Leitl: 85 % der österreichischen Betriebe von nationalen und europäischen
statistischen Erhebungen befreit
Wien (pwk) - Good news für heimische Betriebe: Der Amtsschimmel wird weiter abgesattelt. Der
Zeitaufwand der österreichischen Unternehmen für das Ausfüllen der Fragebögen der Statistik
Austria konnte von 2001 bis 2003 um 10 Prozent, die Zahl der meldepflichtigen Betriebe auf 15 Prozent reduziert
werden. Dies bedeutet, dass im vergangenen Jahr nur mehr 49.000 Unternehmen in Österreich Daten für die
Statistik zur Verfügung stellten und mehr als die Hälfte davon nur zwei Stunden Zeitaufwand dafür
hatte. Dies geht aus dem von der Wirtschaftskammer Österreich gemeinsam mit der Statistik Austria entwickelten
"Belastungsbarometer" hervor, dessen Ergebnisse WKÖ-Präsident Christoph Leitl und der Generaldirektor
der Statistik Austria, Ewald Kutzenberger, kürzlich präsentierten. In den kommenden zwei Jahren, so Leitl,
so die Entlastung für Betriebe bei statistischen Erhebungen nochmals um 5 Prozent sinken.
"Klein- und Kleinstbetriebe sind bereits jetzt von Statistik-Aufgaben völlig entlastet und die größeren
meldepflichtigen Unternehmen nur mehr in geringerem Umfang belastet", freut sich Leitl. Damit wurde vorexerziert,
dass Bürokratieabbau von 10 Prozent in zwei Jahren funktioniert und die Forderung der Wirtschaftskammer, die
staatliche Bürokratie um 10 Prozent in drei Jahren zu senken, durchaus realistisch sei. "Statistik ist
wichtig", stellte Leitl klar, "als Steuerungsinstrument und im Sinne der volkswirtschaftlichen Verantwortung.
Mit besseren Verfahren, Anhebung von Schwellenwerten, verstärkter Nutzung bereits vorhandener Verwaltungsdaten
und maßgeschneiderten Fragebögen sind jedoch hochqualitative Ergebnisse mit verringertem Aufwand möglich."
Damit werde es möglich sein, den statistischen Aufwand für Unternehmen von derzeit rund 800.000 auf ca.
750.000 Stunden weiter zu reduzieren.
Generaldirektor Kutzenberger strich die enge und gute Partnerschaft zwischen der Statistik Austria und der Wirtschaft
heraus, die durch einen Kooperationsvertrag mit der WKÖ auch schriftlich besiegelt wurde. "Nur so war
es möglich die statistische Qualität der Erhebungen zu erhöhen und die Belastungen zu senken",
zeigte sich Kutzenberger überzeugt und konkretisierte: Durch maßgeschneiderte Rückmeldungen an
die Unternehmen, die etwa für zukünftige Unternehmensstrategien von Bedeutung sind, wurde die Motivation
zur bestmöglichen Datenlieferung erhöht. Ein eigenes Unternehmensregister ermöglichte verbesserte
Stichproben und der verstärkte Einsatz elektronischer Meldeschienen erleichterte das Ausfüllen für
die Betriebe.
"Das wichtigste Element dabei war und ist sicherlich weiterhin das Motto 'Motivation statt Zwang'", sprach
sich Leitl für das bevorzugte und bei den statistischen Erhebungen gut bewährte Prinzip der Freiwilligkeit
aus. Auch wenn gesetzlich auf nationaler und EU-Ebene eine Erhebung gefordert sei, könne in vielen Fällen
die Teilnahme der Unternehmen auf freiwilliger Basis angewandt werden. |