Gehrer: Lebensbegleitendes Lernen liegt voll im Trend  

erstellt am
05. 07. 04

Studie der „Statistik Austria“ zeigt, dass das EU-Ziel für 2010 bereits 2003 erreicht ist – Positives Zeugnis der OECD für Österreich
Wien (bm:bwk) - Technologischer Fortschritt, dynamische Veränderungen im Beruf und die Bevölkerungsentwicklung erfordern kontinuierliche Aus- und Weiterbildung. „Das Prinzip des lebensbegleitenden Lernens ist ein Erfolgsmodell. Höhere Bildung liegt bei Erwachsenen voll im Trend“, sagte Bildungsministerin Elisabeth Gehrer. Das von der EU definierte Ziel, dass bis 2010 mindestens 12,5 Prozent der Bevölkerung an lebensbegleitendem Lernen teilnehmen sollen, konnte bereits 2003 erfüllt werden. „Kontinuierliche Weiterbildung hat gerade bei jungen Menschen einen hohen Stellenwert. Das ist besonders erfreulich und zeigt, dass die Initiativen für permanente persönliche wie fachliche Weiterentwicklung erfolgreich war“, so die Ministerin.

Die Berufsreifeprüfung, Vorbereitungslehrgänge für den Hauptschulabschluss und berufsbegleitende Fachhochschulstudiengänge erfreuen sich beeindruckender Zuwachsraten. Aus diesem Grund wurden auch die Budgetmittel des Bildungsministeriums für die wichtigsten Weiterbildungsbereiche in den vergangenen Jahren konstant gesteigert. 1998 bereiteten sich 2.080 Personen auf die Berufsreife-prüfung vor, heute sind es rund 7.000. Die Fördermittel betrugen 1998 rund 210.000,- Euro, im Jahr 2004 sind es bereits rund 1,6 Mio. Euro (inkl. ESF-Mittel). Somit ist die Förderung für die Berufsreifeprüfung heute rund 8mal so hoch wie 1998. Für berufsbegleitende FH-Studiengänge wurden 1998 rund 6,4 Mio. Euro an Bundesmittel aufgewendet, im Jahr 2004 ist dieser Betrag 5mal so hoch und liegt nun bei 33 Mio. Euro.

Der OECD-Bericht zur Erwachsenenbildung in Österreich („Thematic Review on adult education - Austria Country Note“) hebt vor allem die große Vielfalt an Weiterbildungsmöglichkeiten positiv hervor. „Durch diese Fülle an Angeboten ist lebensbegleitendes Lernen für alle Bevölkerungsgruppen zugänglich und erschwinglich“, bestätigt Gehrer. Laut OECD-Bericht wurden auch die Prioritäten in der Erwachsenenbildung richtig gesetzt: Es gibt ein ausreichendes Angebot und eine adäquate preisliche Gestaltung. Gezielt gefördert werden zudem Menschen mit Problemen bei der Integration in den Arbeitsmarkt, wie Wiedereinsteigerinnen, Jugendliche ohne positiven Pflichtschulabschluss oder Zuwanderer

Allerdings empfiehlt die OECD eine stärkere Verzahnung zwischen arbeitsmarkt-politischen Bildungsmaßnahmen und anderen Weiterbildungsangeboten. „Ziel der österreichischen Bildungs- und Wirtschaftspolitik ist es, die kontinuierliche Weiter-bildung zu stärken“, so Gehrer abschließend. Zur Entwicklung einer umfassenden Strategie wird im Herbst 2004 eine Steuerungsgruppe mit folgenden Aufgaben betraut: Die Definition von strategischen Zielsetzungen bis 2010, eine Ausarbeitung von thematischen Schwerpunkten und eine Entwicklung von organisatorischen und zeitlichen Eckpunkten.
     
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