LR Martinz forciert die Zusammenarbeit mit Friaul-Julisch Venetien  

erstellt am
24. 06. 04

Agrarreferent stellte bei Arbeitstreffen mit Amtskollegen Enzo Marsilio Weichen für verstärkte Kooperationen
Klagenfurt (lpd) - Zu einem Arbeitstreffen kam es am Dienstag (22. 06.) in Klagenfurt zwischen Agrarlandesrat Josef Martinz und seinem Amtskollegen Assessore Enzo Marsilio aus der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien. Im Mittelpunkt der Gespräche standen verschiedene landwirtschaftliche und forstwirtschaftliche Themen.

Martinz überreichte Marsilio im Rahmen des Treffens auch das Kärntner Gentechnik-Vorsorgegesetzes. „Kärnten hat mit dieser Gesetzesvorlage einen Vorreiterrolle übernommen. Es freut mich, dass die Friulanischen Kollegen unsere Vorlage in ihren Diskussionsprozess mit einbeziehen“, so Martinz über das Interesse der Italiener. Die Diskussion, wie man gentechnisch manipulierten Organismen Herr wird, sei ein Italien gerade im Gange. Auch sei es immer öfter bemerkbar, dass die Konsumenten Gentechnik in Nahrungsmitteln ablehnten. Zwischen Martinz und Marsilio wurde daher vereinbart, dass sich Fachexperten beider Regionen bereits im Herbst zu weiteren Gesprächen bezüglich der Gentechnik treffen, berichtete Martinz.

Einen breiten Raum nahmen auch die Ausbildung junger Menschen bzw. die Forschung und Entwicklung in der Landwirtschaft im Rahmen des Gespräches ein. „Kärnten leistet in Hinblick auf seine Landwirtschaftlichen Fachschulen und die Ausbildung junger Menschen Pionierarbeit. Mein Amtskollege möchte diesen Standard auch in Friaul-Julisch Venetien erlangen“, so Martinz. Kärnten könne aber auch von der fortschrittlichen Forschungs- und Entwicklungsarbeit der Friulaner profitieren. „Wir wollen einen regen Schüler- aber auch Expertenaustausch zwischen den Universitäten erreichen. Die ersten Gespräche darüber sollen im September stattfinden“, sagte Martinz.

Übereinstimmung herrschte zwischen beiden Gesprächpartnern in Bezug auf die Kontrolle von Tiertransporten. „Es wird von beiden Regionen keine Toleranz geben, denn der Tierschutz ist ein sehr wichtiges Anliegen“, berichtete Martinz. Gemeinsam mit Italien werde man an der Harmonisierung der Kontroll-Systeme arbeiten. Auch die Italiener seien interessiert, genaue Kontrollen durchzuführen, da die Zahl der Tiertransporte drastisch steige.

Grosses Interesse zeigt Friaul-Julisch Venetien auch am Kärntner Biofleisch. Die Vermarktung des hochwertigen Biofleisches sei in Italien sehr willkommen und werde von den Konsumenten vermehrt gewünscht.

Ebenfalls angesprochen seitens der italienischen Kollegen wurden INTERREG-Projekte in den Bereichen Fischzucht und Heilkräuter. Laut Martinz sei „eine Zusammenarbeit mit Kärnten dringend erwünscht“. Der Agrarlandesrat verwies in diesem Fall auf die Arbeit in der Gartenbaufachschule Ehrental, der ein eigener Schwerpunkt Kräuter gewidmet sei.

Eine engere Zusammenarbeit mit Friaul-Julisch Venetien soll es zukünftig auch im Forstbereich geben. Gerade die Hochwässer im letzten Sommer, die beide Länder stark betroffen haben, zeigten die Notwendigkeit eines verbesserten Waldmanagements. „Wir erhalten die von den Italienern gesammelten Daten des letzten Jahres. Diese müssen in künftige Raumplanungen mit einfließen“, betonte Martinz.

Thematisiert wurde auch die Waldbrand-Bekämpfung. Dabei wurden regelmäßige Treffen zwischen den Fachbeamten vereinbart. In diesem Zusammenhang werde es auch eine intensive Kooperation zwischen der Forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach und dem Schulungszentrum Paluzza geben. Besonderen Wert würden die Friulaner auch auf den Ausbau der Biomasse legen. Sie wollen dabei auf die Erfahrungen Kärntens zurückgreifen. Die Ausweitung des Projektes „Kärntner Holzstraße“ wurde in diesem Zusammenhang ebenso besprochen.
     
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