2004: 11 Forscherinnen - Neuer Rekordwert bei den Anträgen
Wien (fwf) - In der letzten Kuratoriumssitzung des Wissenschaftsfonds FWF vor den Sommermonaten wurde
die Entscheidung über die diesjährigen Hertha-Firnberg-Nachwuchs- stellen zum insgesamt siebten Mal gefällt.
11 Stellen wurden bewilligt. Die Nachfrage nach diesem Programm der Frauenförderung in den Wissenschaften
hat sich gegenüber dem Vorjahr weiter auf einen neuen Spitzenwert erhöht und lag bei 45 Bewerberinnen.
Von den 45 Projektanträgen entfielen 20 auf den Bereich Biologie und Medizin, 18 auf die Geistes- und Sozialwissenschaften
und 7 auf Naturwissenschaften und Technik. Das Spektrum der erfolgreichen Projektideen ist breit gestreut und reicht
von der "Bestimmung von Bindungsstellen in biomolekularen Komplexen" aus dem Fachbereich Chemie bis zur
geschichtlichen Untersuchung von "Mobilität & Sesshaftigkeit". Die erfolgreichen Forscherinnen
wurden nach einer strengen internationalen Begutachtung in einem kompetitiven Ausleseverfahren durch das Kuratorium
des FWF bestimmt.
Mit der Zuerkennung der Hertha-Firnberg-Stellen haben sie jetzt die besten Voraussetzungen ihre wissenschaftliche
Arbeit und damit auch ihre universitäre Karriere entscheidend voranzutreiben. Sowohl die Zahl als auch die
Qualität der Anträge war - wie im Vorjahr - erfreulicherweise sehr hoch. Deshalb wurden nicht - wie ursprünglich
vorgesehen - zehn, sondern 11 Stellen vergeben. Aufgrund der bisherigen erfolgreichen Entwicklung des Programms
geht der Wissenschaftsfonds davon aus, dass weiterhin mit einer starken Nachfrage nach dieser Art der Frauenförderung
zu rechnen sein wird. Erstmals wurde eine Hertha-Firnberg-Stelle an eine Kunstuniversität, nämlich an
die Akademie der bildenden Künste in Wien vergeben.
Ebenfalls eine Premiere: Die erste Firnberg-Stelle für die Katholisch-Theologische Privatuniversität
Linz. Mittelfristig erwarten die Initiatoren der Aktion -Wissenschaftsministerium und FWF - eine positive Auswirkung
auf die nach wie vor viel zu geringe Anzahl von Forscherinnen an den österreichischen Universitäten.
Die Hertha-Firnberg-Nachwuchsstellen sind nach der ersten österreichischen Wissenschaftsministerin benannt.
Diese Initiative zur Frauenförderung in der Wissenschaft wurde 1998 vom FWF im Auftrag des Wissenschaftsministeriums
eingeführt. Sie richtet sich an Universitätsabsolventinnen mit abgeschlossenem Doktorat, die im Regelfall
nicht älter als 40 Jahre sind.
Inhaberinnen von Hertha-Firnberg-Nachwuchsstellen erhalten die Gehaltskosten für ihre Postdoc-Stelle von 49.070
EUR pro Jahr für 36 Monate als finanzielle Basis ihres Forschungsprojekts. Zur Abdeckung projektspezifischer
Kosten werden den Forscherinnen zusätzlich 24.000 EUR für die Gesamtlaufzeit der Forschungsvorhaben zur
Verfügung gestellt. Die feierliche Verleihung der Stellen durch Bundesministerin Elisabeth Gehrer sowie die
nächste öffentliche Ausschreibung werden im Herbst 2004 stattfinden. |