Caritas schlägt in Ballungszentren niederschwellige Zugänge zu ärztlicher Versorgung
vor
Wien (caritas) - 160.000 Menschen sind nach einer Studie des Gesundheitsministeriums in Österreich
nicht krankenversichert. "Bisher gab es in diesem Bereich keine realistischen Zahlen", kommentiert Caritas-Präsident
diese Lücke und hofft, dass die Verantwortlichen die Versorgungslücke rasch schließen werden. "Alle
in Österreich lebenden Menschen sollen einen Arzt aufsuchen können, wenn sie Hilfe brauchen", so
Küberl.
"Krankenversicherung ist eines der Grundelemente der Existenzsicherung und ein äußerst wichtiger
Beitrag für die Gesundheit der Menschen in Österreich. Für die 160.000 Nicht-Versicherten muss deshalb
unbedingt eine Krankenversicherungslösung gefunden werden", ist Caritas-Präsident Franz Küberl
überzeugt.
Armut macht krank und zeigt sich in einem schlechteren Gesundheitszustand der Betroffenen. Daher brauchen wir leicht
zugängliche Betreuungsangebote. Als ergänzende Maßnahme zu einem umfassenden Krankenversicherungsschutz
schlägt Küberl die Errichtung niederschwelliger Angebote in allen Ballungszentren vor. "Die Caritas
hat seit Jahren zwei Ambulanzen für Menschen in Not: In Wien den Luisebus, in Graz die Marienambulanz, die
obdachlosen, aber auch allen anderen bedürftigen Menschen eine kostenlose ärztliche Versorgung bietet".
Jährlich sind diese beiden Einrichtungen Anlaufstellen für rund 8.500 Menschen mit gesundheitlichen Problemen.
Die Caritas erlebt in ihren Einrichtungen sehr oft, dass Männer, Frauen und Kinder - weil sie nicht sofort
zum Arzt gehen können - Krankheiten verschleppen und oft ernsthaft, manchmal sogar lebensgefährlich erkranken.
"Würden hier nicht viele Ärzte und Krankenschwestern auch ehrenamtlich einspringen, wären schon
so manche Katastrophen passiert", berichtet Franz Küberl. |