Sobotka: 4,7 Milliarden Euro Ausgaben stehen 4,4 Milliarden Euro an Einnahmen gegenüber
St. Pölten (nlk) - Finanz-Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka präsentierte den Budgetentwurf
für das Jahr 2005 im Finanzausschuss des Landes Niederösterreich. Erstmals seit 2002 wird das Land Niederösterreich
wieder einen Abgang produzieren. Die Hochwasserkatastrophe, die Belastungen durch die Steuerreform und schlussendlich
die mäßige wirtschaftliche Entwicklung und die damit verbundenen Steuerausfälle waren die Hauptverursacher.
Dennoch wird das Budget 2005 genügend Spielraum für die Initiativen des Landes aufweisen. Ab Montag,
21. Juni, wird der Budgetentwurf im Landtag debattiert.
„Die Erstellung des Landesbudgets für 2005 stand unter schwierigen Bedingungen, so Finanz-Landesrat Sobotka.
„Denn zusätzlich zu den ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den damit verbundenen Mindereinnahmen
bei den Steuereinnahmen in der Höhe von mehr als 100 Millionen Euro kommen die Auswirkungen der Steuerreform,
die Niederösterreich mit 140 Millionen Euro belastet, und schlussendlich auch die Auswirkungen des Hochwassers
des Jahres 2002, für die Niederösterreich 290 Millionen Euro an Schulden aufbringen musste.“
Den Einnahmen in der Höhe von 4,4 Milliarden Euro stehen 4,7 Milliarden Euro an Ausgaben gegenüber. Dies
bedeutet laut neuesten Wirtschaftsprognosen des Finanzministeriums (Stand Juni) einen Abgang von 163 Millionen
Euro, um den der Schuldenstand des Landes Niederösterreich 2005 steigen wird. Unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen
ist es gelungen, ein Budget zu erstellen, das allen gestellten Anforderungen entspricht.
„Wir schaffen den notwendigen Spielraum für die Schwerpunkte und Initiativen des Landes und wir bringen 137
Millionen Euro für das Maastrichtergebnis des Bundes“, so Sobotka. „Ich erwarte bei den beginnenden Finanzausgleichsverhandlungen
mehr Mittel für die Aufgaben der Länder, da diese seit Jahren das Budget des Bundes durch ihre Maastrichtbeiträge
stützen.“
Was die Ausgabenbereiche des Voranschlags 2005 betrifft, so wird ein Viertel des Landeshaushalts in den Bereich
Wohnbau, Straßen- und Wasserbau, Verkehr, Wirtschaftsförderung und Dienstleistungen fließen. 22
Prozent werden in Unterricht, Erziehung und Sport investiert, 19 Prozent in Soziales und Gesundheit, 13 Prozent
in den Bereich Vertretungskörper, allgemeine Verwaltung, öffentliche Ordnung und Sicherheit und 12 Prozent
in die Landes-Pensionisten- und Pflegeheime sowie in die Fondskrankenanstalten des Landes. 7 Prozent fließen
in die Finanzwirtschaft, 2 Prozent in die Kultur.
„Das Budget 2005 bietet trotz der finanziell schwierigen Rahmenbedingungen Spielraum für kurzfristige Entscheidungen
und alle notwendigen Initiativen des Landes. Dazu gehören die Optimierung und die Attraktivierung der Standortqualität,
der verstärkte Ausbau der Infrastruktur, der weitere Ausbau des Sozial- und Gesundheitsbereichs, Maßnahmen
zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, eine nachhaltige Umweltpolitik und der Ausbau der Bildungs- und Forschungseinrichtungen
sowie Initiativen zur Stärkung des Landesbewusstseins“, betonte Sobotka. |