Cap:
ÖVP will mit eigener Dringlicher eine Eurofighter-Debatte verhindern
SPÖ stellt erneut Antrag auf Einsetzung eines Eurofighter-Untersuchungsausschusses
Wien (sk) - Die am Donnerstag (17. 06.) von ÖVP und FPÖ eingebrachte
Dringliche Anfrage hat offensichtlich vor allem den Zweck, die Behandlung einer Dringlichen Anfrage der SPÖ
zum Thema Eurofighter an den Bundeskanzler zu unterbinden, stellte der geschäftsführende SPÖ-Klubobmann
Josef Cap Donnerstag gegenüber dem Pressedienst der SPÖ fest. Zum Thema ihrer eigenen Dringlichen Anfrage,
nämlich Bildung, habe die Regierung nämlich wenig zu sagen, beschäftige sich doch diese Anfrage
ausschließlich mit den Vorschlägen der SPÖ im Bildungsbereich. Insoferne begrüße die
SPÖ auch diese Dringliche Anfrage, biete sie doch die Gelegenheit die verfehlte Bildungspolitik von Unterrichtsministerin
Gehrer öffentlich zu thematisieren. Das Eurofighter-Debakel werde von der SPÖ zusätzlich im Rahmen
einer Debatte über einen diesbezüglichen Untersuchungsausschuss thematisiert werden.
Offenbar wollen die Regierungsparteien Wolfgang Schüssel davor bewahren eingestehen zu müssen, dass es
die von ihm propagierte Wirtschaftsplattform gar nicht gibt. Ebenso unangenehm dürften der Regierung die Fragen
betreffend die technischen Mängel des Eurofighters sein. Vor allem aber scheint man sich davor drücken
zu wollen, zu erklären, warum Österreich für den technisch unausgereiften Eurofighter fast doppelt
soviel bezahle wie andere Staaten und was es mit dem britischen Angebot, Österreich Eurofighter zum halben
Preis zu verkaufen, auf sich habe. Die SPÖ werde diese Punkte trotzdem im Rahmen eines Antrages auf Einsetzung
eines Untersuchungsausschusses thematisieren und darüber eine, wenn auch nur kurze, Debatte erzwingen. "Die
Regierung wird diesem Thema also nicht entkommen," betonte Cap abschließend. |
Murauer: Bundesheer-Reformkommission steht hinter Luftraumüberwachung
ÖVP-Wehrsprecher: Fischers Eurofighter-Kritik keineswegs nachvollziehbar
Wien (övp-pk) - Mit Verwunderung reagiert ÖVP-Wehrsprecher Abg. Walter Murauer auf
die Ankündigung des designierten Bundespräsidenten Heinz Fischer, den Ankauf der Euro- fighter noch genauer
unter die Lupe nehmen zu wollen. Die Bundesheer-Reformkommission bekenne sich in ihrem Bericht klar zur "vollen
Souveränität". "Und nachdem Souveränität nicht teilbar ist, muss diese sowohl zu
Lande als auch in der Luft gewahrt werden", betonte Murauer am Donnerstag (17. 06.).
"Es ist merkwürdig, wenn der künftige Oberbefehlshaber des Österreichischen Bundesheeres Dinge
anzweifelt, die schon von sämtlichen Gremien befürwortet worden sind", erklärte Murauer weiter.
Allen voran habe der Bundesrechungshof in seinen zwei Berichten die Wahl für den EADS-Eurofighter als Bestbieter
bestätigt und auch der dritte Bericht werde nichts Gegenteiliges feststellen können. Murauer: "Neben
dem Regierungsbeschluss stehen auch der Nationale Sicherheitsrat und der amtierende Bundespräsident hinter
der Entscheidung über die Beschaffung der Luftraumüberwachungsflugzeuge." Er könne daher die
Kritik Fischers keineswegs nachvollziehen.
Gegengeschäfte vertraglich garantiert
Noch nie zuvor wurden bei einer Investition in die Sicherheit des Landes und der Bevölkerung derart
gute Gegengeschäfte beschlossen. Schon bei den Draken wurden mehr als 100 Prozent an Kompensationsgeschäften
erzielt, bei den Eurofightern sind es sogar rund 200 Prozent. Diese seien darüber hinaus nicht nur vereinbart,
sondern auch vertraglich abgesichert, so der ÖVP-Wehrsprecher abschließend. |