Entwicklungsarbeit und Hochtechnologie-Produktion in NÖ
Krems (nlk) - An der Orthopädischen Abteilung am Krankenhaus Krems wurde in zweijähriger
Arbeit ein künstliches Hüftgelenk entwickelt, das durch ein modulares System jedem Patienten seine individuelle
Hüfte nachbauen kann. Mit dieser Innovation ist es möglich, eine der häufigsten Beschwerden nach
Hüftoperationen in den Griff zu bekommen. Diese „Kremser Hüfte" ist seit einem Jahr im Einsatz und
hat sich inzwischen rund 1.500 Mal bewährt.
Die „Kremser Hüfte" wird durch ihr multivariables System mit verschiedenen Einzelteilen so zusammengesetzt,
dass die Länge und der Winkel des Schenkelhalses auf den jeweiligen Patienten spezifisch angepasst werden
können, um Differenzen bei Beinlängen auszugleichen. Über Röntgen und CT-Aufnahmen können
die Längen- und Winkelverhältnisse vor der Operation genau vermessen werden.
Aber nicht nur die Entwicklungsarbeit für die „Kremser Hüfte" kommt aus Niederösterreich, sie
wird auch in Niederösterreich produziert. Die Mödlinger Firma Falcon Medical erzeugt und vertreibt sie
unter der Bezeichnung „Varicon". Den Rohstoff liefert Böhler-Uddeholm.
Modernste Technologie wird an der Kremser Orthopädie aber nicht nur Patienten bei Hüftoperationen geboten.
Der Komfort für Patienten und die technische Qualität der Abteilung konnten durch Investitionen in die
Operationssäle und in die Station in der Höhe von mehr als 600.000 Euro weiter gehoben werden. 2003 gab
es bei 50 Betten 1.100 Operationen, 1.470 stationäre und 3.548 ambulante Patienten. |