus. Ohne die Beschlüsse der EU wären diese Strukturfördermittel
für Kärnten nicht möglich, hätte es keine stärkende Initiative in den Regionen gegeben
und seien keine Impulse in grenznahen Gebieten Kärntens gesetzt worden.
Mit diesen Mitteln würden Projekte finanziert, die unseren ländlichen Raum stärken, eine nachhaltige
Entwicklung einleiten. Die Bevölkerung könnte sich durch die Initiativen vor Ort stärker mit ihrer
Region identifizieren. „Projekte jeder Art machen besonders dann einen Sinn, wenn sie eine wertschöpfungsteigernde
Wirkung haben und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe steigt“, so Martinz.
Die Abwicklung der INTERREG- und LEADER+-Projekte erfolge über die EU-Programmgeschäftsstelle in der
Kärntner Landesregierung. Die Projekte betreffen den Tourismus, die Umwelt, die Kultur, die Arbeitswelt oder
die Bildung. So seien mit EU-Mitteln die Via Alpina, ein Netzwerk von regionalen und nationalen Wanderwegen auf
einer Länge von 6.000 Kilometern, der Griffner Schlossberg, der Drauradweg mit der Hängebrücke Santa
Lucia, der Hemma Pilgerweg, Alpinetwork, das Drautalhaus – Holzbau, der Zusammenschluss der Biobauern im Alpe Adria
Raum, der Schutz der Carnica Biene und vieles mehr. In Zukunft sei es wichtig, dass Projekte grenzüberschreitend
wirken. „Die Verhandlungen für die neue Strukturperiode laufen derzeit. Die EU wird voraussichtlich unter
dem Aspekt der erweiterten EU einen Hauptschwerpunkt auf grenzüberschreitende Projekte legen“, berichtete
Martinz. Vor allem auf Forschung und Entwicklung, Innovationen, den Ausbau sekundärer Netze, das heißt
Zubringerdienste in Verkehrsnetzen, Breitbandtechnologien oder Kommunikationsschienen, die Reinhaltung der Umwelt
sowie die Beschäftigung werden Themenschwerpunkte der neuen EU-Förderungen sein. |