Außenministerin zur 125-jährigen Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen
zu Besuch in Bulgarien
Sofia (bmaa) - Außenministerin Benita Ferrero-Waldner ist aus Anlass des 125-jährigen
Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Österreich und Bulgarien im Jahre 1879 zu
einem Besuch in Sofia eingetroffen. Am Abend wird die Außenministerin eine Jubiläumsausstellung in der
Galerie für Ausländische Kunst in der bulgarischen Hauptstadt eröffnen. Ferrero-Waldner lobte im
Vorfeld des Besuchs das lange und hervorragende Verhältnis, das beide Länder verbindet: "Dass wir
dieses Jubiläum heute feiern können, zeigt uns vielleicht mehr als vieles andere, dass unsere beiden
Staaten von Anbeginn der Existenz des modernen Bulgarien an ein besonders enges Verhältnis unterhalten haben."
Die Außenministerin hob in diesem Zusammenhang hervor, dass gerade der in der Nacht zuvor so tragisch verstorbene
Bundespräsident Klestil gewollt hätte, dass dieser wichtige Besuch wie geplant stattfindet, lag ihm doch
wie keinem Bundespräsidenten vor ihm das Verhältnis zu unseren mittel- und osteuropäischen Nachbarn
in besonderer Weise am Herzen.
Bundesministerin Ferrero-Waldner wird heute Abend auch zusammen mit hohen Vertretern der bulgarischen Regierung
- darunter Vizepräsident Angel Marin, den Vizepremierministern Plamen Panayotov, Lidia Shuleva und Nikolai
Vassilev sowie Finanzminister Milen Velchev - den Abschluss des MobilTel-Verkaufs begehen. Es handelt sich dabei
um die größte Wirtschaftstransaktion Bulgariens. MobilTel ist der größte mobile Telekom-Betreiber
Bulgariens mit rund 3 Millionen Kunden und wurde an ein Konsortium bestehend aus führenden internationalen
Finanzinvestoren und österreichischen Geschäftsleuten verkauft.
Die Außenministerin betonte die Bedeutung der Zeitenwende von 1989 für die heutige Entwicklung Bulgariens
und zog historische Parallelen: "Wir sind alle glücklich, dass die Zeiten der unnatürlichen Teilung
Europas hinter uns liegen. Heute geht es für Bulgarien wie vor 125 Jahren erneut um den Weg nach Europa, diesmal
jedoch nicht das Europa der konkurrierenden Großmächte, sondern das Europa der Gemeinsamkeit, des Friedens
und Wohlstandes. Österreich ist heute wie damals ein Partner, auf den sich Bulgarien verlassen kann. Ein Partner,
der beeindruckt die enormen Anstrengungen verfolgt, die Bulgarien in nur wenigen Jahren auf seinem Weg der Einbindung
in die euroatlantischen Strukturen zurückgelegt hat. Diesen Weg unterstützen wir nach Kräften."
Ferrero-Waldner hob auch die große Bedeutung und Vielfalt der gegenwärtigen österreichisch-bulgarischen
Beziehungen hervor: "Unsere bilateralen Beziehungen haben eine nie gekannte Dichte erreicht, die durch eine
Verstärkung der Wirtschaftsbeziehungen, des Kulturaustausches und der gegenseitigen Besuche auf hoher und
höchster Ebene gekennzeichnet ist. Auch für die Zukunft haben wir allen Grund, auf weitere Erfolge unserer
beiderseitigen Bemühungen zu hoffen: Der Handel zwischen unseren beiden Ländern wächst kräftig,
die österreichischen Investitionen in Bulgarien haben in letzter Zeit stark zugenommen und werden noch weiter
zunehmen. Die wichtige Zusammenarbeit im Bereich Justiz und Inneres verläuft vorbildlich, an ihrer Weiterentwicklung
wird laufend gearbeitet. Ebenso ergiebig gestaltet sich unsere kulturelle Zusammenarbeit."
Ferrero-Waldner, die im Laufe ihres Besuches mit zahlreichen Gesprächspartnern aus Regierung, Wirtschaft und
Kultur zusammentreffen wird, abschließend: "125 gemeinsame Jahre verbinden. Mögen vor uns noch
viele erfolgreiche Jahre im gemeinsamen Haus der Europäischen Union liegen, in dem wir Bulgarien schon sehr
bald erwarten." |