Vereinigung des Wiener Staatsopernballetts eröffnet Programmreigen
Klagenfurt (lpd) - Am Montag wurden die Wörtherseefestspiele eindrucksvoll in der Klagenfurter
Innenstadt eröffnet, Mittwoch (30. 06.) Abend wurde für das vielseitige Programm
auf der Wörthersee-Bühne der Anker gelichtet. Vor vollen Zuschauerrängen tanzte dabei die Vereinigung
des Wiener Staatsopernballetts eine Neuinszenierung von „Spartacus“, bei der Festspielintendant Renato Zanella
für Gestaltung und Libretto verantwortlich zeichnete. Zuschauer und Ehrengäste betonten unisono, dass
sich Klagenfurt nunmehr auf dem Weg zur echten Festspielstadt befinde.
Kulturreferent Landeshauptmann Jörg Haider strich die großen Chancen Kärntens durch die neuen Wörtherseefestspiele
unter Intendant Zanella hervor und betonte außerdem die Aktualität des Spartacus-Themas. Für die
nächste Spielsaison kündigte der Landeshauptmann einen weiteren Höhepunkt an: So habe ihm ORF-Generaldirektorin
Monika Lindner vor der Spartacus-Vorstellung die mögliche Live-Übertragung einer Seebühnenaufführung
zugesagt.
Den Enthusiasmus aller Verantwortlichen um die Festspiele sowie des Kärntner Publikums hob Intendant Zanella
hervor. Für Vorbereitungen und Durchführung des Programms stehe ihm eine „wunderbare Mannschaft“ zur
Verfügung. Klagenfurts Bürgermeister Harald Scheucher erwartet sich daher eine „neue Dimension von Festspielen“.
Durch den bereits mit der Eröffnung am Montag begonnenen „Brückenschlag“ zwischen See und Stadt solle
es zu einem erfolgreichen „Zusammenwirken von Landschaft und Urbanität“ kommen. Die Klagenfurter Bevölkerung
als „Botschafter“ der Festspiele gewinnen will in diesem Sinne auch Vizebürgermeister und Kulturreferent Mario
Canori, für den die Seebühne auch enorme kulturelle und wirtschaftliche Chancen mit sich bringt. Die
„Vision“, Klagenfurt zur Festspielstadt zu machen, sei somit wahr geworden.
In seinem Spartacus-Libretto geht Zanella zwar von den historischen Gegebenheiten – dem Aufstand römischer
Sklaven im ersten vorchristlichen Jahrhundert – aus, doch die Geschehnisse laufen auf einer von Raum und Zeit losgelösten
Ebene ab. Das zentrale Motiv dieser Realisierung ist die Angst des Einzelnen um seine bloße Existenz. Die
Erstaufführung des Werkes, bei der Johan Engels für die Ausstattung und Aram Chatschaturjan für
die Musik zuständig ist, fand am 19. April 2002 an der Wiener Staatsoper statt. Die Uraufführung von
„Spartacus“ war 1956 in Leningrad in einer Choreographie von Leonid Jakobson.
Im Publikum gesehen wurden Mittwoch Abend u.a. Sozialminister Herbert Haupt und Staatssekretärin Ursula Haubner,
die Landeshauptmannstellvertreter Karl Pfeifenberger und Peter Ambrozy, Landesrat Gerhard Dörfler, der Botschafter
der Islamischen Republik Iran, Seyed Mohsen Nabavi, und der Ungarische Botschafter Istvan Horvath sowie der Generalvikar
der Diözese Gurk, Gerhard Kalidz.
Eine weitere Aufführung des „Spartacus“ geht heute, Donnerstag, über die Seebühne. Weiters bei den
Wörtherseefestspielen am Programm steht vom 9. bis 11. und vom 13. bis 15. Juli die europäische Uraufführung
„opus cactus“ in der Choreographie Moses Pendletons von der New Yorker Gruppe „Momix“. „Best of Momix“ kann man
am 17. und 18. Juli sehen, die Charity-Gala „Human Waves” findet am 16. Juli zugunsten der „Sir Peter Ustinov-Foundation”
statt. Absoluter Höhepunkt der Festspiele ist die Musicalversion der Oper „Tosca“. In 22 Aufführungen
vom 22. Juli bis 15. August will Lucio Dalla das Publikum mit „Tosca – amore disperato“ begeistern. |