Sozio-Ökonomische Studie über die Winteruniversiade 2005  

erstellt am
05. 07. 04

Innsbruck (rms) - Vom 12. bis 22. Jänner 2005 findet im Raum Innsbruck/Seefeld die 22. Winteruniversiade – Weltwinterspiele für Studierende – statt. Das Organisationskomitee der Winteruniversiade (ISOC 2005) und die Stadt Innsbruck sind Partner des EU-Interreg IIIB-Projekts SENTEDALPS (Sports Events Network for Tourism and Economic Development in the Alpine Space). Das Forschungsnetzwerk möchte vor allem den Wissenstransfer im Bereich des Managements von Sportveranstaltungen im alpinen Raum stärken. Sportgroßveranstaltungen sind bereits von mehren Alpenregionen erfolgreich als politisches Instrument eingesetzt worden. Das Hauptziel des Forschungsnetzwerkes ist es, wirtschaftliche Entwicklung und Tourismuspolitik im Sinne nachhaltiger Entwicklung zu fördern.

Im Vorfeld der Weltwinterspiele und im Zuge der Kooperation zwischen ISOC 2005 und der Universität Innsbruck, hat Prof. Erich Thöni vom Institut für Finanwissenschaft für dieses EU-Forschungsnetzwerk eine sozio-ökonomische Vorab-Evaluierung erstellt. Bei einer Pressekonferenz am 2. Juli präsentierte Dr. Erich Thöni gemeinsam mit dem Schweizer Experten für Informations- und Sportmanagement, Dr. Jean-Loup Chappelet sowie ISOC-Vorsitzende und Innsbrucks Vizebürgermeister Dr. Michael Bielowski und Generalsekretär Mag. Markus Redl, die Studie.

„Bei Sportveranstaltungen in der Dimension der Winteruniversiade in Innsbruck und Seefeld ist bemerkenswert, dass gleich ein ganzes Bündel an ökonomischen Effekten entsteht. Viele davon kommen den strategischen Interessen Tirols entgegen“, erklärte Universitätsprofessor Thöni. Das Gesamtbudget beträgt rund 8,4 Milo. Euro. Laut ISOC-Generalsekretär Redl werden 1,9 Mio. Euro über Beiträge der TeilnehmerInnen, Sponsoring, Merchandising und Eintritte lukriert.

„Mich freut persönlich, dass die Zusammenarbeit des ISOC 2005 mit den Tiroler Universitäten auch auf internationaler Ebene derart erfolgreich ist“, so Vizebürgermeister Bielowski, „die Stadt Innsbruck investiert ja traditionell in grenzüberschreitende Vernetzung.“ Ein Vorteil sei auch, dass für die Spiele explizit keine neuen Sportstätten gebaut werden müssen, und das spare natürlich enorme Kosten. Die kleine Eishalle und das Olympiastadion gehen fristgerecht in diesem Jahr in Betrieb. „Wir sind sogar gerüstet, falls nächstes Jahr ein schneearmer Winter kommen sollte“, freut sich Bielowski. Einem tollen Sportevent steht dann nichts mehr im Wege.

Die Evaluierung besagt, dass bis zu 90 Prozent der Ausgaben im Bundesland Tirol getätigt werden. Der Beschäftigungseffekt der Winteruniversiade wird rund 50 zusätzliche Ganzjahres-Arbeitsplätze bringen.

Die vom ISOC 2005 getätigten Ausgaben werden von den Partnern der WU 2005, wie z.B. Dienstleistungsunternehmen, Zuschauer, Sportvereine und sonstige Unternehmen in einem mehrstufigen Prozess (Multiplikator) anteilig wieder verausgabt.

Diese (tangiblen) Effekte werden mit einem sehr moderat geschätzten Multiplikator von 1,5 hochgerechnet (jeder ausgegebene Euro wird zur Hälfte ein weiteres Mal ausgegeben). „Ausgangspunkte für diese Hochrechnungen waren Wintersport-Veranstaltungen in der Schweiz (Weltcup St. Moritz)“, erklärte Thöni. Bei Sportgroß-Veranstaltungen wie etwa Fußball-Weltmeisterschaften, liege der Multiplikator um einiges höher.

In Summe können daher die tangiblen (monitär bewertbaren) Effekte auf insgesamt 13 Mio. Euro geschätzt werden, wobei dieser Betrag eher vorsichtig geschätzt sei. Zudem sind nicht monitär quantifizierbare Effekte (intangible) zu berücksichtigen. Beispielhaft seien hier Werbe- und Destinationseffekte, Gesundheits- und Erziehungseffekte, Sportgender- und Nachwuchseffekte, Freizeit- und Erlebniseffekte sowie Informations- und Imageeffekte zu nennen.
     
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