Inflation im Mai 2004 zieht deutlich an: 2,1% gegenüber 1,6% im April
Wien (statistk austria) - Die Inflationsrate für Mai 2004 beträgt nach Berechnungen der
Statistik Austria 2,1% (April 1,6%, März 1,5% Februar 1,4%). Wie erwartet ließen die hohen Treibstoffpreise
die Inflationsrate nach oben schnellen.
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex (VPI) für den Monat Mai 2004 beträgt 107,9 (2000=100). Gegenüber
dem Vormonat (April 2004) ist das durchschnittliche Preisniveau um 0,5% gestiegen.
Die harmonisierte Inflationsrate (HVPI) für den Monat Mai 2004 beträgt ebenfalls 2,1%, der Indexstand
des HVPI (1996=100) beträgt 112,2.
Kurzfristige Veränderungen im Detail: Vergleich zu April 2004
Das Preisniveau hat sich im Vergleich zum Vormonat um 0,5% erhöht, fast die Hälfte dieser Erhöhung
wurde durch Kraftstoffe und Schmiermittel (+6%) und Verteuerungen bei flüssigen Brennstoffen (+3%) verursacht.
So wurden Normal- und Superbenzin um je 8%, Diesel um 5% und Heizöl extra leicht/ Großabnahme um 4%
teurer.
Bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken (+0,4%) sind allgemein leichte Preissteigerungen festzustellen.
Diese sind am deutlichsten bei Obst (durchschnittlich +4%; Äpfel +11%, Trauben +14%) ausgefallen, die durch
Preissenkungen bei Gemüse (durchschnittlich -3%) geringfügig gedämpft wurden (Häuptelsalat
-22%).
Auch in der Gruppe Freizeit und Kultur (+1,1%) ist ein leichter Preisanstieg zu verzeichnen. Hier wurden Glücksspiele
um 8% teurer (Lotto +13%). Aber auch Flugpauschalreisen verteuerten sich um 2%.
Bei acht von zwölf Hauptgruppen ist das Preisniveau gestiegen, bei drei gleich geblieben. In der Gruppe Nachrichtenübermittlung
ist ein leichter Preisrückgang um 0,1% zu beobachten.
Inflationsanalyse: Vergleich zu Mai 2003
Die Erhöhungen der Mineralölpreise bewirken, dass die Gruppe der Kraftstoffe und Schmiermittel im Mai
um 14% über dem Niveau des Vorjahres und um 4% über dem ohnehin hohen Niveau des Jahres 2000 liegt. Ein
Sechstel der Inflationsrate wird allein durch diese Preiserhöhungen erklärt. Die Hauptgruppe Verkehr
liegt mit durchschnittlich +4,9% daher auch an der Spitze der Preiserhöhungen und ist für ein Drittel
der Inflationsrate verantwortlich.
Aber auch auf der Ebene der insgesamt 12 Hauptgruppen kommen erstmals keine Preissenkungen mehr vor, was, abgesehen
von direkten Effekten der hohen Ölpreise, auf eine allgemein gestiegene Hintergrundinflation hinweist. Die
Ausnahme bildet nach wie vor die relativ kleine Gruppe Nachrichtenübermittlung (durchschnittlich -1,3%), in
der Verbilligungen von Mobiltelefongeräten (-21%), Komforttelefonen (-10%) und der Gesprächsgebühr
im Festnetz (-3%) durchschlagen.
Mit 2,9% Jahresteuerung liegt die Hauptgruppe Verschiedene Waren und Dienstleistungen an zweiter Stelle hinter
Verkehr. Hier stachen die Verteuerungen bei Finanzdienstleistungen (+7,0%), bei den Dienstleistungen zum Sozialschutz
(+4,0%) und bei Friseuren (+4%) besonders hervor. An dritter Stelle liegen mit jeweils 2,6% die beiden Hauptgruppen
Restaurants und Hotels und Alkoholische Getränke und Tabakwaren.
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) im Mai 2004
Der Indexstand des für die Europäische Währungsunion zu berechnenden Harmonisierten Verbraucherpreisindex
(HVPI; 1996=100) beträgt 112,2. Damit ist die harmonisierte Inflationsrate im Mai mit 2,1% (April, März
und Februar je 1,5%) gleich hoch wie die des VPI. Gegenüber dem Vormonat ist das allgemeine Preisniveau gemäß
HVPI um 0,4% gestiegen. |