Wien (rk) - Unter dem Motto "Musik - die schönste Sprache der Welt" wird, wie alle drei
Jahre, Europas größter Jugendchorbewerb stattfinden. Pflichtlieder und freie Repertoirewahl sind bei
den Landessingen vorgesehen, aus denen etwa 1.800 junge Chorsängerinnen und Chorsänger hervorgehen werden,
die dann vom 26. bis 30. Juni am Bundesbewerb - diesmal in der Bundeshauptsstadt Wien - teilnehmen werden. Das
Landesjugendreferat Wien richtet das Bundesjugendsingen 2004 aus. Veranstalter sind: Bundesministerium für
soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz, Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
und alle Österreichischen Landesjugendreferate.
Alle drei Jahre ist nach der Austragung des Landessingens für schulische und außerschulische Kinder-
und Jugendchöre ein anderes Bundesland Gastgeber. Die im Juni stattfindende mehrtägige Aktion kann sich
sehen und hören lassen. Um dem Projekt eine Qualitätslinie zu verleihen, wird sowohl auf eine kritische
Jury, als auch auf ein buntes Rahmenprogramm Wert gelegt. Bei allen Landes- und Bundesjugendsingen wird in sieben
Kategorien nach Alter, Schulart und Besetzung gewertet. Ein Pflichtlied, ein Lied regionaler Prägung sowie
teilweises a cappella-Singen sind obligatorisch.
Es gibt - und dies wird sehr befürwortet - keine Sieger und keine Verlierer: Die Prädikate ausgezeichnet,
sehr gut und gut drücken den Stellenwert der Leistung des Chores aus, eine von der Jury verfasste verbale
Beurteilung gibt die Richtung für die weitere Arbeit vor.
Ein Blick in die Geschichte
Das Bundesministerium für Unterricht veranstaltete im Frühjahr 1948 das erste Wertungssingen
für die gesamte österreichische Jugend. Zielsetzungen und Ausrichtung des Wettbewerbs, der unter der
künstlerischen Leitung eines namhaften Chorpädagogen steht, von den Landesjugendreferaten ausgerichtet
und von den FachinspektorInnen für Musik inhaltlich betreut wird, sind in etwa gleich geblieben. Chorkonzerte,
soziales Singen, Open Air-Darbietungen usw. tragen die sängerischen Leistungen auch heute noch in die Öffentlichkeit.
Wichtige Programmpunkte und Zielsetzungen dieser Veranstaltung sind:
- die unterweisende Kritik, die jedem Chor ausgestellt wird
- die Einführung eines Pflichtliedes (später nach Kategorien differenziert)
- die Pflege des Volksliedes als obligatorischer Programmpunkt
- die Einbeziehung zeitgenössischer Chorkomponisten in die Liedauswahl
- professionelle Chorleiterkurse
- die Aufnahme von Singkreisen von bis zu 8 Mitgliedern
- eine differenziertere Wertungsgruppeneinteilung und die Erweiterung der Wertungskriterien um den Punkt "Programmauswahl"
- die einvernehmliche Bestellung der Landesjury durch die Landesjugendreferenten und die Fachinspektoren für
Musik
- seit 1953 das freiwillige Wertungssingen für die über 14jährigen und TeilnehmerInnen musikalischer
Sonderformen unter Einbeziehung eines unbekannten zeitgenössischen Chorsatzes und des Blattsingens
Bis heute wird das Bezirksjugendsingen jedes Jahr abgehalten und stellt eine wesentliche Bereicherung des regionalen
Kulturgeschehens abseits von Leistungsdenken und Konkurrenz dar. Die Idee, das Landes- und Bundessingen jährlich
durchzuführen, wurde aufgegeben, das Bundesjugendsingen findet alle drei Jahre statt.
Ausblick Wien 2004
Traditionell werden die schönsten und interessantesten Plätze der jeweiligen Austragungsstadt dem Bundessingen
zur Verfügung gestellt. So wird in Wien 2004 - dem Charakter einer modernen Großstadt entsprechend -
ein multikultureller Abend im neuen Jugend-Veranstaltungszentrum Gasometer das festliche Geschehen eröffnen.
Für das Wertungssingen stehen die Räumlichkeiten der Wiener Musikuniversität zur Verfügung.
Die Chorkonzerte sollen im Großen Sendesaal des Wiener Radiokulturhauses ihren auch medial verwertbaren Platz
finden. Ein dem städtischen Charakter angemessener Chorpfad wird durch die Wiener Innenstadt führen.
Das öffentliche Singen am prominenten Wiener Rathausplatz - natürlich im Glanz der Festbeleuchtung -
soll zahlreichen WienerInnen und Gästen die Gelegenheit bieten, die musikalischen Leistungen der singenden
Jugend Österreichs zu genießen. Der feierliche Abschluss und die Urkundenverleihung finden im Goldenen
Saal des Wiener Musikvereins statt. Hier haben die ausgezeichneten Chöre Gelegenheit, zu zeigen, was Dank
der wertvollen Aufbauarbeit der österreichischen LehrerInnen und ChorleiterInnen im sängerischen Bereich
geleistet wird. Und bei allen Gelegenheiten soll ein eigens für den Bewerb komponiertes Lied erklingen, das
sprichwörtlich für das Chorsingen der österreichischen Jugend sein soll: "Musik ist die schönste
Sprache der Welt!"
Bundesjugendsingen: 26. - 30. Juni 2004
Die wichtigsten Termine:
Sonntag, 27. Juni 2004,
10.00 - ca. 12.00 Uhr und 14.00 - ca. 16.00 Uhr
Chorpfad durch die Wiener Innenstadt
Start: Herbert von Karajan Platz (Staatsoper); Ziel: Platz Am Hof
Sonntag, 27. Juni 2004, 20.00 Uhr
Offenes Singen am Rathausplatz (bei Schlechtwetter: Rathaus, Festsaal)
Sonntag, 27. Juni 2004, 11.00 und 14.30 Uhr
und Montag, 28. Juni 2004, 9.00, 14.30 und 19.00 Uhr
Chorkonzerte im Radiokulturhaus; 1040 Wien, Argentinierstraße 30a
Montag, 28. Juni 2004, 10.00 Uhr
Singen im Stadtschulrat für Wien; 1010 Wien, Wipplingerstraße 28
Der Eintritt für alle Veranstaltungen ist frei!
Informationen: http://www.lajuwien.at/
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