Nach verhaltener Exportentwicklung in den Fernen Osten im vergangenen Jahr sind die Aussichten
für 2004 wieder vielversprechend
Wien (awo) - 2003 war ein schwieriges Jahr für die österreichische Exportwirtschaft - Euro-Dollar-Wechselkurs,
Irakkrise und SARS zeigten Wirkung. Nach dem Rekordergebnis 2002 mit einer erstmalig positiven Handelsbilanz, machte
das Exportplus 2003 nur 1,4% aus. Besonders getroffen - vor allem durch SARS und den starken Euro - hat es die
österreichischen Ausfuhren in den Fernen Osten. Die Exporte in die Region gingen um 10,9% zurück und
das Minus in der Handelsbilanz verdoppelte sich auf 1,5 Milliarden Euro.
"Die gute Nachricht ist, dass die Aussichten mehr als positiv sind", sagte Walter Koren, Leiter der Außenwirtschaft
Österreich (AWO) der WKÖ, am Dienstag (15. 06.) auf einer Pressekonferenz
anläßlich der Außenhandelstagung "Fernost" mit den österreichischen Handelsdelegierten
für die Region. Koren: "Die SARS-Krise ist überwunden und die Länder, die in den letzten Jahren
mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hatten erholen sich zusehends."
Die einzelnen Staaten betrachtend, sind die Rückgänge bei den heimischen Exporten auch nicht so dramatisch.
Das 23%-Minus bei den Ausfuhren nach China erklärt sich unter anderem durch "scheinbare" Flugzeugexporte
(zur Wartung und Reparatur) aus Österreich nach China in den Jahren 2001 und 2002. Nach Bereinigung der Statistik
um diese Posten legten die Exporte nach China 2003 sogar um 3,5% zu. Das Minus der Exporte nach Japan (-6,3%) ist
durch die Wirtschaftskrise in der sich das Land befand bedingt. Seit es mit Japan wieder aufwärts geht, ziehen
auch unsere Ausfuhren wieder an - alleine in den ersten zwei Monaten 2004 um +22,4%. Der 4%-Rückgang der Exporte
nach Korea ist auch nicht überzubewerten, da im Jahr zuvor mit Ausfuhren im Wert von 350 Mio Euro ein historisches
Rekordergebnis erzielt wurde. Das starke Minus nach Hongkong (-25%) ist in erster Linie durch SARS bedingt, da
Hongkong im asiatischen Raum von der SARS-Krise am stärksten betroffen war. Anzumerken ist aber, dass die
österreichischen Ausfuhren nach Hongkong seit 1999 insgesamt um 84% zugelegt haben.
Eindeutig auf der Positivseite hervorzuheben sind zwei Länder: Taiwan und Australien. Nach Überwindung
der Wirtschaftskrise 2001 in Taiwan und dem folgenden Rückgang der Austroexporte, legten sie im vergangenen
Jahr um beachtliche 15,8% zu - nach taiwanesischer Statistik sogar um 25%. Und der positive Trend setzt sich fort:
in den ersten beiden Monaten des laufenden Jahren stiegen die Exporte um 38%. Ähnlich erfolgreich ist die
Entwicklung der Ausfuhren nach Australien. Dabei spielt die mittlerweile schon zwölf Jahre anhaltende positive
Wirtschaftsentwicklung Australiens eine entscheidende Rolle. Die österreichischen Ausfuhren legten um 18,2%
zu und Australien liegt mittlerweile schon unter den Top-30-Exportzieldestinationen. Ein besonderer Aspekt des
Außenhandels mit Australien: Das zu Gunsten Österreichs erzielte Handelsbilanzplus von 396 Mio Euro
ist das weltweit höchste in Relation zum Exportvolumen (442 Mio Euro). |