Bozen (lpa) - In den Grundschulen der ladinischen Tälern wird ab heurigem Herbst die Schulreform probeweise
in kleinen Schritten umgesetzt. Die Landesregierung hat gestern auf Antrag von Ladinerlandesrat Florian Mussner
die organisatorischen, didaktischen und pädagogischen Aspekte für den Versuch festgelegt. Im Mittelpunkt
stehen das Bewertungsportfolio, die Verbesserung der Sprachkenntnisse durch Ansätze der integrierten Sprachdidaktik
und der Informatikunterricht.
"Wir werden im Schuljahr 2004/2005 einige Teilaspekte der Schulreform in den ersten, zweiten und dritten Klassen
der Grundschulen erproben, wie sie der Schulamtsleiter und das Pädagogische Institut vorgeschlagen haben",
erklärt Landesrat Mussner. Im Mittelpunkt stünden dabei die Bewertung über ein eigenes Kompetenzen-Portfolio,
einer Art Bildungsausweis, sowie der Sprach- und Informatikunterricht. "Die Schüler bekommen die Möglichkeit,
ihre Sprachkenntnisse zu verbessern, aber auch sich neue Fertigkeiten im Umgang mit dem Computer an zu eigenen.
Auch die Bewertungsform mit dem Portfolio kommt den Schülern entgegen, weil besonders die Fortschritte festgehalten
werden", sagt Mussner. Diese Bewertung wird vom jeweiligen Lehrer mit den meisten Unterrichtsstunden in der
Klasse vorgenommen. Bereits im abgelaufenen Schuljahr wurde das Sprachenportfolio in einigen Klassen erfolgreich
erprobt.
In der ersten Klasse Grundschule werden die Schüler ab Herbst also neben der üblichen Bewertung auch
jeweils ein eigenes Portfolio bekommen. Das Portfolio ist eine Art Ausweis in den Lernfortschritte und Kenntnisse
eingetragen werden.
Ab Herbst erproben die Grundschulen auch eine Wochenstunde integrierter Sprachendidaktik in der 2. Klasse. Ein
erster Versuch wurde bereits im abgelaufenen Schuljahr in den ersten Klassen unternommen. "Diese didaktische
Neuerung bietet sich für die mehrsprachige Schule der ladinischen Ortschaften besonders an", meint Landesrat
Mussner. Dieser Unterricht erfolgt in der 2. Klasse, wochenweise abwechselnd, einmal in einer Deutschstunde und
in der darauf folgenden Woche in einer Italienischstunde.
Informatikunterricht zum Schnuppern gibt es in der zweiten und dritten Klasse für jeweils eine Wochenstunde.
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