Außenministerin Ferrero-Waldner zu Besuch in der mazedonischen Hauptstadt Skopje
Skopje (bmaa) - Anlässlich ihres Mazedonien-Besuchs traf Außenministerin Benita Ferrero-Waldner
mit ihrer mazedonischen Amtskollegin Ilinka Mitreva, Premierminister Hari Kostov sowie dem Präsidenten der
Republik Mazedonien, Branko Crvenkovski, zusammen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen Mazedoniens Bestrebungen
nach einem baldigen EU-Beitritt, die Umsetzung des Ohrid-Abkommens sowie die Sicherheitslage auf dem Balkan.
Ferrero-Waldner begrüßte Mazedoniens Antrag auf Beitritt in die EU und versicherte ihrer mazedonischen
Amtskollegin die volle Unterstützung Österreichs auf dem Weg in die Europäische Union: "Für
Österreich stellt die Region Südosteuropa einen Schwerpunkt seiner Außenpolitik dar. Wir haben
uns daher innerhalb der EU immer dafür eingesetzt, dass die Länder des Westlichen Balkans eine europäische
Perspektive erhalten, die die Grundlage für langfristige Stabilität und Frieden auf dem Balkan ist, so
die Außenministerin."
Ferrero-Waldner zeigte sich zudem erfreut darüber, dass das Ohrid-Abkommen trotz einiger Schwierigkeiten mit
viel Einsatz umgesetzt wird: "Dieses Abkommen stellt eine vielversprechende Grundlage für das friedliche
Zusammenleben der verschiedenen Volksgruppen dar. Ich bin zuversichtlich, dass das Abkommen eine Erfolgsgeschichte
und ein Musterbeispiel für die anderen Länder des Balkans sein wird. Mir war es bei meinem Besuch daher
wichtig, Eindrücke von der praktischen Umsetzung des Abkommens bei den Betroffenen vor Ort zu gewinnen und
auszuloten, ob das Ohrid-Abkommen oder Elemente davon auch als mögliche Lösungsvariante für den
Kosovo geeignet wären." Das Ohrid Abkommen wird von manchen Beobachtern als möglicher Lösungsansatz
für die Kosovo-Problematik gesehen. Die Außenministerin verwies in diesem Zusammenhang auch auf die
OSZE-Mission in Skopje, die einen wertvollen Beitrag zur Umsetzung des Abkommens leistet.
Die guten bilateralen Beziehungen Österreichs mit Mazedonien spiegeln sich darüber hinaus im Bereich
der Entwicklungszusammenarbeit und der Kultur wider. "Ich freue mich, dass dank der österreichischen
Entwicklungszusammenarbeit, die seit 1996 mehr als 8.7 Mio. Euro in Projekte in Mazedonien investiert hat, wichtige
Infrastrukturprojekte wie z.B. eine Kläranlage umgesetzt werden konnten. Im kulturellen Bereich sind wir mit
einer Österreich-Bibliothek vertreten; zudem laufen zahlreiche gemeinsame kulturelle Projekte, die den Dialog
der Kulturen fördern sollen", so die Außenministerin. |