Wels (nöwpd) - Die enge Kooperation zwischen Gewerbe und Landwirtschaft sichert beiden Seiten einen
Mehrwert. Von der Saatbau Linz stammender Qualitätsweizen, den 410 niederösterreichische Bauern im Vertragsanbau
für den Gebäckspezialisten Resch&Frisch ernten, sichert ihnen einen Mehrwert von 18,53 Euro pro Tonne.
Der Landwirt muß am ÖPUL teilnehmen, einen vorgegebenen Eiweißgehalt erreichen und sich einer
peniblen Qualitätskontrolle unterziehen.
Resch&Frisch ist ein Backunternehmen aus Wels, das als Familienbetrieb der dritten Generation geführt
wird und im Partnerverbund tiefgekühlte Backwaren ofenfrisch anbietet. Der Vertrieb erfolgt über ein
eigenes Logistikunternehmen und ein Netz vertraglich produzierender Franchisepartner. Jeder sechste Gastronomiebetrieb
in Österreich, in Summe 7.000 beziehen Resch&Frisch-Produkte. In Deutschland sind es 6.000. Jeder von
ihnen ist mit einem speziellen Backofen und einer Tiefkühlanlage ausgestattet. Außerdem werden 105.000
Privatkunden in Österreich beliefert.
Produktionsstandorte in Niederösterreich sind Wr. Neustadt, Dürnstein und Großenzersdorf. "Wir
haben ein lückenloses, nachvollziehbares Produktionsnetzwerk vom Saatkorn bis zum Körberl, mit voller
Transparenz und Kontrolle," betonte Firmenchef Paul Resch bei der Vorstellung des neuen Qualitätssicherungssystems
"Gebäck mit Stammbaum - Genuß mit Sicherheit" am Hof des Vertragsbauern Karl Steinbatz im
Tullnerfeld. Dieser teilte mit, daß er mit einem geringen Mehraufwand einen um zehn Prozent höheren
Deckungsbeitrag erziele.
Für Agrarlandesrat Josef Plank ist das erfolgreiche Projekt ein schlagender Beweis, wozu Bauern mit einem
starken Partner in der Wirtschaft imstande sind. Das da und dort noch immer spürbare Mißtrauen gegenüber
der Vertragsproduktion sei nicht gerechtfertigt, betonte er. Das gemeinsame Ziel sei die Profilierung in Richtung
Markterfolg. Man dürfe Qualität nicht dem Zufall überlassen, sondern müsse sie gezielt produzieren.
"Unsere Bauern können das," sagte Plank. Das erfolgreiche Bestehen in der Umgestaltung des Marktes
erfordere "pionierhafte Änderungen". (mü) |