Haslauer bei der Eröffnung des Taxbauernhauses aus Bischofshofen
Salzburg (lk) - Ganz im Zeichen von Bischofshofen steht eine Veranstaltung im Salzburger Freilichtmuseum
am Sonntag, 4. Juli, um 14.00 Uhr, wenn das wieder errichtete Taxbauernhaus aus Bischofshofen-Buchberg von Landeshauptmann-Stellvertreter
Dr. Wilfried Haslauer eröffnet wird. Die neue Hofgruppe stellt eine wichtige Bereicherung im Ausstellungskonzept
des Freilichtmuseums dar.
Zur festlichen Umrahmung des Festaktes rücken die historischen Bauernschützen Bischofshofen, der Bischofshofener
Bäuerinnenchor und die Bauernmusikkapelle Bischofshofen aus, die auch für das musikalische Nachmittagsprogramm
sorgen. Zahlreiche Bischofshofener Vereine sind mit Fahnenabordnungen vertreten. An diesem Tag zeigen auch viele
Handwerker – vom Tischler bis zum Rechenmacher und vom Bäcker bis zum Seifensieder – wieder ihr traditionelles
Können. Für Speis und Trank ist ebenso gesorgt.
Das jetzt im Freilichtmuseum stehende Haus ist durch eine wechselvolle Geschichte geprägt. Das Wohnhaus des
Taxbauern wurde 1533 das erste Mal urkundlich erwähnt. 1732, während der großen Emigration, musste
die damalige protestantische Taxbauerfamilie Höll ihre Heimat verlassen. In den folgenden Jahren wechselte
der Hof ständig den Besitzer. 1911 erwarb ihn schließlich Ferdinand Berger, der Großvater des
heutigen Altbauern.
Das Rauchstubenhaus
Das Taxbauernhaus ist im Freilichtmuseum mit einer hauskundlich interessanten Rauchstube ausgestattet.
In der Rauchstube spielte sich das gesamte häusliche Leben ab: Hier wurde gekocht, gegessen und sogar geschlafen.
Mittelpunkt der Stube ist die Doppel-Feuerstätte mit offenem Herd und einem steingemauerten Ofen. Der unter
dem Funkenhut hervorquellende Rauch des offenen Herdfeuers zog durch eine Luke über der Türe in den Vorraum,
von wo er dann über einen hölzernen Kamin ins Freie abgeführt wurde. Damit das Leben in dieser mit
Rauch gefüllten Stube für die Bewohner doch einigermaßen erträglich war, erreichten diese
Stuben oft eine Raumhöhe von drei Metern und eine Fläche von bis zu 80 Quadratmeter. Rechts der Haustüre
befinden sich der Pferdestall, dahinter eine Speisekammer und eine Kammer. Darüber waren die Weiberleutkammer,
eine Einlegerkammer und eine Machlkammer eingerichtet.
Dienstbotenausstellung
Im ersten Stock des Hauses wurde eine Ausstellung zum Thema „Dienstboten im Land Salzburg“ eingerichtet, die ebenfalls
am 4. Juli eröffnet wird. Die neue, anspruchsvoll und modern gestaltete Dauerausstellung zeigt anschaulich
einen vielfach wenig beachteten Aspekt der ländlichen Sozialgeschichte auf.
Gemeinsam mit der „Schachenstallscheune“ aus Radstadt stellt das „Taxbauernhaus“ einen typischen Pongauer Paarhof
dar. Ergänzt wird die Hofgruppe durch einen Getreidekasten („Kleinrohrerkasten“), eine Bienenhütte und
einen Bauerngarten. Am Wiederaufbau der Hofgruppe wurde über zwei Jahre gearbeitet. |