Bartholomaios I.: Beispielhafte Ökumene  

erstellt am
24. 06. 04

Gleixner: Ökumene in gleicher Augenhöhe
Wien (epd Ö) - Als „beispielhaft“ bezeichnete der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., die Zusammenarbeit der 14 Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ). Das Ehrenoberhaupt der Orthodoxie, das von 16. bis 23. Juni Österreich besuchte, erinnerte am 17. Juni bei einem Empfang im Hof des Erzbischöflichen Palais in Wien vor zahlreichen Persönlichkeiten aus Ökumene und Gesellschaft an die lange Geschichte der guten Beziehungen zwischen Wien und Konstantinopel. Der Patriarch ging auch auf das Ökumenische Sozialwort der Kirchen in Österreich ein und erklärte, dieser Text könne auch für andere Länder ein Vorbild und Beispiel bei der Gestaltung des neuen Europa abgeben.

Der griechisch-orthodoxe Metropolit Dr. Michael Staikos unterstrich bei dem Empfang, der Besuch des Patriarchen sei für die Orthodoxie in Österreich eine Bestätigung ihrer ökumenischen Praxis und eine Ermunterung, diesen Weg weiter zu beschreiten. Das Sozialwort sei ein Beispiel dafür, dass die christliche Kirchen in Österreich, „ob groß oder klein“, in der Lage seien, mit einer Stimme zu sprechen.

„Ist es nicht unser gemeinsamer Auftrag in dieser Zeit, in einer Welt, die nach wie vor von Hass und Zerstörung geprägt ist, Zeugen der Menschenliebe Gottes zu sein?“, fragte der Gastgeber des Empfangs, der Wiener Kardinal Dr. Christoph Schönborn. Bartholomaios I. überreichte Schönborn als Geschenk ein Christusgemälde des in Niederösterreich wirkenden griechischen Künstlers Efthymios Warlamis.

Zuvor war der Patriarch in seiner Suite im Hotel Sacher mit dem Vorstand des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) zusammengetroffen. ÖRKÖ-Vorsitzende Prof. Christine Gleixner hob in ihrer Grußadresse die gute ökumenische Zusammenarbeit in Österreich hervor und sagte: „In Österreich verkehren alle Mitgliedskirchen auf gleicher Augenhöhe miteinander, und es gibt keine Abstufungen wie in anderen Ländern zwischen kleinen und großen Kirchen.“ Die fünf orthodoxen Kirchen inmitten der 14 Mitgliedskirchen tragen, so Gleixner, „viel zum ökumenischen Geschehen in Österreich bei“.
     
zurück