Studie der „Statistik Austria“ zeigt, dass das
EU-Ziel für 2010 bereits 2003 erreicht ist – Positives Zeugnis der OECD für Österreich
Wien (bm:bwk) - Technologischer Fortschritt, dynamische Veränderungen im Beruf und die Bevölkerungsentwicklung
erfordern kontinuierliche Aus- und Weiterbildung. „Das Prinzip des lebensbegleitenden Lernens ist ein Erfolgsmodell.
Höhere Bildung liegt bei Erwachsenen voll im Trend“, sagte Bildungsministerin Elisabeth Gehrer. Das von der
EU definierte Ziel, dass bis 2010 mindestens 12,5 Prozent der Bevölkerung an lebensbegleitendem Lernen teilnehmen
sollen, konnte bereits 2003 erfüllt werden. „Kontinuierliche Weiterbildung hat gerade bei jungen Menschen
einen hohen Stellenwert. Das ist besonders erfreulich und zeigt, dass die Initiativen für permanente persönliche
wie fachliche Weiterentwicklung erfolgreich war“, so die Ministerin.
Die Berufsreifeprüfung, Vorbereitungslehrgänge für den Hauptschulabschluss und berufsbegleitende
Fachhochschulstudiengänge erfreuen sich beeindruckender Zuwachsraten. Aus diesem Grund wurden auch die Budgetmittel
des Bildungsministeriums für die wichtigsten Weiterbildungsbereiche in den vergangenen Jahren konstant gesteigert.
1998 bereiteten sich 2.080 Personen auf die Berufsreife-prüfung vor, heute sind es rund 7.000. Die Fördermittel
betrugen 1998 rund 210.000,- Euro, im Jahr 2004 sind es bereits rund 1,6 Mio. Euro (inkl. ESF-Mittel). Somit ist
die Förderung für die Berufsreifeprüfung heute rund 8mal so hoch wie 1998. Für berufsbegleitende
FH-Studiengänge wurden 1998 rund 6,4 Mio. Euro an Bundesmittel aufgewendet, im Jahr 2004 ist dieser Betrag
5mal so hoch und liegt nun bei 33 Mio. Euro.
Der OECD-Bericht zur Erwachsenenbildung in Österreich („Thematic Review on adult education - Austria Country
Note“) hebt vor allem die große Vielfalt an Weiterbildungsmöglichkeiten positiv hervor. „Durch diese
Fülle an Angeboten ist lebensbegleitendes Lernen für alle Bevölkerungsgruppen zugänglich und
erschwinglich“, bestätigt Gehrer. Laut OECD-Bericht wurden auch die Prioritäten in der Erwachsenenbildung
richtig gesetzt: Es gibt ein ausreichendes Angebot und eine adäquate preisliche Gestaltung. Gezielt gefördert
werden zudem Menschen mit Problemen bei der Integration in den Arbeitsmarkt, wie Wiedereinsteigerinnen, Jugendliche
ohne positiven Pflichtschulabschluss oder Zuwanderer
Allerdings empfiehlt die OECD eine stärkere Verzahnung zwischen arbeitsmarkt-politischen Bildungsmaßnahmen
und anderen Weiterbildungsangeboten. „Ziel der österreichischen Bildungs- und Wirtschaftspolitik ist es, die
kontinuierliche Weiter-bildung zu stärken“, so Gehrer abschließend. Zur Entwicklung einer umfassenden
Strategie wird im Herbst 2004 eine Steuerungsgruppe mit folgenden Aufgaben betraut: Die Definition von strategischen
Zielsetzungen bis 2010, eine Ausarbeitung von thematischen Schwerpunkten und eine Entwicklung von organisatorischen
und zeitlichen Eckpunkten. |