Wien (nöwpd) - Für künftige Verbesserungen im Regionalverkehr wollen die Österreichischen
Bundesbahnen die Bundesländer in die Pflicht nehmen. "Im Waldviertel zahlen wir viel drauf, damit es
dort eine Güterbeförderung gibt," erklärte ÖBB-Vorstandsdirektor Ferdinand Schmidt bei
der Bilanzpressekonferenz der "drittgrößten Bahn Europas". Schon bisher mußten nicht
kostendeckende Dienste unter dem Titel gemeinwirtschaftliche Leistungen von der öffentlichen Hand abgegolten
werden.
Daß das Eisenbahngeschäft im modernen Konkurrenzumfeld immer härter wird, zeigen die stagnierenden
ÖBB-Umsatzzahlen, die seit drei Jahren stabil bei 2,1 Milliarden Euro liegen. Neben der Güterbeförderung
ist es vor allem der internationale Personenverkehr, der die Erträge bringt. Doch auch daran beginnen immer
stärker die "Billigflieger" zu knabbern. Jedenfalls konnte im Vorjahr die Produktivität durch
steigende Verkehrsleistungen bei gleichzeitig sinkendem Personalstand um drei Prozent gesteigert werden. "Es
ist wichtig, daß wir an der Effizienzschraube drehen," sagte Schmidt.
Einen massiven Rückgang gab es im letzten Jahr bei der Rollenden Landstraße. Das Zusammenspiel mit der
Ökombi funktioniert nicht richtig. "Da werden wir uns neu orientieren müssen," so Schmidt.
Da sei die Grenzüberschreitung ein "ganz zentrales Thema". Dennoch habe sich die Idee, Terminals
als Ausgangs- und Zielpunkte des Huckepackverkehrs in den Nachbarländern zu errichten, als nicht tauglich
herausgestellt.
Die ersten Anlaufschwierigkeiten des City Airport Train - CAT konnten den ÖBB-Vorstand nicht nervös machen.
"Das Produkt wird sich behaupten," meinte Schmidt unter Hinweis auf die massiv steigende Nachfrage. Als
gemeinsames Werk mit dem Flughafen sei diese Schnellverbindung ein "wichtiges Symbol für die künftige
Partnerschaft", um gemeinsame Anliegen "mit anderen Mitteln als in der Vergangenheit" zu erledigen.
Schon seit Jahren fordert der Flughafen den Direktanschluß an das Fernverkehrsnetz der Österreichischen
Bundesbahnen. (mü) |