Wien (rk) - Seit Freitag (02. 07.) erinnert ein Platz in der Wiener Innenstadt
an Theodor Herzl. Im Gedenken an den Schriftsteller, Journalisten und Begründer des politischen Zionismus
wurde die ehemalige Gartenbaupromenade zwischen Parkring und dem Palais Coburg im Rahmen eines Festaktes mit Kulturstadtrat
Dr. Andreas Mailath-Pokorny, dem Botschafter Israels, S. E. Avraham Toledo, dem Präsidenten der Kultusgemeinde,
Dr. Ariel Muzicant und dem Bezirksvorsteher der Innenstadt, Komm.-Rat Franz Grundwalt, in Theodor-Herzl-Platz umbenannt.
Die Stadt drücke ihren Respekt vor dem Werk Theodor Herzls, ihren Stolz auf ihn mit der Widmung eines zentralen
Platzes in der Innenstadt aus, sagte Kulturstadtrat Mailath-Pokorny. Herzl habe eine politische Vision, getragen
aus dem Geist des Humanismus gehabt, die Wirklichkeit geworden sei. Der Platz solle zugleich für das friedliche
Miteinander der Menschen, für die gegenseitige Anerkennung der unterschiedlichen Ethnien, Sprachen, Mentalitäten
und Kulturen in Europa und in der Welt stehen.
Botschafter Avraham Toledo dankte der Stadt Wien für die Benennung dieses "schönen Platzes"
nach Theodor Herzl. Er verwies darauf, dass sich der Platz in unmittelbarer Nähe der damaligen Redaktion der
"Neuen Freien Presse" befinde, für die Herzl als Journalist gearbeitet hat. Damit sei dem großen
Humanisten ein würdiges Gedenken geschaffen worden.
Der Präsident der Kultusgemeinde, Dr. Ariel Muzicant verwies darauf, das es von Herzls Vision bis zur ihrer
Realisierung 52 Jahre und sechs Millionen Tote des Holocaust bedurft habe. Mit der Vision der Wiedergeburt des
jüdischen Staates habe Herzl die Welt verändert. Die Platzwidmung an ihn - einen Tag vor dem 100. Todestag
Herzls - sei ein freudiger Tag für Wien.
An der Feier nahmen auch Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg, Vertreter des politischen Lebens und zahlreiche Mitglieder
der Kultusgemeinde teil. Bezirksrat Arch. Dipl.-Ing Werner Winterstein führte als Initiator der Platzbenennung
durch die Feierstunde, der Oberkantor Shmuel Barzilai den musikalischen Rahmen gab. |