Haslauer: Museum der Moderne als Ort der Begegnung auch für neue Zielgruppen
Salzburg (lk) - Am 23. Oktober 2004 wird das Museum der Moderne Salzburg Mönchsberg offiziell
mit der Ausstellung „Vision einer Sammlung“ eröffnet. „Europa erhält damit einen neuen, außergewöhnlichen
Ort für die Präsentation zeitgenössischer Kunst in einer spektakulären Lage an einem der schönsten
Plätze der Welt“, so Museumsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer am Freitag (25. 06.) bei einem gemeinsamen Informationsgespräch mit Museumsdirektorin Dr. Agnes
Husslein-Arco.
Gemeinsam mit dem Stammhaus Rupertinum im Zentrum der Altstadt werden die beiden Gebäude des Museums der Moderne
rund 3000 Quadratmeter Ausstellungsfläche für thematische Ausstellungen der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts,
aber auch für Präsentationen der Sammlung und der österreichischen Fotogalerie bieten.
Plattform für Diskussion, Magnet auch für junge Menschen
Mit der Eröffnung des Museums der Moderne auf dem Mönchsberg werden für die Kulturstadt
Salzburg neue Akzente gesetzt. „,Museum’ bedeutet heute nicht mehr ,museal’, ,verstaubt’ oder ,langweilig’, sondern
signalisiert eine aktuelle Ausstellungspolitik, ein transparentes Ankaufskonzept und eine Plattform für Diskussion
und Diskurs weit über die Grenzen der Bildenden Kunst hinaus“, will Haslauer einen modernen Museumsbegriff
prägen.
Gerade Präsentationen von Werken der modernen und zeitgenössischen Kunst würden sich immer mehr
als Anziehungspunkt für ein breites Publikum erweisen, das die Auseinandersetzung mit großen Künstlerpersönlichkeiten
oder aktuellen thematischen Bezügen sucht. „Sie sind auch oft der erste Zugang zur Kunst für junge Menschen,
für Kinder und Schüler, die an den weit gespannten Vermittlungsaktivitäten teilnehmen. Ein zeitgemäßes
Ausstellungskonzept orientiert sich an einem spannungsreichen Verhältnis von jungen Experimenten, brisanten
Themen und klassischen Positionen“, so der Museumsreferent.
Darüber hinaus sieht Haslauer das Museum des 21. Jahrhunderts auch als ein Forum für Diskussionen und
Begegnungen: „Die ,Drehscheibe Museum’ soll nicht mehr ein Ort der Bildung für einige Wenige sein, sondern
ein Haus der Verantwortung für künftige Generationen, ein Ort der lebhaften Auseinandersetzung mit aktuellen
Phänomenen, eine Plattform für einen erweiterten Kunstbegriff, eine Spielstätte für Erfahrung
und Erkenntnisgewinn für viele Interessierte und Neugierige.“
Kontinuierliche Arbeit statt Event-Produktion
„In diesem Sinne ging es jetzt darum, diesen wunderbaren Ort mit Leben zu füllen. Die von Dr. Husslein
entworfene Programmkonzeption stellt nicht ‚Event-Produktionen’ in den Vordergrund, sondern eine kontinuierliche
und engagierte Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Kunstströmungen, die unsere Gegenwart reflektieren“,
so Haslauer zum Konzept, das von Museumsdirektorin Husslein im Detail vorgestellt wurde.
Mit Gründung des Rupertinums vor nunmehr 20 Jahren wurde die einzige nationale Fotosammlung Österreichs
etabliert: „Seither ist hier der mit 15.000 Einzelwerken größte Fundus an fotografischen Werken österreichischer
zeitgenössischer Künstler beheimatet. Ich glaube, dass wir diesem Potenzial künftig mit den erweiterten
Möglichkeiten des neuen Museums der Moderne einen gebührenden Stellenwert einzuräumen haben“, ergänzte
Dr. Haslauer.
Kooperation mit Sammlung Batliner
„Es war mir ein ganz besonders wichtiges Anliegen, eine Kooperation zwischen der Sammlung Batliner und dem Salzburger
Museum der Moderne zu sichern. Für die Eröffnungsausstellung werden 14 Werke der klassischen Moderne
von Weltrang wie etwa Picasso, Monet, Kirchner oder Beckmann aus der Sammlung Batliner zur Verfügung gestellt“,
so Wilfried Haslauer. In der Folge werde ein eigener Raum im Museum am Mönchsberg für die Dauerleihgaben
der R. & H. Batliner Art Foundation reserviert. Eine entsprechende Vereinbarung mit Herbert Batliner sei am
Montag, 21. Juni, getroffen worden. Der schriftliche Vertrag zu einer entsprechenden Dauervereinbarung sei derzeit
in Ausarbeitung.
„Es ist gelungen, mit Herbert Batliner einen großen Freund, Förderer und Mäzen Salzburgs nun doch
noch zu bewegen, dem Museum diese kostbaren Exponate zur Verfügung zu stellen. Das Museum der Moderne kann
damit seinen Platz unter den Topmuseen Europas weiter festigen“, zeigte sich Haslauer über die gelungene Kooperation
erfreut. |