"Die neue Steiermark. Unser Weg 1945 – 2005"  

erstellt am
12. 07. 04

Steiermärkisches Landesarchiv bringt eine Retrospektive der letzten 60 Jahre
Graz (lk) - „2005 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges zum sechzigsten Mal. Die Steiermark hat in diesen sechs Jahrzehnten dank des Einsatzes vieler Menschen ein neues Gesicht bekommen. Diesen erfolgreichen Weg in eine gute Zukunft gilt es zu würdigen“, sagte Kulturreferentin Landeshauptmann Waltraud Klasnic bei der Präsentation des umfangreichen Veranstaltungsprogrammes „Die neue Steiermark. Unser Weg 1945 – 2005“ am Freitag (09. 07.). Kern des Jubiläumsprogrammes, für das das Steiermärkische Landesarchiv verantwortlich zeichnet, ist die gleichnamige Ausstellung, die vom 7. Mai bis zum 26. Oktober 2005 im Landesarchiv zu sehen sein wird. Anhand von acht Themenkreisen wird die Entwicklung des Landes vom Aufbruch und Neubeginn nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Gegenwart veranschaulicht.

„Wenn wir in drei Wochen keine Lebensmittel bekommen, ist die größte Hungersnot unvermeidlich,“ zitiert Dr. Josef Riegler, Leiter des Steiermärkischen Landesarchives, aus dem Protokoll der Sitzung der Steiermärkischen Landesregierung vom 20. Mai 1945. Mit Original-Dokumenten wie diesen wollen die Ausstellungsmacher den Wandel in der Verwaltung verdeutlichen. Stand mit dem Kriegsende und der Besatzungszeit vor allem die Sicherung lebensnotwendiger Versorgung im Vordergrund, so entwickelte sie sich im Laufe der Zeit zu einer Service-, Informations- und Kompetenzinstitution.

Der Entwicklung der politischen Parteien ab 1945 wird in der Ausstellung ebenfalls ein eigener Abschnitt gewidmet, mit Trends und Wahlergebnissen, der Entstehung neuer Parteien sowie Politikstilen und charismatischen Persönlichkeiten der letzten 60 Jahre. Das Wirken der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften wird ebenso thematisiert wie die Entstehung der vielfältigen steirischen Medienlandschaft und der Aufbruch in Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Bildung. Im Abschnitt „Alltagsgeschichte“ finden sich der gesellschaftliche Wandel, insbesondere die dramatische Abnahme von Großfamilien zugunsten der Singlegesellschaften, Modetrends sowie die veränderten Ansprüche an die eigene Freizeitgestaltung wieder. Auch Sporttrends, herausragende Sportlerpersönlichkeiten sowie der Einfluss des Spitzensports auf den Massensport werden von den Ausstellungsmachern unter die Lupe genommen.

Diese Retrospektive wird nicht nur in Graz, sondern auch in Admont, Bad Aussee, Bad Radkersburg, Fürstenfeld, Gamlitz, Groß St. Florian, Haus im Ennstal, Judenburg, Kapfenberg und Vorau-Festenburg zu sehen sein. Der gleichbleibende Ausstellungskern wird an jedem Ausstellungsort mit eigenen Themenschwerpunkten ergänzt.

Neben dem steiermarkweiten Ausstellungsreigen umfasst das Veranstaltungsprogramm drei Podiumsdiskussionen zu den Themen „Politik und Gesellschaft“, „Wirtschaft“ und „Kultur“, in denen sowohl Zeitzeugen als auch Persönlichkeiten, die Maßgebliches in diesen Bereichen geleistet haben, zu Wort kommen. Den Ausklang bildet das wissenschaftliche Symposion „Grenzregion – Zukunftsregion“, das vom 20. bis 21. Oktober 2005 in Graz stattfindet.

Dr. Josef Riegler zeichnet für das Gesamtprojekt verantwortlich, seine Mitarbeiterinnen Dr. Elisabeth Schöggl-Ernst für die wissenschaftliche Leitung und Mag. Anita Herzl für die Organisation.

„Die neue Steiermark. Unser Weg 1945–2005“
Steiermärkisches Landesarchiv
7. Mai 2005 bis 26. Oktober 2005

Die Themenschwerpunkte der zehn Regionalausstellungen:
Admont „Religion und Kirche 1945–2005“
Bad Aussee „Wandel des Frauenbildes 1945–2005“
Bad Radkersburg „Überwinden von Grenzen“
Fürstenfeld „Thermen und Tourismus 1945–2005“
Gamlitz „Steirischer Wein 1945–2005“
Groß St. Florian „Einsatzorganisationen 1945–2005“
Haus im Ennstal „Wintersport 1945–2005“
Judenburg „Verkehr und Infrastruktur 1945–2005“
Kapfenberg „Von der Schwerindustrie zur Hochtechnologie“
Vorau–Festenburg „Land- und Forstwirtschaft im Wandel“
     
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