"Schiele & Roessler" im Wien Museum  

erstellt am
08. 07. 04

Wien (rk) - Der Beziehung zwischen Egon Schiele und seinem Entdecker und Förderer, dem Publizisten und Kunstmanager Arthur Roessler widmet das Wien Museum am Karlsplatz eine Ausstellung, die vom 8. Juli bis 10. Oktober 2004 zu sehen ist. In der Verknüpfung der beiden Lebensläufe demonstriert die von Tobias G. Natter kuratierte Schau die Funktionsweisen von "Kunst und Networking im frühen 20. Jahrhundert", macht an der auch in der Museumsarchitektur von Luigi Blau spürbaren "Schnittstelle von Wohnzimmer und Öffentlichkeit" spürbar, wie Roessler mit seinen Kenntnissen, Beziehungen und finanziellen Möglichkeiten dem jungen Maler unter die Arme griff und zugleich vom Genie Schiele profitierte. Eine Reihe bedeutender Werke von Schiele, darunter das Bildnis von Roessler aus dem Jahr 1910, steht im Mittelpunkt der Ausstellung. Weitere Werke aus der Sammlung Roessler, die 1955 über einen Leibrentenvertrag an das Museum gegangen ist, komplettieren die Schau.

Während der knapp zehnjährigen Beziehung zwischen Schiele und Roessler, bis zum frühen Tod des Malers vermittelte Roessler den Künstler an Händler und Sammler, fädelte Portraitaufträge ein, führte Verhandlungen, betreute Ausstellungen und lenkte durch seine publizistische Tätigkeit das Interesse auf den Künstler. Aus dieser Beziehung entstand seit 1910 auch Arthur Roesslers Schiele- Sammlung, damals eine der bedeutendsten der Zeit. Neben Schiele nahm sich Roessler aber auch vieler anderer Künstler an und sammelte ihre Werke, so von Gustav Klimt, Max Oppenheimer, Alfred Kubin, Carry Hauser, Otto Rudolf Schatz und Anton Faistauer. Insgesamt summierte sich Roesslers Sammlung auf rund 1.400 Kunstwerke, die er mit seinem sonstigen Nachlass - er publizierte auch mehr als 70 Bücher und führte eine rege Korrespondenz - 1955 im Rahmen eines Leibrentenvertrages für sich und seine Frau der Stadt Wien überlies. Roessler selbst überlebte diesen Vertrag nur noch kurze Zeit.

Die Persönlichkeit Roesslers als Publizist, Kunstkritiker, Kunstmanager und Sammler findet in der Ausstellung im Historischen Museum ebenso ihren Ausdruck, wie die Beziehung zu Schiele, der außer mit einer Reihe bedeutender Ölbilder auch mit einer Reihe eindrucksvoller Grafiken in der Ausstellung präsent ist.

Die Ausstellung ist Dienstag bis Sonntag und Feiertag von 9 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt 4 Euro, verschiedene Ermäßigungen.

Weitere Informationen: http://www.wienmuseum.at/
     
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