Sogar Umfragen des Temelin-Betreibers CEZ zeigen sinkende Zustimmung
zur Atomenergie in Tschechien - Oberösterreich strebt vernetzte Anti-Atom-Arbeit mit anderen Bundesländern
an
Linz (lk) - Die aktuelle Umfrage im Auftrag des Temelin-Betreibers CEZ, die am Mittwoch (23. 06.)
in tschechischen Medien präsentiert wurde, bestätigt neuerlich den Trend eines schrittweisen Meinungsumschwunges
in der tschechischen Öffentlichkeit in Fragen der Atomenergie. Anschober: "Waren in den vergangenen Jahren
dramatische Mehrheiten für die Kernenergie zu verzeichnen, so sinkt diese Unterstützung in der tschechischen
Bevölkerung nun schrittweise. Nach der vergleichenden Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes STEM sank der
Anteil der Befürworter der Kernenergie zwischen Juni 2003 und Mai 2004 von 56% auf 52%, der Anteil der entschiedenen
Befürworter von 19% auf 15%. Dies entspricht auch den uns vorliegenden Daten und bestätigt eine schrittweise
Trendwende. Der Kurs einer verstärkten Informationsarbeit statt nationaler Muskelspiele zeigt damit erste
Wirkungen, obwohl CEZ jährlich Millionen € in Imagekampagnen und Werbetätigkeiten investiert."
Oberösterreich will daher verstärkt auf die Informationsarbeit in Tschechien setzen und dabei vor allem
die tschechischen NGOs unterstützen. Ziel des Landes ist es dabei auch, die anderen Bundesländer zur
Unterstützung dieser Informationsarbeit zu gewinnen.
"Landeshauptmann Pühringer und ich haben deshalb in Schreiben an alle Landesregierungen eine umfassende
Vernetzung und Verstärkung der Anti-Atomaktivitäten vorgeschlagen mit dem Hauptziel, eine starke Allianz
der Bundesländer in der Anti-Atompolitik zu schaffen und die Informationsarbeit in Tschechien gemeinsam zu
forcieren", so der oö. Umwelt-Landesrat.
LR Anschober legte heute dem Umweltausschuss des Oö. Landtages einen Zwischenbericht über die laufenden
Temelin-Aktivitäten vor. Darin enthalten ist auch
die Übersicht über die Neuorganisation der Anti-Atom-Arbeit der oberösterreichischen und tschechischen
NGOs. "In 2 Klausuren mit Einbindung aller, in diesem Bereich engagierten Kräfte wurde die Projektförderung
neu strukturiert und organisiert, als auch die strategischen Ziele für die zukünftige Projektarbeit gemeinsam
erarbeitet um die Kräfte noch stärker als bisher zu bündeln.", so Anschober abschließend. |