Linz (lk) - Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer wurde von Radio Vatikan eingeladen, im Monat Juni vier
Wochenkommentare für die deutschsprachige Redaktion zu übernehmen. Bereits traditionell wird jeden Samstag
in Radio Vatikan ein aktueller dreiminütiger Kommentar von einer ausgesuchten Persönlichkeiten aus dem
deutschsprachigen Raum verfasst. Der Themenbogen umfasst dabei Fragen, die zwischen Kirche und der Gesellschaft,
Christentum und Politik liegen.
Zu diesen Themen sprachen unter anderem bisher die Politiker Otto Habsburg, Bernard Vogel, Klaus Töpfer, Erhard
Busek und Norbert Blüm. Der Wochenkommentar wird jeweils Samstag zwischen 20.10 Uhr und 20.20 Uhr von Radio
Vatikan ausgestrahlt. Radio Stefansdom sendet ihn bereits ab 18 Uhr.
In der letzten Woche hat LH Pühringer in seinem Wochenkommentar auf die Bedeutung der Wahlen zum Europäischen
Parlament hingewiesen. Die Europäische Union bringe für die Bürger eine Reihe wichtiger Vorteile.
Über allem stehe dabei der Friede, der die EU zum erfolgreichsten politischen Projekt der Menschheitsgeschichte
mache. Daneben habe Europa aber noch eine Reihe von zusätzlichen ganz konkreten Nutzen für die Menschen.
Es mache daher Sinn, durch seine Stimme mitzuentscheiden, welchen Kurs Europa in den nächsten Jahren nehmen
soll, so Pühringer. Das Europäische Parlament hat in den letzten Jahren eine deutliche Aufwertung erfahren
und eine Reihe von Zusatzkompetenzen bekommen. Pühringer forderte daher die Hörer auf, durch ihre Beteiligung
an dieser Wahl diese Entwicklung zu unterstützen.
Im zweiten Wochenkommentar, der morgen, Samstag ausgestrahlt wird, setzt sich der Landeshauptmann mit der Globalisierung
und deren Folgen auseinander. Pühringer betonte in diesem Zusammenhang, dass es zwar richtig sei, dass die
wirtschaftliche "Großwetterlage" heute auf den internationalen Märkten bestimmt wird und dort
auch das Konjunkturklima für kleinere Regionen wie Oberösterreich mitbestimmt wird. Das entbinde aber
die Nationen und Regionen nicht ihrer Aufgabe, selbst Impulse für Wirtschaft und Arbeit zu setzen. Das gelte
ganz besonders für den Arbeitsmarkt. Jemand, der in Politik und Gesellschaft Verantwortung trägt, darf
sich mit Arbeitslosigkeit niemals abfinden. Das gelte ganz besonders für Christen, die politische Funktionen
ausüben. Denn deren Aufgabe ist es, gegen jede Verletzung der Menschenwürde aktiv anzukämpfen. Arbeitslosigkeit,
also das Gefühl nicht gebraucht zu werden oder gar nicht gut genug für die Arbeitswelt zu sein, stellt
eine massive Verletzung dieser Menschenwürde dar. Es ist daher jeder in einem Wirkungsbereich aufgefordert,
alles zu tun, um zur Senkung der Arbeitslosigkeit beizutragen. |