Mag. Matthias Stadler im Gemeinderat zum 31. Bürgermeister St. Pöltens gewählt
St. Pölten (stadt) - In seiner Sitzung am Freitag (09. 07.) wählte
der Gemeinderat mit 33 von 41 Stimmen den 38 jährigen Sozialdemokraten Mag. Matthias Stadler zum 31. Bürgermeister
der Landeshauptstadt St. Pölten. Der Wahl wohnten auch Landeshauptmann-Stellvertreterin Heidemaria Onodi,
Bürgermeister a. D. Willi Gruber und zahlreiche ehemalige Stadtmandatare bei.
Blick in den Sitzungssaal der Landeshauptstadt St. Pölten |
Nach der Wahl dankte Bürgermeister Mag. Matthias Stadler seinem Amtsvorgänger sowie den Fraktionsführern
der einzelnen Parteien.
Seine Antrittsrede begann das neue Stadtoberhaupt mit einem Bekenntnis: "Ich liebe diese Stadt und ihre Bürgerinnen
und Bürger! Ich bin bereit, alles, was ich zu geben imstande bin, einzusetzen, damit St. Pölten prosperiert
und sich positiv weiterentwickelt!"
In Folge führte Stadler als weitere wichtige Eigenschaften eines Stadtoberhauptes Kompetenz, Toleranz, Verantwortungsbewusstsein,
ehrliches Interesse an den Menschen und ihren Sorgen, Demokratieverständnis an und knüpfte daran eine
Danksagung an seinen Vorgänger: "Willi Gruber hat mit seinem Stil dieses Amt geprägt, war Volksbürgermeister,
Stadtvater und Landeshauptstadtbürgermeister und für viele in dieser Funktion ein wahres Vorbild. Ich
werde auch von der reichen Erfahrung meines Amtsvorgängers profitieren, durch dessen Schule ich gehen durfte."
Bürgermeister Mag. Stadler kündigte an, im Herbst einen Antrag auf Verleihung der Ehrenbürgerschaft
an Willi Gruber einzubringen.
Als die vordringlichste, unmittelbarste Aufgabe bezeichnete das neue Stadtoberhaupt die Finanzsituation. "Die
Lösung in der Spitalsfrage hat eine Entschärfung der finanziellen Situation, sicher aber keine endgültige
Lösung gebracht. Wir sehen uns leider - wie alle Kommunen Österreichs - mit der Tatsache konfrontiert,
dass Bund und Länder laufend Aufgaben an die Kommunen transferiert haben und dies großteils ohne adäquate
Kostenkompensation.
Wir werden daher Veränderungen und Modernisierungen fortsetzen, aber ich möchte bewusst nicht das Wort
‚Reform' verwenden, da dies zu einem ‚Unwort' geworden ist.
Effektivitätssteigerung und Einsparungspotentiale festzustellen, ist ein unausweichlicher Prozess."
Angebahnte Projekte wie Jugendkulturzentrum, Wirtschaftsservicestelle, Nutzung der Viehofner Seen, Aqua-City, neuer
Turnsaal für die Daniel-Gran Volksschule, die Aufgaben im Rahmen der Bahnhofsmodernisierung, die Realisierung
der Kerntangente Nord und der B334, die Umsetzung eines sinnvollen öffentlichen Busverkehrnetzes würden
ebenso fortgesetzt wie der Neubau der Fachhochschule, die stufenweise Neugestaltung des Stadtmuseums sowie Revitalisierung
der Stadtsäle, die Neustrukturierung der Stadtbücherei oder der Feuerwehrhausneubau Wagram realisiert.
Der Bürgermeister stellte klar "Ich bin kein Ankündigungspolitiker. Ich werde nichts voreilig versprechen,
sondern habe mich bisher strikt daran gehalten, nur das in die Öffentlichkeit zu tragen, was umsetzbar ist."
Auch die Beziehungen zum Land möchte der neue Bürgermeister intensivieren und verbessern: "Ich werde
mich um gute Kontakte zum Land und seinen Spitzen bemühen, denn nur mit Unterstützung des Landes für
seine Hauptstadt werden wir Visionen und eine zweite positive Hauptstadtentwicklung erreichen! Ich möchte
aber gleich vorausschicken, dass Zusammenarbeit nur funktionieren kann, wenn es beide Partner ernst meinen und
wenn man auch die Möglichkeiten des jeweiligen Gegenübers respektiert. Ich bin aber zuversichtlich, dass
eine positive Zusammenarbeit möglich ist, wobei ich meiner Hoffnung Ausdruck verleihen darf, dass der für
uns belastende Hemmschuh, der Ausschluss aus Landesfördermitteln, vor allem bei den Regionalisierungsmitteln,
baldigst beseitigt wird."
Zusammenarbeit bot Mag. Matthias Stadler ebenso den Oppositionsparteien an: "Ich ersuche alle im Gemeinderat
vertretenen Fraktionen heute offiziell um konstruktive Zusammenarbeit, ich fordere zugleich aber Verlässlichkeit
ein, und dass getroffene Absprachen gehalten werden. Was ausgemacht ist, muss halten, und es muss auch mitgetragen
werden!" und appellierte: "Geben wir uns selbst den Anspruch, dass St. Pölten eine Muster-, eine
Vorzeigestadt des 21. Jahrhunderts wird, eine Stadt, in welcher die Bürger gerne leben und auf die sie stolz
sind, weil sie sozial gerecht und menschlich, heimelig und zugleich urban, traditionsbewusst und zugleich modern
und offen ist."
Zuletzt richtete Bürgermeister Mag. Stadler eine Appell an die Bürgerinnen und Bürger der Stadt:
"Identifizieren Sie sich mit Ihrer Stadt, seid stolz auf eure Landeshauptstadt St. Pölten. Bekennen Sie
sich zu St. Pölten und tragen Sie hinaus, welch schöne und lebenswerte Stadt diese Kommune ist.
Wenn wir es schaffen, diesen Geist zu leben, ihn in sämtliche Gremien der Stadt hineinzutragen - egal ob in
Wirtschaft oder Gesellschaft, Politik und Verwaltung auf Stadt- und Landesregierungsebene - wenn wir also gemeinsam
auftreten, an einem Strang ziehen, dann bin ich zuversichtlich, dass wir zusammen das Beste für St. Pölten
erreichen.
Ich kann nur versprechen, dass ich das Meinige nach bestem Wissen und Gewissen dazu beitragen werde! Ich möchte
ein Bürgermeister für alle St. Pöltnerninnen und St. Pöltner sein und mit ihnen gemeinsam meinen
Weg gehen!" |